Medikamentöse Therapie
Hepatitis E

Therapieziele

  • Verbesserung der Symptomatik
  • Vermeidung von Komplikationen
  • Viruselimination, d. h. Heilung

Therapieempfehlungen

  • Akute Hepatitis E
    • Bei Gesunden ist in der Regel keine spezifische Therapie erforderlich, da es bei Immunkompetenten nach wenigen Wochen zu einer spontanen Viruselimination kommt.
    • Therapie mit Ribavirin bei:
      • Immunsupprimierten 
      • Schwangere: bei Schwangeren, die einen fulminanten Verlauf im Rahmen einer HEV-Genotyp-1-Infektion erleiden, Indikation zur nur nach äußerst strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung wg. beschriebener Teratogenität (Potenzial eines Stoffes, den Embryo oder Fötus im Mutterleib zu schädigen)
      • chronisch Lebererkrankten
      • fulminanten Verlauf mit akutem bzw. akut-auf-chronischem Leberversagen (ACLF) → sofortige Verlegung in ein hepatologisches Zentrum
  • Chronische Hepatitis E
    • Als erste Maßnahme bei Immunsupprimierten Reduktion der Immunsuppression, was in ca. 30 % der Fälle zur Viruselimination führt [3])
    • Monotherapie mit Ribavirin > 12 Wochen, sofern es nach Reduktion der Immunsuppression zu keiner Heilung kam.
      Beachte: Ribavirin ist bei Schwangeren kontraindiziert!
    • Rezidiv: erneute Monotherapie mit Ribavirin > 24 Wochen; bei ausbleibenden Erfolg bei lebertransplantierten Patienten → pegyliertes Interferon alph > 12 Wochen
      Beachte: Bei Patienten mit stattgefundener Nieren‑, Pankreas‑, Herz- und Lungentransplantation ist Interferon kontraindiziert wg. des hohen Risikos einer akuten Abstoßung [3]

Weitere Hinweise

  • Eine scheinbare Resistenz unter Ribavirin ist keine Resistenz-Mutation, sondern ist bedingt durch die mutierte Virus-Polymerase, die doppelt so schnell arbeitet wie die normale und damit die Replikationsrate (Wachstumsrate) des Virus förmlich explodieren lässt. Riboflavin wirkt weiterhin, kommt aber gegen die Überzahl der neuen Viren nicht mehr an [2].

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für die Lebergesundheit sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (D3, E)
  • Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA))
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Mariendistelfrucht-Extrakt (Silymarin))
  • Weitere Vitalstoffe (Cholin, Probiotika)

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

Literatur

  1. S Pischke, H Wedemeyer et al.: Hepatitis E: eine unterschätzte Virusinfektion? Deutsches Ärzteblatt | Jg. 111 | Heft 35–36 | 1. September 2014.
  2. Todt D et al.: In vivo evidence for ribavirin-induced mutagenesis of the hepatitis E virus genome. BMJ 65/10. doi:10.1136/gutjnl-2015-311000
  3. European Association for the Study of the Liver: EASL clinical practice guidelines on hepatitis E virus infection. J Hepatol 2018;68(6):1256-1271 doi:https://doi.org/10.1016/j.jhep.2018.03.005
     
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