Einleitung
Kleinwuchs

Kleinwuchs (Synonyme: Kleinwüchsigkeit, Minderwuchs; Mikrosomie, Zwergwuchs;  ICD-10-GM E34.3: Kleinwuchs, andernorts nicht klassifiziert; ICD-10-GM Q87.1: Angeborene Fehlbildungssyndrome, die vorwiegend mit Kleinwuchs einhergehen) ist eine Bezeichnung für ein nicht der Norm entsprechendes, geringeres Körperlängenwachstum (unterhalb der 3. Perzentile).

Kleinwuchs entsteht meistens infolge einer verminderten Wachstumsgeschwindigkeit oder einer verkürzten Wachstumsdauer. Er wird vor allem im Kleinkindesalter und in der Pubertät auffällig, da hier physiologischerweise größere Wachstumsschübe stattfinden.

Zur Schätzung der Körperendgröße wird folgende Formel verwendet:

  • Jungen: (Größe Vater + Größe Mutter + 13)/2
  • Mädchen: (Größe Vater + Größe Mutter - 13)/2

Familiärer Kleinwuchs ist die häufigste Ursache für Kleinwuchs: die Eltern des Betroffenen sind klein und daher werden auch deren Nachkommen aufgrund genetischer Ursachen klein sein. 
Die zweithäufigste Ursache des Kleinwuchses mit ca. 27 % der Fälle ist die konstitutionelle Entwicklungsverzögerung (KIV). Am häufigsten sind Jungen betroffen. Hierbei ist die Wachstumsgeschwindigkeit vermindert und der Eintritt in die Pubertät verzögert. Im Ergebnis jedoch ist die Entwicklung in der Regel normal, allerdings verzögert. Letztlich wird die normale Größe erreicht, wenn auch später als bei Gleichaltrigen.

Weitere Ursachen sind:

  • Genetische Erkrankungen (Chromosomenstörungen, z. B. Ullrich-Turner-Syndrom; genetisch-bedingte Stoffwechselstörungen)
  • Intrauterine Wachstumsstörungen (z. B. Alkoholembryopathie, Plazentainsuffizienz (Mutterkuchenschwäche), pränatale ("vor der Geburt") Infektionen, Mangel- oder Fehlernährung der Schwangeren etc.)
  • Hormonelle bzw. endokrine Störungen
  • Skelettanomalien
  • Sekundärer Kleinwuchs (Mangelernährung, psychosoziale Deprivation/Vernachlässigung, chronische Erkrankungen; Langzeitbehandlung mit Cortison)

Der idiopathische Kleinwuchs ist eine Ausschlussdiagnose. Er liegt nur vor, wenn genetische Erkrankungen, intrauterine Wachstumsstörungen, Skelettanomalien, Wachstumshormonmangel und sekundäre Ursachen ausgeschlossen worden sind.

Der Kleinwuchs kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter "Differentialdiagnosen"). 

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 3 % der Kinder (in Deutschland).

Verlauf und Prognose: Verlauf und Prognose ist abhängig von der Ursache des Kleinwuchses.

Leitlinien

  1. S1-Leitlinie: Kleinwuchs. (AWMF-Registernummer: 174-004), Dezember 2016 Langfassung

     
Wir helfen Ihnen in jeder Lebenslage
Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
DocMedicus Suche

 
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
ArztOnline.jpg
 
DocMedicus                          
Gesundheitsportal

Unsere Partner DocMedicus Verlag