Ursachen
Bakterielle Vaginose

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Ätiologie (Ursache) und Pathophysiologie der bakteriellen Vaginose (BV) sind noch immer unbekannt. Genetische und immunologische Faktoren, ein Genpolymorphismus, psychosozialer Stress, auch eine gestörte Mundflora (Mikrobiota) bei Parodontitis (bakteriell bedingte Entzündung, die sich in einer weitgehend irreversiblen Zerstörung des Zahnhalteapparates (Parodontium) zeigt) und ein Mangel an Vitamin B3 werden als Ursache diskutiert. Die pathophysiologischen Grundlagen können offensichtlich sehr unterschiedlich sein. Typisch sind ein Rückgang der H2O2 produzierenden Laktobazillen mit einem gleichzeitigen Anstieg des pH-Wertes kombiniert mit der Zunahme verschiedenster Mikroorganismen. Immer ist auch die Harnblase mitinfiziert. Der typische fischartige Geruch entsteht durch Stoffwechselprodukte (Amine) von Anaerobiern. Sie hemmen auf der anderen Seite das Wachstum von Hefepilzen. Da es sich nicht um eine Entzündung handelt ist die Bezeichnung als Kolpitis oder Aminkolpitis nicht korrekt.

Das Besondere ist, dass ein sogenannter Biofilm entsteht, der bei Kolpitiden nicht vorkommt. Er besteht aus einer Grundsubstanz (Matrixsubstanz), in dem die für die Aminkolpitis typischen Erreger eingelagert sind und symptomatisch werden. Da bakterielle Biofilme für chronische und/oder für fremdkörperassoziierte Infektionen typisch sind, wissen wir, dass sie durch die heute etablierten Therapien nicht zuverlässig beseitigt werden können, obwohl der Eindruck der Heilung entsteht (Beseitigung der Symptome, normaler pH-Wert, normales Nativpräparat).

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Frauen während der Geschlechtsreife
  • Hormonelle Faktoren – Schwangerschaft

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Geschlechtsverkehr (z. B. Wechsel von vaginalem zu analem oder oralem Koitus/Geschlechtsverkehr)
  • Promiskuität (sexueller Kontakte mit relativ häufig wechselnden verschiedenen Partnern)

Weitere Ursachen

  • Operative gynäkologische Eingriffe
     
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