Körperliche Untersuchung
Muskelschmerzen (Myalgie)

Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:

  • Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpertemperatur, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
    • Inspektion (Betrachtung) der Haut und der Schleimhäute
    • Auskultation (Abhören) des Herzens
    • Auskultation der Lunge
    • Palpation (Abtasten) des Abdomens (Bauch) etc.
  • Neurologische Untersuchung [wg. Differentialdiagnosen: 
    • Amyloidmyopathie – Muskelerkrankungen, die durch die Ablagerung verschiedener Stoffe charakterisiert ist
    • Amyotrophische Lateralsklerose (ALS; Synonyme: Myatrophe Lateralsklerose oder auch Motor Neuron Disease und Lou-Gehrig-Syndrom) – degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems; es kommt zu einer fortschreitenden und irreversiblen Schädigung oder Degeneration der Nervenzellen (Neurone). Durch die Degeneration kommt es zur zunehmenden Muskelschwäche (Lähmung, Parese), die mit Muskelschwund (Amyotrophie) einhergeht.
    • Epilepsie-Äquivalente
    • Guillain-Barré-Syndrom (GBS; Synonyme: Idiopathische Polyradikuloneuritis, Landry-Guillain-Barré-Strohl-Syndrom); zwei Verlaufsformen: akute inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie bzw. chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (Erkrankung des peripheren Nervensystems); idiopathische Polyneuritis (Erkrankungen mehrerer Nerven) der spinalen Nervenwurzeln und peripheren Nerven mit aufsteigenden Lähmungen und Schmerzen; tritt meist nach Infektionen auf
    • Isaacs-Mertens-Syndrom (Neuromyotonie) – plötzlich auftretende Erkrankung, die zu schwerer Dauerverspannung der Muskulatur führt
    • Kompression des Rückenmarks/der Spinalnerven
    • Meningitis (Hirnhautentzündung)
    • Morbus Parkinson1 (Schüttellähmung)
    • Motoneuronerkrankungen1, 2
    • Multiple Sklerose1 (MS)
    • Nervenwurzelreizsyndrom1
    • Neuralgie – Schmerzen im Ausbreitungsgebiet eines sensiblen Nerven ohne nachweisbare Ursache auftreten können
    • Neuropathien1 (Erkrankungen des peripheren Nervensystems)
    • Poliomyelitis (Kinderlähmung)
    • Radikulitis (Nervenwurzelentzündung)
    • Somatoforme Störungen wie das chronische Unterbauchschmerzsyndrom oder in starken Belastungssituationen
    • Spinale Muskelatrophie (SMA) – neurologische Erkrankung, die durch eine Nervenschädigung bedingt ist
    • Stiff-Person-Syndrom1 – Erkrankung, die zu einer zunehmenden Versteifung der Rumpf- und Gliedmaßen führt
    • Tabes dorsalis (Neurolues) – Spätstadium der Syphilis, bei dem es zu einer Entmarkung des Rückenmarks kommt]
  • Orthopädische/rheumatologische Untersuchung [wg. Differentialdiagnosen:
    • Becker-Muskeldystrophie – genetisch bedingter Muskelschwund
    • Dermatomyositis – zu den Kollagenosen zählende chronische Systemerkrankung; eine idiopathische Myopathie (= Muskelerkrankung) bzw. Myositis (= Muskelentzündung) mit Hautbeteiligung, die häufig paraneoplastisch auftritt; Myalgien in ca. 50 % der Fälle
    • Duchenne-Muskeldystrophie – genetisch bedingter Muskelschwund
    • Einschlusskörperchenmyositis – neuromuskuläre Erkrankung
    • Fibromyalgie (Fibromyalgie-Syndrom)  Syndrom, welches zu chronischen Schmerzen (mindestens 3 Monate) in mehreren Körperregionen führen kann
    • Interstitielle Myositis
    • Lupus erythematodes, systemischer (SLE) – schwere Multiorganerkrankung; Autoimmunerkrankung, bei der es zu Bildung Autoantikörpern kommt; sie zählt zu den Kollagenosen.
    • Muskelkontusion
    • Muskelprellung
    • Muskelquetschung
    • Muskelriss
    • Muskelzerrung
    • Myofasziales Schmerzsyndrom
    • Myopathien (Muskelerkrankungen) mit Enzymdefekten
    • Myositis (Muskelentzündung), durch Viren wie Cocsackie-Viren oder Bakterien wie Staphylokokken oder Borrelien bedingt
    • Formen der Myotonien wie die Myotonia congenita oder die Paramyotonia congenita
    • Formen der myotonen Dystrophie wie die myotone Dystrophie Typ 1 (Curschmann-Steinert) oder die proximale myotone Myopathie
    • Panarteriits nodosa – Kollagenose, die zur Verdickung der Gefäßwände und somit zu Mangeldurchblutung führt
    • Polymyalgia rheumatica (Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis) – bilateraler Muskelschmerz und/oder beidseitige Steifigkeit (> 1 Stunde)
    • Polymyositis – immunologisch bedingte Erkrankung, die zu den Kollagenosen zählt; Myalgien in ca. 50 % der Fälle
    • Rheumatoide Arthritis – chronisch entzündliche Multisystemerkrankung, die sich meist in Form einer Synovialitis (Gelenkinnenhautentzündung) manifestiert. Sie wird auch als primär-chronische Polyarthritis (PcP) bezeichnet.
    • Vaskulitiden (Gefäßentzündungen)
    • Weitere degenerative Myopathien (Muskeldystrophien)]
  • Psychiatrische Untersuchung [wg. Differentialdiagnose: Somatoforme Störungen wie das chronische Unterbauchschmerzsyndrom oder in starken Belastungssituationen]
  • Gesundheitscheck 

In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.

1Muskelkrämpfe (Krampie)
2Faszikulationen

     
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