Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Myalgie (Muskelschmerzen) hinweisen:
- Stechend/brennend/reißend (Schmerzcharakter)
- muskelkaterartig
- krampfartig
- Auftreten nach Belastung
Muskelschmerzen können dabei lokal (örtlich) bzw. diffus (generalisiert) auftreten.
Die Schmerzen können als Dauerschmerzen oder intermittierend auftreten.
Bei den meisten Myopathien (Muskelerkrankungen) treten die Schmerzen häufig intermittierend auf, obwohl es sich um eine chronische Erkrankung handelt!
Warnzeichen (red flags)
- Anamnestische Angaben:
Lipidsenker:
- Cholesterinresorptionshemmer – Ezetimib
- Fibrinsäurederivate – Bezafibrat, Fenofibrat, Gemfibrozil
- HMG-CoA-Reduktasehemmer (Statine) – Statin-assoziierte Muskelschmerzen (SAMS): Atorvastatin, Cerivastatin, Fluvastatin, Lovastatin, Mevastatin, Pitavastatin, Pravastatin, Rosuvastatin, Simvastatin; häufiger Rhabdomyolyse (Auflösung quergestreifter Muskelfasern/Skelettmuskulatur sowie Herzmuskulatur) in Kombination mit Fibraten, Ciclosporin (Cyclosporin A), Makroliden oder Azol-Antimykotika → denken an: Coenzym Q10-Mangel
- Fieber → denken an: viralen Infekt
- Heftige Muskelschmerzen, symmetrisch auftretend, vornehmlich betroffen sind:
- Schultergürtel
- Becken
Schwäche der Muskulatur → denken an: Polymyalgia rheumatica (in über 50 % der Fälle mit der Riesenzellarteriitis assoziiert) - progressive (zunehmende) Muskelschwäche → denken an: Poliomyelitis (Kinderlähmung)
- Weitere Differentialdiagnosen bei Muskelschwäche und Myalgien sind:
- Myasthenia gravis (belastungsabhängige Muskelschwäche, typische Lidheberschwäche)
- Muskeldystrophien (Muskelschwund; positive Familienanamnese, Auftreten im Kindes- oder jungen Erwachsenenalter)
- parasitäre Muskelerkrankungen wie Trichinellose (Eosinophilie im Blutbild; Muskelschwäche in der Phase der Rekonvaleszenz, ggf. auch persistierend über Jahre)