Therapie
Bluthusten (Hämoptoe)

Allgemeine Maßnahmen

  • Monitoring bzw. Sicherung der Vitalfunktionen (Atmungs- und Kreislauffunktion; Basic Life Support):
    • Pulsoxymetrie – kontinuierliche nicht-invasive Messung der Sauerstoffsättigung des arteriellen Blutes sowie der Pulsfrequenz
  • Lagerung des Patienten auf die Blutungsseite – sodass kein endobronchialer Bluteintritt in nicht betroffene Lungenabschnitte erfolgen kann
  • Bei massiver Hämoptoe: Sicherung der Atemwege durch endotracheale (durch eine Hohlsonde aus Kunststoff) ggf. einseitige endobronchiale ("in den Bronchus") Intubation (Einführen eines Tubus (Hohlsonde) über Mund oder Nase zwischen den Stimmlippen des Kehlkopfes hindurch in die Luftröhre)
  • Sauerstoffgabe – bei Spontanatmung: 8-10 Liter/Minute
  • Sedierung/Anxiolyse – Beruhigung des Patienten sowie Erleichterung notwendiger diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen
    Beachte: Die Maßnahmen dürfen nicht zur Einschränkung der Atemtätigkeit und Explorationsfähigkeit führen. Ebenso muss die Kommunikationsfähigkeit sichergestellt sein.

Konservative Therapie/medikamentöse Therapie

  • Bei einer milden bzw. moderaten Hämoptoe ist im Regelfall die Therapie der zu Grunde liegenden Erkrankung (Infektion; Gerinnungsstörung) durch eine konservative Therapie/medikamentöse Therapie erfolgsversprechend.

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Therapeutische Bronchoskopie:
    • Ziel ist die Aufrechterhaltung bzw. Sicherstellung des Gasaustausches durch Befreiung der Atemwege von Blut
    • Blutstillung durch Lokaltherapie sichtbarer Blutungsquellen
  • Bronchialarterienembolisation (BAE) – minimal-invasives, endovaskuläres Therapieverfahren zur Blutungsstillung durch Senkung des systemischen arteriellen Perfusionsdrucks (Druck, mit dem ein Gewebe durchblutet wird) in den Bronchialarterien (Arterien des Körperkreislaufes, welche der Versorgung der Bronchien und des Lungenparenchyms dienen) des pathologisch (krankhaft) veränderten Areals.
    Die Erfolgsrate in Bezug auf die Blutungskontrolle liegt bei 75-98 % [1, 2].

Operative Therapie

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Blutungen durch
    • nekrotisierende Tumorleiden
    • tuberkulöse Kavernen oder
    • therapieresistente Aspergillome
  • Erfolgslosigkeit der Bronchialarterienembolisation (BAE)

Die operative Therapie besteht in der chirurgischen Resektion (Entfernung von Gewebeteilen eines Organs oder auch eines Tumors) und damit in der Entfernung der Blutungsquelle.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

Literatur

  1. Barben J, Robertson D, Olinsky A, Ditchfield M: Bronchial artery embolization for hemoptysis in young patients with cystic fibrosis. Radiology 2002; 224: 124-30
  2. Syha R, Benz T, Hetzel J et al.: Bronchial artery embolization in hemoptysis: 10-year survival and recurrence-free survival in benign and malignant etiologies – a retrospective study. Rofo 2016 Nov;188(11):1061-1066. Epub 2016 Oct 19.
     
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