Einleitung
Knieverletzungen

Unter dem Überbegriff "Luxation, Verstauchung (Distorsion) und Zerrung des Kniegelenks und von Bändern des Kniegelenkes" (Synonyme: Akuter Außenmeniskuskorbhenkelriss; Akuter Innenmeniskuskorbhenkelriss; Akuter Kniegelenkknorpelriss; Akuter Korbhenkelriss; Akuter Meniskusriss; Außenmeniskuskorbhenkelriss; Dislokation des oberen Tibiofibulargelenks; Distale Femurdislokation; Distale Oberschenkeldislokation; Distorsio genus; Distorsion der fibularen Seitenbänder des Knies; Distorsion der lateralen Seitenbänder des Knies; Distorsion der medialen Seitenbänder des Knies; Distorsion der Seitenbänder des Knies; Distorsion der tibialen Seitenbänder des Knies; Distorsion des hinteren Kreuzbandes; Distorsion des medialen kollateralen Kniegelenkbandes; Distorsion des oberen Tibiofibulargelenks; Distorsion des proximalen Endes der Tibia; Distorsion des proximalen Endes des Schienbeins; Distorsion des Semilunarknorpels des Knies; Distorsion des vorderen Kreuzbandes; Distorsion eines Ligamentum cruciatum genus; Frische Knieschädigung; Frischer Korbhenkelriss; Frischer traumatischer Knorpelabriss im Knie; Innenbandruptur des Kniegelenks; Innenmeniskushinterhornlappenriss; Innenmeniskushinterhornquerriss; Innenmeniskushinterhornriss; Innenmeniskuskorbhenkelriss; Innenmeniskuskorbhenkelruptur; Innenmeniskusriss; Kniedislokation; Kniedistorsion a.n.k.; Kniegelenkdistorsion; Kniegelenkluxation; Kniescheibendislokation; Kniescheibendistorsion; Knorpelruptur des Knies; Kompletter Riss des Außenbandes des Knies; Kompletter Riss des fibularen Seitenbandes des Knies; Kompletter Riss des hinteren Kreuzbandes; Kompletter Riss des Innenbandes des Knies; Kompletter Riss des tibialen Seitenbandes des Knies; Kompletter Riss des vorderen Kreuzbandes; Korbhenkelriss; Korbhenkelriss des Meniskus des Knies; Korbhenkelriss des Semilunarknorpels; Kreuzbanddistorsion des Knies; Kreuzbandriss; Kreuzbandruptur; Kreuzbandruptur des Kniegelenks; Luxation der proximalen Tibia nach lateral; Luxation der proximalen Tibia nach medial; Luxation der proximalen Tibia nach posterior; Luxation des Articulatio tibiofibularis; Luxation des distalen Femurs nach posterior; Meniskusabriss; Meniskusdistorsion; Meniskusdistorsion mit frischem Riss; Meniskuseinriss; Meniskuslazeration; Meniskusriss; Meniskusruptur; Meniskusverletzung; Multiple Knieverletzungen a.n.k.; Muskelzerrung im Kniebereich; Partieller Riss des Außenbandes des Knies; Partieller Riss des fibularen Seitenbandes des Knies; Partieller Riss des hinteren Kreuzbandes; Partieller Riss des Innenbandes des Knies; Partieller Riss des tibialen Seitenbandes des Knies; Partieller Riss des vorderen Kreuzbandes; Patelladislokation; Patelladistorsion; Patellaluxation; Proximale Fibuladislokation; Proximale Tibiadislokation; Proximale tibiofibulare Kniedistorsion a.n.k.; Proximale tibiofibulare Verstauchung; Proximale tibiofibulare Zerrung; Proximale Unterschenkeldislokation; Proximale Verstauchung des Tibiofibularbandes; Proximale Verstauchung des Tibiofibulargelenks; Proximale Zerrung des Tibiofibularbandes; Proximale Zerrung des Tibiofibulargelenks; Riss des inneren Meniskus des Knies; Riss des seitlichen Meniskus des Knies; Riss des vorderen Kreuzbandes des Knies; Ruptur des vorderen Kreuzbandes des Kniegelenks; Seitenbandriss des Kniegelenks; Semilunarknorpeldistorsion mit frischem Riss; Semilunarknorpelriss; Semilunarknorpelruptur; Verletzung des Außenmeniskus mit Verletzung eines Kreuzbandes; Verletzung des Außenmeniskus mit Verletzung eines Seitenbandes; Verletzung des Innenmeniskus mit Verletzung eines Kreuzbandes; Verletzung des Innenmeniskus mit Verletzung eines Seitenbandes; Verletzung des Meniskus des Knies mit Bandverletzung; ICD-10-GM S83.-: Luxation, Verstauchung und Zerrung des Kniegelenkes und von Bändern des Kniegelenkes) werden folgende Knieverletzungen zusammengefasst:

  • Luxation der Patella (Kniescheibe; ICD-10-GM S83.0) diese kann weiter unterschieden werden in:
    • akute traumatische Patellaluxation
    • akute habituelle Patella(sub)luxation
    • rezidivierende Patella(sub)luxation
    • kongenitale Patellaluxation ‒ Luxation, die durch eine genetisch bedingte Fehlbildung bedingt ist
  • Luxation des Kniegelenkes (ICD-10-GM S83.1) in der Regel bei Sport- oder Verkehrsunfällen (hochenergetische Traumata)
  • Akuter Meniskusriss (ICD-10-GM S83.2) vor allem hervorgerufen durch Drehbewegungen bei fixiertem Unterschenkel oder aber degenerativ
  • Akuter Riss des Kniegelenkknorpels (S83.3)
  • Verstauchung und Zerrung des Kniegelenkes mit Beteiligung des (fibularen) (tibialen)Seitenbandes (fibular (Wadenbeinknochen)/tibial (Schienbein); ICD-10-GM S83.4) partiell oder komplett
  • Verstauchung und Zerrung des Kniegelenkes mit Beteiligung des (vorderen) (hinteren) Kreuzbandes (ICD-10-GM S83.5) partiell oder komplett
  • Verstauchung und Zerrung sonstiger und nicht näher bezeichneter Teile des Knies (ICD-10-GM S83.6)
  • Verletzung mehrerer Strukturen des Knies (ICD-10-GM S83.7) Kombination von Meniskus- mit Bänderverletzungen

Das Kniegelenk ist bei Sportarten mit Gegnerkontakt (z. B. Handball, Fußball) oder hohen Drehbelastungen besonders gefährdet.

Meniskusverletzungen zählen zu den häufigsten Sportverletzungen des Kniegelenks (25-40 % der Knieverletzungen).

Unter den Bandverletzungen sind Verletzungen des Innenbandes sowie des vorderen Kreuzbandes führend.

Nach Schäden im Sprunggelenk zählen Verletzungen des Kniegelenks zu den häufigsten Sportverletzungen (ca. 30 % aller Sportverletzungen). Eine Kombination aus vorderem Kreuzbandriss, Schaden am Innenmeniskus und Verletzung des medialen Seitenbandes wird am häufigsten diagnostiziert.

Häufigkeitsgipfel: Knieverletzungen treten mit zunehmendem Alter häufiger auf. Knieschmerzen neben signifikant ab dem 40. Lebensjahr zu.
Laterale Patellaluxationen (seitliche Kniescheibenverrenkung) treten vorwiegend in der zweiten Lebensdekade auf.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) für eine vordere Kreuzbandruptur (Kreuzbandriss) beträgt ca. 0,5-1 Erkrankungen pro 1.000 Einwohner pro Jahr (in Deutschland). Das vordere Kreuzband ist achtmal häufiger von einer Ruptur betroffen als das hintere Kreuzband.
Laterale Patelladislokationen machen ca. 2-3 % aller Knieverletzungen aus.

Verlauf und Prognose: Die Prognose ist abhängig von der Art und dem Ausmaß der Verletzung. Entscheidend ist ebenfalls die Nachbehandlung (Physiotherapie). Falls Kniegelenksverletzungen unbehandelt bleiben, kann es infolgedessen zu einer Gonarthrose (Verschleiß der knorpeligen Gelenkflächen des Kniegelenks) kommen.
Bei Meniskusverletzungen ist die Prognose meist gut – meistens wird eine volle Sportfähigkeit wieder erreicht; langfristig können bei Patienten mit Meniskusriss mit Streck-/Beugehemmung vorzeitige Gelenkdegenerationen auftreten.
Bei Bandverletzungen ist im Regelfall eine funktionelle Wiederherstellung möglich; eine volle Sportfähigkeit wird meistens wieder erreicht. Bei vorderer und hinterer Kreuzbandruptur ist langfristig mit vorzeitiger Gelenkdegeneration zu rechnen.
Bei Knorpelverletzungen, soweit eine Knorpelkontusion (Knorpelprellung) vorliegt, wird nach konsequentem Rehaprogramm meistens wieder eine funktionelle Wiederherstellung und volle Sportfähigkeit erreicht. Bei Vorliegen eines Knorpelschadens/Flake fracture (osteochondrale Läsionen; Abrissfraktur oder Abscherfraktur) erfolgt meistens keine vollständige Wiederherstellung; langfristig ist mit vorzeitiger Gelenkdegeneration zu rechnen.

Beachte: Bei ca. 80 % der schweren Knieverletzungen ging 1-3 Wochen zuvor eine Bagatellverletzung voraus.

Leitlinien

  1. S1-Leitlinie: Patellaluxation. (AWMF-Registernummer: 012 - 024), Juni 2014 Langfassung
     
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