Medikamentöse Therapie
Herpes genitalis

Therapieziel

  • Verbesserung der Symptomatik

Therapieempfehlungen

  • Virostase (Virostatika; Wirkstoffe, die die Vermehrung von Viren hemmen) [1-3] erforderlich (frühzeitige Therapie, um die Krankheitsintensität und Dauer sowie das Rezidivrisiko zu senken):
    • Primärtherapie (Ersttherapie): Aciclovir, Famciclovir, Valaciclovir; Dauer: 7-10 Tage
    • Rezidivtherapie (Therapie bei Wiederauftreten): Aciclovir, Famciclovir, Valaciclovir [Dosis reduzieren gegenüber Primärtherapie]; Dauer: 5-10 Tage
    • Prophylaxe: 
      • allgemeine Prophylaxe: Aciclovir, Famciclovir, Famciclovir; Dauer: Nicht länger als 6 bis 12 Monate
      • in der Schwangerschaft: Aciclovir beginnend ab der 38. Schwangerschaftswoche; vor der Entbindung über 3-10 Tage 
  • Analgesie (Analgetika/Schmerzmittel): NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika): z. B. Diclofenac und ASS (Acetylsalicylsäure), oder aber die Gruppe der nichtsauren Analgetika (Paracetamol, Metamizol)
  • Therapiedauer: wenige Tage bis Monate (chronische Suppression)!
  • Siehe auch unter "Weitere Therapie".

Virostatika

Virostatika sind Medikamente, die die Vermehrung von Viren stoppen. Sie hemmen ein Enzym im Virus, das die Erbinformation vervielfältigt. Mit diesen Medikamenten werden jedoch nicht die ruhenden Viren in den Nervenganglien (Nervenknötchen) erreicht, sodass Rezidive möglich sind.
Als Virostatikum der Wahl bei Infektionen mit Herpes-Viren gilt Aciclovir. Neuere Medikamente mit guter Wirkung sind Fanciclovir oder Valciclovir.

Analgetika

Analgetika sind Schmerzmittel. Es gibt mehrere verschiedene Untergruppen, wie die NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) zu denen Diclofenac und ASS (Acetylsalicylsäure) gehören, oder aber die Gruppe um die nichtsauren Analgetika Paracetamol und Metamizol. Sie werden alle weit verbreitet eingesetzt. Bei vielen Präparaten dieser Gruppen besteht die Gefahr von Magenulzera (Magengeschwüren) bei längerer Anwendung.
Bei starken Schmerzen im Rahmen von Herpes-Infektionen wird meist Diclofenac verordnet.

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für das Immunsystem sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (A, C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Folsäure, Biotin)
  • Spurenelemente (Chrom, Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Zink)
  • Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA))
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Beta-Carotin, Flavonoide (Citrusfrüchte), Lycopin (Tomaten), Proanthocyanidine (Cranberrys), Polyphenole)
  • Weitere Vitalstoffe (Probiotische Kulturen: Laktobazillen, Bifidobakterien)

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

Literatur  

  1. S2k-Leitlinie: Opportunistische Infektionen bei erwachsenen HIV-infizierten Patienten, Therapie und Prophylaxe. (AWMF-Registernummer: 055 - 006), Dezember 2015 Langfassung
  2. Mylonas I: Sexuell übertragene Erkrankungen. Springer, Heidelberg 2015
  3. Mylonas I, Friese K: Infektionen in der Gynäkologie und Geburtshilfe. Elsevier Urban & Fischer Verlag, München 2009

     
Wir helfen Ihnen in jeder Lebenslage
Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
DocMedicus Suche

 
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
ArztOnline.jpg
 
DocMedicus                          
Gesundheitsportal

Unsere Partner DocMedicus Verlag