Allgemeine Maßnahmen

• Keine Belastung der geraden Bauchmuskeln, solange die Rektusdiastase noch tastbar ist!
  • Vermeiden von schwerem Heben
  • Pressen beim Toilettengang vermeiden – liegt eine Obstipation (Verstopfung) vor, sollte diese diätetisch behandelt werden
  • Aufstehen aus dem Bett nur über die Seite, d. h. zuerst auf die Seite rollen und dann seitlich auf den Arm aufstützen, umso zum Sitzen zu kommen
• Nach der Geburt: Rückbildungsgymnastik/Beckenbodentraining (Beckenbodengymnastik) machen
• Training der Bauchmuskulatur/Rektusdiastase-Übungen (s. u. Sportmedizin)
• Normalgewicht anstreben!  
  Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm bzw. Programm für Untergewichtige.
  • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm

Sportmedizin

Rektusdiastase, die Trennung der geraden Bauchmuskeln entlang der Mittellinie des Bauches, tritt häufig nach der Schwangerschaft oder bei starker Gewichtszunahme auf. Bei der Wiederherstellung oder Verbesserung dieser Zustände ist es wichtig, die richtigen Sportdisziplinen und Übungen zu wählen, um die Situation nicht zu verschlimmern. Hier sind einige geeignete Übungen und Sportarten:

• Beckenbodenübungen: Diese sind besonders wichtig, da sie helfen, den Kern des Körpers zu stärken. Übungen wie Kegels helfen, den Beckenboden zu stärken und zu stabilisieren.
• Tiefen Bauchmuskulatur stärken: Übungen, die die Transversus-Abdominis-Muskeln aktivieren, wie z. B. sanfte Bauchpressen oder das Anheben eines Beins, während man auf dem Rücken liegt, sind effektiv.
• Pilates: Speziell angepasste Pilates-Übungen können sehr hilfreich sein, da sie auf Kernstabilität und Stärkung der tiefen Bauchmuskulatur abzielen.
• Yoga: Einige Yoga-Posen, die auf die Stärkung der Kernmuskulatur abzielen, können nützlich sein, aber es ist wichtig, extreme Dehnungen oder Poses, die zu viel Druck auf den Bauch ausüben, zu vermeiden.
• Gehen und Schwimmen: Diese sanften, kardiovaskulären Übungen sind gut geeignet, da sie den Körper stärken, ohne zu viel Druck auf die Bauchmuskulatur auszuüben.
• Funktionales Training: Übungen, die mehrere Muskelgruppen gleichzeitig ansprechen und die Körperhaltung verbessern, können hilfreich sein.

Vermeiden sollten Sie folgende Übungen, da diese die Rektusdiastase verschlimmern können:

• Schwere Gewichtshebung
• Intensive Bauchübungen wie Sit-ups, Crunches oder V-Ups
• Übungen, die starke Drehbewegungen des Rumpfes beinhalten
• Übungen, bei denen der Bauch stark gedehnt wird, wie z. B. bestimmte Yoga-Posen

Es ist immer ratsam, vor Beginn eines Trainingsprogramms einen Physiotherapeuten oder einen qualifizierten Fitnessberater zu konsultieren, besonders wenn Sie eine Rektusdiastase haben. Sie können Ihnen helfen, ein sicheres und effektives Übungsprogramm zu entwickeln, das auf Ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)

• Physiotherapie – Rektusdiastase-Übungen: Die Muskeln werden dabei diagonal angespannt, während der Therapeut die diagonalen Bauchmuskeln zusammenhält; des Weiteren werden die Schultern hochgezogen und gegen den Widerstand gedrückt.
  Beginn der Übung: 2 Tage nach Spontangeburt oder 2 Wochen nach einer Sectio (Kaiserschnitt)
  Zu vermeiden ist:
  
  • Übungen, die die gerade oder die oberflächliche Bauchmuskulatur trainieren (z. B. Crunches oder Situps); diese würden das Problem nur verstärken
  • Übungen mit intensiven Rückbeugen (z. B. Yogaübungen: das Kamel, den Hund oder den Bogen)

Organisationen und Selbsthilfegruppen

• Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) 
  Postfach 91 01 52, D-51071 Köln 
  Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
• AG GGUP – Gynäkologie und Geburtshilfe Urologie. Proktologie
  Verband für Physiotherapeuten / Krankengymnasten (ZVK) e.V.
  Auf Beckenboden spezialisierte Physiotherapeuten in Ihrer Nähe finden Sie unter www.ag-ggup.de