Einleitung
Muskelschmerzen (Myalgie)

Myalgie (Synonyme: Chronische Myalgie; interkostale Myalgie; Muskelschmerzen; muskuloskeletales Schmerzsyndrom; Myalgia; Myalgie; Myalgie im Brustbereich; Myalgie im Hals-Nacken-Bereich; Myalgie im Lendenbereich; myalgische Nackenbeschwerden; myofasziales Schmerzsyndrom; uncharakteristische Muskelschmerzen; ICD-10 M79.19: Myalgie) ist der medizinische Fachbegriff für Muskelschmerzen. Diese können als unspezifisches Symptom bei einer Vielzahl neurologischer und anderer Erkrankungen auftreten. 

Myalgien sind in vielen Fällen nicht durch eine primäre Schädigung des Skelettmuskels selbst verursacht.

Bei Muskelschmerzen nach Anstrengung spricht man von Muskelkater. Durch diese Belastung entstehen Mikroläsionen im Sarkolemm (Zellmembran der Muskelzelle), die mit einer Entzündungsreaktion einhergehen.

Einer Myalgie können örtliche Beschwerden sowie systemische Krankheitsbilder zugrunde liegen. Myalgien sind in vielen Fällen nicht durch eine primäre Schädigung des Skelettmuskels selbst verursacht.

Myalgien können örtlich begrenzt oder aber diffus in der gesamten Muskulatur, d. h. generalisiert auftreten. Sehr häufig sind die Schultern und der Nackenbereich betroffen. Myalgien gehören mit zu den häufigsten Gründen, einen Allgemeinmediziner aufzusuchen.

Eine Myalgie kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter “Differentialdiagnosen“).

Zur Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der Myalgie liegen keine Zahlen vor.
Die Prävalenz der Statin-assoziierten Myalgie schwankt zwischen etwa 5 % in randomisierten klinischen Studien (RCT) und fast 30 % in Beobachtungsstudien bzw. Registern [1, 2, 3, 4].

Verlauf und Prognose: Myalgien können akut oder chronisch auftreten. Ein anhaltender Muskelschmerz muss immer ernst genommen werden und bedarf einer umfassenden Anamnese, einer körperlichen Untersuchung und häufig einer weiterführenden Diagnostik, um die Ursache zu finden und um so eine adäquate Therapie einleiten zu können.
Häufig verschwindet eine Myalgie durch die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung.
Beachte: Bei Myalgien auch an Statin-assoziierte Muskelschmerzen (SAMS) denken. Diese werden durch bestimmte Genvarianten begünstigt. Zur weiteren Diagnostik ist in solchen Fällen die Bestimmung der Creatininkinase (CK) erforderlich (s. u. Labordiagnostik).
SAMS-assoziierte Komorbiditäten (Begleiterkrankungen
) sind Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), Vitamin-D-Mangel und Angststörungen [5, 6].

Literatur

  1. Collins R et al.: Interpretation of the evidence for the efficacy and safety of statin therapy. Lancet. 2016 Nov 19;388(10059):2532-2561. doi: 10.1016/S0140-6736(16)31357-5. Epub 2016 Sep 8.
  2. Stroes ES et al.: Statin-associated muscle symptoms: impact on statin therapy-European Atherosclerosis Society Consensus Panel Statement on Assessment, Aetiology and Management. Eur Heart J. 2015 May 1;36(17):1012-22. doi: 10.1093/eurheartj/ehv043. Epub 2015 Feb 18.
  3. Hovingh GK et al.: Identification and management of patients with statin-associated symptoms in clinical practice: A clinician survey. Atherosclerosis. 2016 Feb;245:111-7. doi: 10.1016/j.atherosclerosis.2015.12.015. Epub 2015 Dec 11.
  4. Laufs U et al.: Behandlungsoptionen bei Statin-assoziierten Muskelbeschwerden. Dtsch Ärztebl Int. 2015 Oct 30;112(44):748-55 doi: 10.3238/arztebl.2015.0748
  5. Stroes ES et al.: Statin-associated muscle symptoms: impact on statin therapy—European Atherosclerosis Society Consensus Panel Statement on Assessment, Aetiology and Management. Eur Heart J 2015;36:1012-1022 doi: 10.1093/eurheartj/ehv043.
  6. Rosenson RS et al.: Optimizing cholesterol treatment in patients with muscle complaints. J Am Coll Cardiol 2017;70:1290-1301 doi: 10.1016/j.jacc.2017.07.752.

Leitlinien

  1. S1-Leitlinie: Diagnostik und Differenzialdiagnose bei Myalgien. (AWMF-Registernummer: 030-051), Februar 2020 Langfassung
  2. S1-Leitlinie: Diagnostik von Myopathien. (AWMF-Registernummer: 030-115), Juni 2021 Langfassung

     
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