Biologische Elektro-Tumortherapie (BET, Galvanotherapie)

Die Biologische Elektro-Tumor-Therapie (Synonym: Galvanotherapie; Electro-Cancer-Therapie (ECT)) ist eine sanfte Gleichstromtherapie von Krebspatienten, bei der Krebszellen durch Stromeinwirkung über Platten auf der Haut oder Platinnadeln im Tumor direkt zerstört werden.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) und -Metastasen (Tochtergeschwülste)
  • Cervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs), Vaginalkarzinom (Scheidenkrebs)
  • Hämangiom (Blutschwamm)
  • Kopf-Halstumoren und deren oftmals sehr große Lymphknotenmetastasen 
  • Kolonkarzinome (Darmkrebs) und dessen Metastasen 
  • Leberzellkarzinom 
  • Lungentumoren (B
  • Lokal begrenztes und fortgeschrittenes Mammakarzinom (Brustkrebs), das über die Brust hinaus wächst, sowie dessen Metastasen 
  • Malignes Melanom, Basalzellkarzinom (BZK; Basaliom) und Sarkom 
  • Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs)
  • Prostatakarzinom (Prostatakrebs)
  • Rektumkarzinom (Mastdarmkarzinom) und ein Rektumkarzinom-Rezidiv, das heißt Wiederauftreten eines Rektumkarzinoms 

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Herzschrittmacher oder andere elektronische Implantate: Aufgrund der Interferenz mit dem Gleichstrom.
  • Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Erhöhtes Risiko durch Elektrostimulation.
  • Akute Infektionen oder Entzündungen im Behandlungsbereich: Potenzielle Verschlimmerung der Zustände.
  • Schwangerschaft: Unklare Auswirkungen auf den Fötus.
  • Hauterkrankungen an den Applikationsstellen: Risiko von Hautirritationen oder Verschlimmerung der Hautzustände.
  • Blutgerinnungsstörungen: Erhöhtes Risiko für Blutungen bei der Verwendung von Platinnadeln.

Vor der Therapie

  • Medizinische Beurteilung: Bestätigung der Eignung für die Therapie und Ausschluss von Kontraindikationen.
  • Aufklärungsgespräch: Informationen über das Verfahren, mögliche Risiken und erwartete Ergebnisse.
  • Vorbereitung der Haut: Reinigung und Vorbereitung der Applikationsstellen.

Das Verfahren

Voraussetzung für die Entwicklung der Biologischen Elektro-Tumortherapie (BET) war die Tatsache, dass bei Krebspatienten im Tumor und Umgebungsgewebe eine starke Übersäuerung der Krebszellen – also eine erhöhte Stromempfindlichkeit der Zellen – festgestellt werden konnte.

Die Stromempfindlichkeit von Krebszellen ist die Basis der auch als Galvano-Therapie bezeichnete Methode:

Bei der Stromtherapie BET werden die Tumorzellen nicht durch Operation oder Radiatio (Strahlentherapie), sondern sanft und nicht invasiv mittels Gleichstrom zerstört. Die Behandlung erfolgt entweder mittels zweier auf die Haut aufgelegter Plattenelektroden oder mittels Platinelektroden. Die Platinelektroden werden nach vorheriger lokaler Betäubung in und um den Tumor herum platziert. Wegen der höheren Leitfähigkeit der Tumorzellen und seiner Umgebung, die durch Übersäuerung entsteht, fließt hier eine größere Strommenge als im gesunden Gewebe.
So wandern, ähnlich wie bei einer Autobatterie positiv geladene Teilchen zur Kathode und negativ geladene Ionen zum Gegenpol, der Anode. Durch diese Depolarisation kann innerhalb der Krebszelle Säure entstehen und der Membrantransport der Zellen wird gestört, was diese zerstören kann.
Durch die patienten- und tumorgerechte Wahl von Stromstärke und -spannung ergeben sich in den betroffenen Zellen Säure-Werte, die weit außerhalb des natürlichen Bereichs liegen. Die Nebenwirkungen sind dabei gering: Kribbeln der Haut während der Behandlung, leichtes Erythem (flächenhafte Hautrötung) für ein bis zwei Tage, selten leichte Verschorfungen als Zeichen einer Überdosierung.

Die Dauer einer Behandlung beträgt meist drei Stunden, im Abstand von 3-7 Tagen werden 7-10 Behandlungen durchgeführt. Die Behandlung kann mit lokaler Hyperthermie und anderen Verfahren kombiniert werden.

Knochenmetastasen werden vom Strom nicht ausreichend erreicht.

Die Biologische Elektro-Tumortherapie wird bei lokal begrenzten, aber auch fortgeschrittenen, das heißt über das jeweilige Organ hinaus wachsenden – Tumoren und Metastasen eingesetzt, die nicht operabel sind und die durch eine Strahlentherapie oder Chemotherapie nicht ausreichend heilend behandelt werden können oder wenn der Patient diese Verfahren ablehnt.

Nach der Therapie

  • Beobachtungsphase: Überwachung auf mögliche Nebenwirkungen oder Komplikationen.
  • Nachsorge: Regelmäßige medizinische Kontrollen zur Überwachung des Therapieverlaufs.
  • Hautpflege: Pflege der Haut an den Applikationsstellen zur Vermeidung von Reizungen.

Mögliche Komplikationen

  • Hautirritationen: An den Stellen, wo die Platten oder Nadeln angebracht wurden.
  • Infektionsrisiko: Insbesondere an den Einstichstellen der Platinnadeln.
  • Mögliche Beeinflussung des Herzrhythmus: Bei Patienten mit vorbestehenden Herzproblemen.
  • Schmerzempfinden: Während der Anwendung, insbesondere bei der Verwendung von Platinnadeln.
  • Unspezifische Reaktionen des Körpers: Wie Müdigkeit oder Übelkeit.

Ihr Nutzen

Wenn bei Ihnen die klassische Krebstherapie fehlgeschlagen ist oder Sie eine komplementäre Behandlungsmethode suchen, bietet Ihnen die Biologischen Elektro-Tumortherapie (BET) eine weitere gute Möglichkeit.

Literatur

  1. Pekar R: Die percutane Bio-Elektrotherapie. Maudrich-Verlag Wien.
  2. Sahinbas H,  Baier J, Grönemeyer DHW: Ergebnisse der Galvanotherapie (ECT) bei lokal begrenzten Tumoren im Grönemeyer-Institut für MikroTherapie. Vorgestellt beim 10. Krebskongress in Wilhelmshafen 2006
  3. Weber B: Heilender Strom: Biologische Elektro-Tumortherapie. Komplementäre und integrative Medizin. Elsevier-Verlag 2008

     
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