Medikamentöse Therapie
Atemnot (Dyspnoe)

Therapieziel

Linderung der Atemnot

Therapieempfehlungen

  • Die Therapie der Atemnot bei nicht-palliativen Patienten richtet sich nach der Grunderkrankung.
  • Symptomatische Therapie
    • Sauerstoffgabe; Indikationen: Patienten mit Hypoxie (Sauerstoffmangel: SpO2 < 90 %), Dyspnoe oder akuter Herzinsuffizienz
    • Anlage eines intravenösen Zugangs
  • Soweit erforderlich umgehende Intubation; aktive Suche nach sofort zu behebenden Ursachen der Dyspnoe
  • Palliative Patienten (Behandlung, die nicht auf eine Heilung einer bestehenden Grunderkrankung abzielt) mit Dyspnoe [Prävalenz von bis zu 84 % bei Patienten mit primären Lungenkarzinomen]:
    • Aufklärung über das Symptom Atemnot, Beruhigung/Entspannung, Atemübungen oder Kühlung des Gesichts
    • Opioid-Analgetika (oral oder parenteral)
    • Diazepam, Lorazepam, Midazolam (Benzodiazepine)
    • Levomepromazin, Promethazin (Konventionelle (Klassische) Antipsychotika (Neuroleptika))
    • Gabe von Sauerstoff (Beginn mit 2 l/min); Kontraindikation (Gegenanzeige): Sauerstoff sollte nicht zur Linderung von Atemnot bei nicht hypoxämischen ("Sauerstoffmangel") Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung eingesetzt werden [S3-Leitlinie].
  • Siehe auch unter "Weitere Therapie".

Hinweise zur Terminalphase

  • In der Terminalphase (letzte Lebensphase) Morphin-Gabe auf s.c. umstellen, ggf. Dosis steigern; ggf. auf Midazolam (Benzodiazepin, mit angstlösenden, dämpfenden, schlaffördernden und krampflösenden Eigenschaften) umstellen.
  • Todesröcheln (= Bewegung der Atemluft über Sekrete, die nicht mehr optimal abtransportiert bzw. abgehustet werden können): Dieses kann Stunden bis Tage vor dem Ableben auftreten. Man glaubt, dass dieses nicht mit Schmerzen oder anderem Unbehagen seitens des Sterbenden assoziiert ist.
    SILENCE-Studie: Die Scopolamin-Therapie führte dazu, dass in der Scopolamin-Gruppe 13 %, aber mehr als doppelt so viele, nämlich 27 %, in der Placebogruppe Todesröcheln entwickelten [1].

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für den Energiestoffwechsel sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Biotin)
  • Mineralstoffe (Magnesium)
  • Spurenelemente (Kupfer, Mangan, Selen, Zink)
  • Weitere Vitalstoffe (Coenzym Q10 (CoQ10), L-Carnitin)

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

Literatur

  1. van Esch HJ et al.: Effect of Prophylactic Subcutaneous Scopolamine Butylbromide on Death Rattle in Patients at the End of Life The SILENCE Randomized Clinical Trial JAMA. 2021;326(13):1268-1276. doi:10.1001/jama.2021.14785

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung. (AWMF-Registernummer: 128 - 001OL), September 2019 Kurzfassung Langfassung
  2. S3-Leitlinie: Sauerstoff in der Akuttherapie beim Erwachsenen. (AWMF-Registernummer: 020 - 021), Juni 2021 Langfassung

     
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