Symptome – Beschwerden
HIV

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine HIV-Infektion hinweisen:

Symptome der akuten HIV-Krankheit

  • Allgemeines Krankheitsgefühl
  • Appetitlosigkeit
  • Arthralgie (Gelenkschmerzen)
  • Cephalgie (Kopfschmerzen)
  • Diarrhoe (Durchfall)
  • Enzephalitis (Gehirnentzündung)
  • Exanthem (Hautausschlag), makulopapulöses ("knotig-fleckig"); stammbetontes; 3 bis 6 Wochen nach einer Infektion auftretend (in 50 % der Fälle)
  • Fieber
  • Lymphadenopathie (Lymphknotenvergrößerung)
  • Myalgie (Muskelschmerzen)
  • Meningitis (Hirnhautentzündung)
  • Myelopathie (Rückenmarkserkrankung)
  • Nausea (Übelkeit)/Erbrechen
  • Pharyngitis (Rachenentzündung) → Halsschmerzen
  • Schleimhautulzerationen (Schleimhautgeschwüre)
  • Splenomegalie (Milzvergrößerung)
  • Ungewollter Gewichtsverlust

Beachte: Bei der akuten HIV-Krankheit kommt es in ca. 50-60-90 % der Fälle innerhalb eines Zeitraums von 3 bis 4 Wochen nach der Infektion zu einem "Grippe- bzw. Epstein-Barr-Virus/Mononukleose" ähnlichen Krankheitsbild, das meistens nur von kurzer Dauer ist.

Symptome des symptomatischen Stadiums

  • Diarrhoe (Durchfall)
  • Fieber
  • Haarleukoplakie – weißliche Erhabenheiten vor allem auf der Zunge auftretend
  • Herpes zoster (Gürtelrose)
  • Periphere Neuropathie – Nervenschäden, vor allem an den Beinen auftretend
  • Pilzinfektionen
  • Purpura – kleine Haut- und Schleimhauteinblutungen
  • Trockene Haut
  • Ungewollte Gewichtsabnahme
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Cervixdysplasie – Veränderungen des Gebärmutterhalses, die zu einem Karzinom (Krebs) entarten können

Siehe auch unter Indikatorerkrankungen.

Warnzeichen (red flags)

  • Ein HIV-Nachweis bei Kindern kann auf Kindesmissbrauch hinweisen.

Indikatorerkrankungen

Indikatorerkrankungen (Synonym: Markererkrankung), d. h. Erkrankungen, die mit einer erhöhten Wahrscheinlich für eine HIV-Infektion einhergehen (HIV-Prävalenz > 0,1 %) [1] und Warndiagnosen*, bei denen an einen HIV-Test gedacht werden sollte:

  • Sexuell übertragbare Infektionen (STI) – insb. Syphilis, Gonorrhoe, Herpes genitalis, anale und genitale Kondylome oder Lymphogranuloma venereum
  • Cervix- oder Analkarzinom (Gebärmutterhals- oder Analkrebs) bzw. -dysplasie
  • Gingivitis (Zahnfleischentzündung)*, Gingivitis nekrotisierende
  • Haarleukoplakie oral/Zunge – sehr typisch und geradezu pathognomonisch für HIV
  • Hepatitis B/C
  • Herpes zoster (Gürtelrose) – insbesondere Herpes-Rezidive, die an Häufigkeit oder Intensität zunehmen
  • Lymphome (Krebserkrankungen des lymphatischen Systems)
  • Mundsoor* – Hinweis auf fortgeschrittene HIV-Infektion; tritt auch bei anderen Immuneffekten auf
  • Mononukleose-ähnliches Krankheitsbild
  • Proktitis* – speziell nach rezeptiven Analverkehr; auch Coinfektion von STD und HIV-Infektion möglich
  • Rezidivierende Pneumonien (Neigung zu einer Häufung von Pneumonieepisoden/Lungenentzündungen), insb. durch Pneumokokken
  • Seborrhoische Dermatitis/Exanthem (fettig-schuppige Entzündung der Haut)
  • Shigellen-Infektionen, Salmonellosen oder Salmonellen-Sepsis 
  • Psoriasis, neu aufgetreten im mittleren Erwachsenenalter – insbesondere bei ungewöhnlicher Lokalisation
  • Laborparameter
    • Leukozytopenie (verminderte Anzahl von weißen Blutkörperchen; unklarer Ursache)
    • Thrombozytopenie/Immunthrombopenie (verminderte Anzahl von Thrombozyten (Blutplättchen); 10 bis 15 % der nicht behandelten Patienten mit HIV entwickeln eine Thrombopenie mit Thrombozytenzahlen < 150.000/μl
    • Beachte: Zytopenien (Verminderung der Anzahl der Zellen im Blut) gehören zu den späteren Manifestationen im Verlauf einer latenten HIV-Infektion.

Des Weiteren: atypische Psoriasis (neu aufgetretene), orale Candidiasis (Mundsoor), Soor-Ösophagitis (Speiseröhrenentzündung aufgrund einer Infektion durch Hefepilze), vulvovaginale Candidosen (Pilzinfektion des Scheideneingang und der Scheide), orale Haarleukoplakie (OHL; s. u. Folgeerkrankungen)), chronische Parotitis (Ohrspeicheldrüsenentzündung), Pneumocystis-jiroveci-Pneumonie (früher: PCP - Pneumocystis-carinii-Pneumonie), rezidivierende bakterielle Pneumonie (Lungenentzündung) und Tuberkulose.

Beachte: Bislang werden ca. 10 % der HIV-Erstdiagnosen aufgrund von Veränderungen an Haut oder Schleimhäuten gestellt.

Literatur

  1. Sullivan AK, Raben D, Reekie J et al (2013) Feasibility and effectiveness of indicator condition-guided testing for HIV: results from HIDES I (HIV indicator diseases across Europe study). PLoS ONE 2013;8(1):e52845. doi: 10.1371/journal.pone.0052845. Epub 2013 Jan 15.
     
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