Ursachen
Aktinische Keratose

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Bei der aktinischen Keratose (AK) kommt es durch kumulative UV-Einstrahlung zu Mutationen (Erbgutveränderungen) der Hautzellen und zu einer Proliferation (Wachstum) atypischer Keratinozyten (hornbildende Zellen). Dieser Prozess findet zunächst im Bereich der Basalmembran statt, sodass aktinische Keratosen als Carcinoma in situ (wörtlich: „Krebs am Ursprungsort“) für Plattenepithelkarzinome gelten.

Das Progressionsrisiko wird mit bis zu 16 % pro Jahr angegeben. In bis zu 10 % der Fälle entwickelt sich aus der aktinischen Keratose innerhalb von 10 Jahren ein ein Plattenepithelkarzinom der Haut (Synonyme: kutanes Plattenepithelkarzinom (SCC); Spinaliom; spinozelluläres Karzinom; Stachelzellkrebs). 

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Genetische Belastung 
    • Genetische Erkrankungen
      • Albinismus – genetische Erkrankung mit autosomal-rezessivem Erbgang bzw. Sammelbezeichnung für angeborene Störungen in der Biosynthese der Melanine und der daraus resultierenden helleren Haut-, Haar- und Augenfarbe
      • Bloom-Syndrom (Synonym: kongenitales teleangiektatisches Syndrom) – seltene, genetische Erkrankung mit autosomal-rezessivem Erbgang, die unter anderem zu Kleinwuchs und verschiedenen malignen (bösartigen) Erkrankungen (z. B. Leukämie) führen kann
      • Cockayne-Syndrom – genetische Erkrankung mit autosomal-rezessivem Erbgang, die vor allem durch Kleinwuchs, vorzeitige Alterung und diverse Fehlbildungen auffällt
      • Rothmund-Thomson-Syndrom – genetische Erkrankung  mit autosomal-rezessivem Erbgang, die durch ein Erythem (flächenhafte Hautrötung) und den Schwangerschaftsstreifen ähnlichen Hautveränderungen auffällt
      • Xeroderma pigmentosum (Synonyme: Melanosis lenticularis progressiva, auch Mondscheinkrankheit oder Lichtschrumpfhaut, kurz "XP") – genetische Erkrankung mit autosomal-rezessivem Erbgang, die durch verschiedene Neubildungen der Haut auffällt, die durch hohe Lichtempfindlichkeit (Photophobie) bedingt sind
  • Geschlecht – Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen; meist beruflich bedingt 
  • Lebensalter – höheres Alter, mit entsprechend hoher Sonnenlichtexposition
  • Hauttyp – Heller Hauttyp (Fitzpatrick I-II)
  • Berufe – Berufe mit hoher Sonnenexposition (z. B. in der Landwirtschaft (Feldarbeiter), Bademeister, Dachdecker, Glasreiniger, Müllmänner, Straßenarbeiter und auch Schiffsbesatzungen)

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Genussmittelkonsum
    • Tabak (Rauchen)
  • Freizeit- oder berufsbedingte Exposition gegenüber UV-Strahlung (UV-A-Strahlen (315-380 nm), UV-B-Strahlen (280-315 nm); Sonne; Solarium
  • Mangelnder Sonnenschutz

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Immundefizienz (Immunschwäche) – z. B. HIV-Infektion, Transplantierte unter Immunsuppression

Medikamente

  • Immusuppressiva (Azathioprin; Calcineurininhibitoren) → erhöhtes Risiko für aktinische Keratosen und einen Übergang in ein Plattenepithelkarzinom
  • Photosensibilisierende Medikamente wie Diuretika (entwässernde Medikamente), Antidepressiva, Schmerzmittel, Herzmedikamente, Antibiotika etc.

Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)

  • Schädigung der Haut durch UV-Strahlung (UVA, UVB; Sonne; Solarium); anerkannte Berufskrankheit (Berufskrankheiten-Liste, BK-Liste) bei Vorliegen multipler aktinischer Keratosen der Haut durch UV-Strahlung
  • Infrarotstrahlung
  • Röntgenstrahlung/Ionisierende Strahlung
  • Anthrazene
  • Arsen
  • Benzpyren
  • Rohparaffin
  • Ruß
  • Teerprodukte (Braunkohleteere/Braunkohlearbeiter) und andere Kohlenwasserstoffe
     
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