Symptome – Beschwerden
Dengue-Fieber

Folgende Symptome und Beschwerden können auf das Dengue-Fieber hinweisen:

Das Spektrum der Symptomatik des Dengue-Fiebers reicht von milden grippeartigen Symptomen bis zu ernsten Komplikationen wie Hämorrhagien (Blutungen) oder einem schweren Schocksyndrom.

Symptome des klassischen Dengue-Fiebers (DF)

  • Hohes Fieber (bis 40 °C, 48-96 Stunden) mit kurzem Fieberabfall am 3.-4. Tag (häufig, aber nicht immer biphasisch/"in zwei Phasen ablaufend")
  • Erythem (flächenhafte Hautrötung), vorwiegend im Gesicht und an der Brust, die wegdrückbar ist; oft mit weißem Dermographismus (wenige Sekunden bis Minuten nach mittelstarker mechanischer Reizung (z. B. durch einen Holzspachtel) sichtbare Hautreaktion) [1.-2. Tage]
  • Exanthem (Hautausschlag), makulopapulös (fleckig und mit Papeln, d. h. mit Bläschen) [3.-5. Tag]:
    • an Hand- und Fußrücken beginnend und sich dann auf die proximalen Extremitäten und den Rumpf ausbreitend (stammbetont), das Gesicht aussparend, das Gesicht aussparend [50 % der Patienten haben dieses nach der vorübergehenden Entfieberung]
    • charakteristisch sind Nappes-claires-artige Aussparungen nicht betroffener Haut („islands of white in a sea of red“) 
  • Milde Blutungszeichen (Petechien/punktförmige Hautblutungen, Blutungen aus Einstichstellen)  
  • Schüttelfrost
  • Kopfschmerzen (frontale und retroorbitale ("hinter der Augenhöhle") Kopfschmerzen/hemmernder Retrobulbärschmerz)
  • Konjunktivitis (Bindehautentzündung)
  • Photophobie (Lichtscheu)
  • Rückenschmerzen
  • Myalgie (Muskelschmerzen) und Arthralgie (Gelenkschmerzen; „Knochenbrecheraspekt"; "breakbone fever"/Knochenbrecherfieber)
  • Generalisierte Lymphadenopathie (Lymphknotenvergrößerung) (insb. nuchal/in der Nackenregion)
  • Splenomegalie (Milzvergrößerung)
  • Konjunktivitis (Bindehautentzündung)
  • Bradykardie ‒ zu langsamer Herzschlag: < 60 Schläge pro Minute
  • Hypotension ‒ niedriger Blutdruck
  • Transaminasenanstieg ‒ Anstieg der Leberenzyme [mäßig erhöht]
  • Thrombozytopenie ‒ Verminderung der Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut
  • Lymphopenie ‒ Verminderung der Lymphozyten (weiße Blutzellen, die man in T- und B-Lymphozyten einteilt) im Blut

Die Rekonvaleszenz beträgt in der Regel mehrere Wochen.

Symptome des milden atypischen Dengue-Fiebers 

  • Ähnlich dem klassischen Dengue-Fieber, jedoch milder und kurze Dauer von maximal drei (bis fünf) Tagen

Etwa 75 Prozent der Erstinfektionen verlaufen asymptomatisch. 

In seltenen Fälle können bereits bei einer Erstinfektion – oder bei einer Zweitinfektion (es gibt 4 Dengue-Serotypen) – Hämorrhagien (Blutungen) und Schock als Komplikationen auftreten.

Symptome des Dengue-hämorrhagisches-Fieber (DHS)

  • Schneller Fieberanstieg
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Dyspnoe (Atemnot)
  • Petechien ‒ punktförmige Hautblutungen
  • Purpura ‒ kleinfleckige Kapillarblutungen in der Haut, Unterhaut (Subkutis) oder den Schleimhäuten (Hautblutung)
  • Epistaxis (Nasenbluten)
  • Gastrointestinale Blutungen (Magen-Darm-Blutungen)
  • Hirnblutungen
  • Pneumonie (Lungenentzündung)
  • Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen; Thrombozytenabfall auf < 100.000/µl → stationäre Einweisung erforderlich)

Symptome eines schweres Denguefiebers

  • Dengue-Fieber +
    • Kapillarlecksyndrom (Synonym: Clarkson-Syndrom) – schwerwiegende Erkrankung mit einem generalisierten Ödem wg. erhöhter Durchlässigkeit der Kapillargefäße; in der Folge auftreten eines schweren hypovolämischen Schocks (Volumenmangelschock), verbunden mit einer arteriellen Hypotonie (Bluthochdruck) mit Hämokonzentration (Bluteindickung)
    • Dengue-Schocksyndrom (DSS; s. u.)
    • Atemnotsyndrom des Erwachsenen (Adult (Acute) Respiratory Distress Syndrome, ARDS) – akutes Lungenversagen beim vorher lungengesunden Menschen
    • Ergüsse
    • Oder schwere Blutungen
    • Oder Organdysfunktion (z. B. Transaminasen > 1.000 IU/l; Herzinsuffizienz; Bewusstseinsstörung)

Symptome des Dengue-Schocksyndroms (DSS; Synonym: „dengue vascular permeability syndrome“ (DVPS)) [2. Phase]

  • Alle DHS-Kriterien (s. o.) + Schockzeichen:
    • schneller, schwacher Puls mit kleiner Pulsamplitude (< 20 mmHg)
    • oder Hypotension (niedriger Blutdruck)
    • Kaltschweißigkeit
    • Unruhe
  • Blutungen
  • Herz-Kreislauf-Versagen
  • Labor: Anstieg des Hämatokrits (Anteil der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) am Volumen des Blutes), Thrombozytopenie (verminderte Anzahl (<150.000/µl) von Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut) und Hypoproteinämie (verminderte Konzentration des Gesamteiweiß im Blutplasma (< 60 g/L))

Die Letalität (Sterblichkeit bezogen auf die Gesamtzahl der an der Krankheit Erkrankten) beträgt bis zu 44 %.

Symptome der Rekonvaleszenz [3. Phase]

  • Bradykardie  – Herzfrequenz < 60 Schläge/min
  • Ventrikuläre Extrasystolen (VES) – Extraschläge aus den Herzkammern
  • Pruritus (Juckreiz)

Warnzeichen (red flags) 

Warnzeichen auf einen möglichen komplizierten Verlauf sind:

  • Schleimhautblutungen
  • Bauchschmerzen (Abdominalschmerzen)
  • Anhaltendes Erbrechen
  • Hepatomegalie (Lebervergrößerung)
  • Ödeme (Wassereinlagerungen)
  • Proteinurie (erhöhte Ausscheidung von Eiweiß mit dem Urin)
  • Lethargie und Unruhe
     
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