Einleitung
Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor)

Bei der Pityriasis versicolor (PV) – umgangssprachlich Kleienpilzflechte bzw. Kleieflechte genannt – (Synonyme: Dermatomycosis furfuracea; Infektion durch Malassezia furfur; Infektion durch Microsporum furfur; Tinea versicolor; ICD-10-GM B36.0: Pityriasis versicolor) handelt es sich um eine nicht-entzündliche oberflächliche Dermatomykose (Hautpilzerkrankung).

Hinweis: versicolor bedeutet "Vielfarbigkeit" und bezeichnet den Farbunterschied im Sommer durch die fehlende Bräunung der Herde (= Pityriasis versicolor alba).

Die Erkrankung wird durch Malassezia furfur (Hefe-/Sprosspilze) verursacht. Dieser ist ein zoophiler ("zu Tieren hingezogen"), lipophiler Hefepilz, der innerhalb der Unterabteilung der Brandpilze in die Klasse der Exobasidiomycetes gestellt wird.

Erregerreservoir ist ist die behaarte Kopfhaut.
Der Mensch stellt zurzeit das einzige relevante Erregerreservoir dar.

Vorkommen: Die Infektion tritt weltweit auf. In tropischen Regionen der Erde sind ca. 30-40 % der Erwachsenen befallen, in gemäßigten Regionen ca. 1-4 %

Mensch-zu-Mensch-Übertragung: Nein 

Besondere Formen der Erkrankung sind:

  • Erythematöse ("mit Hautrötung einhergehende") Form: Pityriasis versicolor mit entzündlicher Komponente; an Tinea corporis superficialis erinnernd
  • Follikuläre ("von einem Follikel ausgehend") Form: Pityriasis versicolor punctata, Pityriasis versicolor flava
  • Pityriasis versicolor nigra (nigra = schwarz): unter Besonnung evtl. Rückbildung der Herde
  • Hyperkeratotische ("mit starker Verhornung") Malassezia Dermatitis (entzündliche Hauterkrankung) des Gesichts und Nackens (Hyperkeratotic Head and Neck Malassezia Dermatitis)
  • Malassezia-Follikulitis (Entzündung des oberen (äußeren) Anteils eines Haarbalgs)

Häufigkeitsgipfel: Das Maximum des Auftretens der Pityriasis versicolor liegt im jugendlichen, postpubertären Alter und im Alter jüngerer Erwachsenen. Die Erkrankung tritt im höheren Alter eher selten auf.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 1-4 % in gemäßigtem Klima; in tropischen Klimazonen ist die Hautpilzerkrankung mit ca. 30 bis 40 % auftretend.

Verlauf und Prognose: Die Krankheit lässt sich im Allgemeinen gut behandeln. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit antimykotisch wirkenden Shampoos oder Lösungen/Cremes. Es dauert allerdings einige Monate, bis sich die weißen Hautflecken wieder pigmentieren. Die Pityriasis versicolor tritt häufig rezidivierend (wiederkehrend) auf. 

In Deutschland ist die Erkrankung nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) nicht meldepflichtig

Komorbiditäten (Begleiterkrankungen): Die Pityriasis versicolor ist mit einem erhöhten Risiko für Diabetes mellitus assoziiert (verbunden).


     
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