Weitere Therapie
Psoriasisarthritis

Allgemeine Maßnahmen

  • Austrocknung und Irritation der Haut durch eine ausgeglichene Hautpflege vermeiden. Geeignete Pflegemittel sind eine fettende Hautpflege in Kombination mit Keratolytika.
  • Beachtung der allgemeinen Hygienemaßnahmen!
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit – Betablocker können die Psoriasis verschlechtern
  • Vermeidung psychosozialer Belastungen:
    • Stress
  • Vermeidung von Umweltbelastungen:
    • Vermeidung von chemischen und mechanischen Hautirritation
    • Thermische Hautirritation wie beispielsweise ein Sonnenbrand

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Die Radiosynoviorthese (RSO, von radio radioaktives Isotop, Synovialis Gelenkschleimhaut, Orthese Wiederherstellung; kurz RSO) gehört zu den nuklearmedizinischen Verfahren, die therapeutisch in der Rheumatologie und Orthopädie zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen eingesetzt werden. Durch die Anwendung der Radiosynoviorthese besteht die Möglichkeit des Wiederaufbaus der Synovialis (Innenauskleidung der Gelenkhöhle ohne Zellkontakte). Die Wiederherstellung der Synovialis beruht dabei auf dem Einsatz von Beta-Strahlern (Radionukleotide). Durch die Betastrahlen wird die lokale Hyperämie (erhöhtes Blutangebot) deutlich reduziert und eine Inaktivierung der vorhandenen Entzündungszellen induziert. Des Weiteren bedingt die destruierende (zerstörende) Wirkung der Betastrahlen eine bindegewebige Umwandlung der Synovialis (Gelenkinnenhaut). Dieses kann bis zu drei Monate dauern. 
    Um eine zusätzliche Infektion zu vermeiden wird die Injektion der radioaktiven Substanz unter streng aseptischen Bedingungen und Röntgendurchleuchtung durchgeführt. Parallel zur radioaktiven Substanz kann auch ein Steroid (Entzündungsinhibitor) appliziert werden.
    Erfolgt die Behandlung in einem späteren Stadium, so sind die Erfolgschancen deutlich gemindert.
  • Eine mögliche Form der Behandlung der Psoriasis ist die PUVA (Psoralen plus UV-A). Dabei wird eine Substanz mit dem Namen Psoralen auf die betroffene Hautstelle aufgetragen, welche die Haut gegen Sonnenlicht und UV-Strahlung sensibilisiert und anschließend mit UVA-Licht bestrahlt. Auch eine Bestrahlung ohne diese Substanz mit UVA- oder UVB- Licht ist möglich und wird als selektive Ultraviolett-Bestrahlung (SUB) bezeichnet.
    • Indikation: Induktionstherapie bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vulgaris, v.a. wenn großflächig
    • Nebenwirkungen: Hautreizung mit Erythem (Hautrötung), Juckreiz; Hyperpigmentierung, Blasenbildung; orale PUVA: Übelkeit
    • Kontraindikationen: erhöhte Lichtempfindlichkeit, erhöhtes Hautkrebsrisiko, Ciclosporin (Cyclosporin A), Schwangerschaft/Stillzeit; relativ: Krampfleiden, photosensibilisierende Medikamente, Hautmalignome in der Anamnese, Einschränkung der körperlichen/psychischen Belastbarkeit, Compliance ↓; relativ bei PUVA: starke Leberschädigung, Z.n. Therapie mit ionisierenden Strahlen, Arsen, hohe kumulative UVA-Dosis
    • Die Kombination mit topischem Vitamin D3-Derivat kann empfohlen werden; weiterhin die Kombination mit Corticoiden und Dithranol
    • Keine Langzeittherapie

Medizinische Hilfsmittel

  • Ggf. Versorgung mit Hilfsmitteln wie beispielsweise Knöpfhilfe, Stiftverdickung etc.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Aufnahme der Arachidonsäure (Omega-6-Fettsäure) gering halten, da diese Entzündungsprozesse fördert. Sie ist enthalten in tierischen Lebensmittel, besonders in Schweinefleisch und -produkten sowie Thunfisch.
    • Ernährung reich an:
      • Omega-3-Fettsäuren (Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) – wenigstens ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische wie Lachs, Hering, Makrele)
      • Sekundären Pflanzenstoffen (Curcumin, Bromelain aus Ananas-Extrakt)
      • Weiteren Vitalstoffen (Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat, Kollagene)
    • Da die Erkrankung mit Entzündungsprozessen einhergeht, sollten Erkenntnisse in Bezug auf eine antiinflammatorische (entzündungshemmende) Ernährung auch Grundlage der Ernährung bei Psoriasisarthritis sein. Siehe unter Ernährung bei „Subklinische Inflammation“.
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Sportmedizin

  • Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining)
  • Um die Funktion zu erhalten, müssen kranke Gelenke bewegt werden: Funktionstraining, Rehabilitationssport und vor allem langsame Sportarten mindern die Schmerzen und verbessern ihre Beweglichkeit.
  • Allgemein sind Sportarten mit langsamen Bewegungsabläufen – wie etwa Schwimmen, Nordic Walking, Radfahren – geeigneter, und die Trainingseinheiten sollten häufig und dafür kurz gewählt werden. Falls viele Gelenke entzündet sind, bietet sich eine Bewegungstherapie in warmem Wasser an.
  • Muskeltraining ist ebenso erforderlich. Denn eine kräftige Muskulatur stabilisiert und entlastet die Gelenke. Muskeltraining allerdings nur unter physiotherapeutischer Anleitung und nur in ruhigen Phasen der Krankheit.
  • Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.

Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)

Folgende Therapiemaßnahmen kommen zusätzlich zu einer medikamentösen Therapie zum Einsatz. Sie haben das Ziel, die Gelenkbeweglichkeit zu verbessern, die Funktion zu erhalten und so die Lebensqualität der Patienten langfristig zu erhöhen:

  • Krankengymnastik/Bewegungstherapie
  • Kryotherapie (Kältetherapie)
  • Phototherapie (Lichttherapie) – Es kann sowohl natürliches Sonnenlicht, zum Beispiel im Gebirge oder am Meer, als auch eine künstliche Lichtquelle genutzt werden.
  • Serielle wassergefilterte Infrarot-A-Ganzkörperbestrahlung

Psychotherapie

  • Ggf. Stressmanagement
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V.
    Maximilianstraße 14, 53111 Bonn
    Telefon: 0228 76 60 60, Telefax: 0228 76 60 620, E-Mail: bv@rheuma-liga.de, Internet: www.rheuma-liga.de
  • Psoriasis Selbsthilfe Arbeitsgemeinschaft e.V. (PSOAG)
    Schmitzweg 64, 13437 Berlin
    Telefon und Fax: 030 / 61 28 30 90 E-Mail: info@psoriasis-selbsthilfe.org, Internet: www.psoriasis-selbsthilfe.org
     
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Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
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