Medizingerätediagnostik
Atemnot (Dyspnoe)

Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Blutdruckmessung [< 90 mmHg → Schock]
  • Pulsoxymetrie* (Verfahren zur nicht invasiven Ermittlung der arteriellen Sauerstoffsättigung über die Messung der Lichtabsorption) [Schweregrad der Hypoxie/Sauerstoffmangel]
  • Elektrokardiogramm* (EKG; Aufzeichnung der elektrischen Aktivitäten des Herzmuskels) – bei Verdacht auf Herzrhythmusstörungen, Myokardinfarkt (Herzinfarkt) etc.  [Beachte: Bei ca. 20  % der Patienten mit einem Myokardinfarkt ist das initiale EKG unauffällig.]
  • Echokardiographie (Echo; Herzultraschall)
    • Feststellung von regionalen Wandbewegungsstörungen (WBS), Klappen- und Septumvitien (Fehler der Herzklappen bzw. der Herzwand) oder einer diastolischen Dysfunktion/Herzschwäche
    • Ausschluss eines Perikardergusses (Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel) bzw. dessen Quantifizierung
    • Ausschluss einer links- bzw. rechtsventrikulären Dilatation (Herzkammerausweitung der linken bzw. rechten Herzkammer) bzw. Nachweis einer normalen links- und rechtsventrikulären Funktion
    • Ausschluss einer gestauten V. cava (Hohlvene)
  • Lungensonographie (Lungenultraschall; engl. Lung ultrasonography, LUS); Bestandteil der Thoraxsonographie; wird als „Point-of-Care-Ultraschallverfahren“ beim Leitsymptom "akuter Atemnot" zur Differentialdiagnostik vom Notfall- und Akutmediziner eigenständig durchgeführt:
    • Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
    • Lungenarterienembolie (LAE)
    • Pleuraerguss – pathologische (krankhafte) Zunahme des Flüssigkeitsgehaltes zwischen Pleura parietalis (Brustfell) und Pleura visceralis (Lungenfell)
    • Pneumothorax – Kollaps der Lunge, der durch eine Luftansammlung zwischen der Pleura viszeralis (Lungenfell) und der Pleura parietalis (Brustfell) bedingt ist
    • Pneumonie (Lungenentzündung)
  • Röntgenaufnahme des Thorax (Röntgen-Thorax/Brustkorb), in zwei Ebenen – als Basisdiagnostikum bei Verdacht auf Veränderungen im Bereich der Lunge
    • [Lungeninfiltrat bei Pneumonie/Lungenentzündung
    • prominente Blutgefäße, Gefäßstauung und interstitielle Ödeme (z. B. sog. Kerley-B-Linien, peribronchiales Cuffing). Pleuraergüsse, Kardiomegalie (Herzvergrößerung) bei Herzinsuffizienz/Herzschwäche
    • einseitiges „air trapping“ bei Fremdkörperaspiration]
  • Lungenfunktionsuntersuchung [normale Ventilation, Obstruktion, Restriktion?]
  • Beachte: Bei älteren Patienten mit Dyspnoe und ohne chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) kann eine reduzierte MEF50 (mittlere Atemstromstärke, wenn 50 % der forcierten Vitalkapazitätnoch auszuatmen sind) auf eine okkulte Herzinsuffizienz hinweisen [1].
  • Peak-Flow-Messung (Messung von Ausatmungsvolumen)
  • Belastungstests (6-Minuten-Gehtest, Spiroergometrie etc.) 
    Die Spiroergometrie ist geeignet zur Differenzierung zwischen kardial und pulmonal bedingter Dyspnoe.
  • Computertomographie des Thorax/Brustkorb (Thorax-CT) – bei Verdacht auf Lungentumoren, Pneumothorax (Ansammlung von Luft im Pleuraraum, also dem Raum zwischen Lunge und Brustwand) etc.
  • Kardio-Computertomographie (kardiale Computertomographie, kurz Kardio-CT) – KHK-Diagnostik (Diagnostik wg. Herzkranzgefäßerkrankung) bei Dyspnoe ohne Angina pectoris ("Brustenge"; plötzlich auftretender Schmerz in der Herzgegend)
  • Pleurasonographie (Ultraschalluntersuchung der Pleura (Rippenfell) und des Pleuraraums) bei Verdacht auf Pleuraerguss
  • Bronchoskopie (Lungenspiegelung) – bei Verdacht auf Fremdkörper, Tumoren etc.
  • Röntgenaufnahmen der Rippen/der Wirbelsäule bei Verdacht auf knöcherne Ursache der Dyspnoe
  • Kardio-Magnetresonanztomographie (Kardio-MRT) bei Verdacht auf Herzfehlern und entzündliche Herzerkrankungen

*Bestandteil des Notfallmanegements

Literatur

  1. Güder G et al.: Diagnostic and prognostic utility of mid-expiratory flow rate in older community-dwelling persons with respiratory symptoms. but without chronic obstructive pulmonary disease. BMC Pulm Med 2015;83
     
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