Prävention
Lungenentzündung (Pneumonie)

Impfungen gegen Influenza und Pneumokokken (PCV-13-Impfung) sind wichtige und wirksame präventive Maßnahmen.

Zur Prävention der Pneumonie (Lungenentzündung) muss des Weiteren auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Fehl- und Mangelernährung, Unterernährung
    • Erhöhte Zufuhr und erhöhte Serumspiegel an Kupfer, Cadmium, Blei
    • siehe Prävention mit Mikronährstoffen
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol
    • Tabak (Rauchen) [1, 2]
  • Bettlägerigkeit
  • Aspiration – Einatmen von z. B. Magensäure, Speiseresten, Fremdkörpern
  • Tragen von Zahnprothesen während des Nachtschlafs; 2,38-faches Pneumonie-Risiko (im Vergleich zu denen, die nachts die Prothese aus dem Mund nahmen) [4]

Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)

  • Luftschadstoffe: Feinstaub

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren) 

Um einer Pneumonie (Lungenentzündung) durch Pneumokokken oder Influenza-Viren vorzubeugen, sollte bei folgenden Personen eine Pneumokokken- bzw. Grippe-Schutzimpfung erfolgen:

Pneumokokken-Schutzimpfung 

  • Lebensalter über 65 Jahre
  • Asplenische Patienten – Patienten ohne Milz
  • Chronische Niereninsuffizienz (Nierenschwäche)
  • Nephrotisches Syndrom – Symptomenkomplex bei Nierenerkrankungen
  • Patienten mit geschwächter Abwehrlage – z. B. HIV-Infektion, Chemotherapie, Immunsuppressive Therapie
  • Schwerwiegende pulmonale und/oder kardiale Grunderkrankung – Grunderkrankungen von Lunge und Herz
  • Vor Splenektomie – vor Entfernung der Milz

Grippe-Schutzimpfung (Influenza)

  • Alter über 60 Jahre
  • Chronische Erkrankungen
  • Epidemien
  • HIV-infizierte Patienten
  • Immunsupprimierte Patienten
  • Patienten in Pflege- oder Seniorenheimen
  • Personen mit erhöhtem Risiko – z. B. Pflegepersonal 

Präventionsprogramm zur Reduktion nosokomialer Pneumonie

Zur Prävention der nosokomialen Pneumonie (hospital-acquired pneumonia, HAP; Krankenhaus-Pneumonie) sind folgende Maßnahmen erforderlich:

  • Hochstellen des Kopfteils des Bettes (mindestens 30°)
  • Husten und Atemübungen mit Spirometrie (medizinisches Verfahren zur Messung und Aufzeichnung des Lungen- bzw. Atemvolumens)
  • Zweimal täglich Mundhygiene mit Chlorhexidin inklusive Zahnpflege [3]
  • Alle Mahlzeiten im Sitzen einnehmen
  • Mobilisierung des Patienten mit guter Schmerzkontrolle

Literatur

  1. Deutsches Krebsforschungszentrum Tabakatlas Deutschland 2015. Heidelberg
  2. Secretan B, Straif K, Baan R et al.: A review of human carcinogens – Part E: tobacco, areca nut, alcohol, coal smoke, and salted fish. Lancet Oncol. 2009 Nov;10(11):1033-4.
  3. Almirall J, Bolíbar I, Serra-Prat M, Roig J, Hospital I, Carandell E, Agustí M, Ayuso P, Estela A, Torres A; the Community-Acquired Pneumonia in Catalan Countries (PACAP). New evidence of risk factors for community-acquired pneumonia: a population-based study. Eur Respir J. 2008 Jan 23.
  4. Iunuma T, Arai Y, Abe Y et al.: Denture Wearing during Sleep Doubles the Risk of Pneumonia in the Very Elderly. J Dent Res 2015; 94 (3 Suppl): 28-36.
     
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