Weitere Therapie
Akne (Acne vulgaris)

Allgemeine Maßnahmen

  • Nur mit sauberen Händen ins Gesicht greifen.
  • Keine Manipulation ("Kratzen") an Papeln (von lat.: papula „Bläschen“ oder Knötchen) und Pusteln (von lat.: pustula; Eiterbläschen)
  • Kein Tragen von Stirnbändern
  • Tipps zur Hautpflege:
    • Aknepatienten sollten maximal einmal am Tag die Gesichtshaut mit einem milden Reiniger (oder besser nur mit reinem Wasser) sanft und ohne großes Reiben von Talg und Fetten befreien.
      Achtung!
      Größere Mengen von Waschsubstanzen führen zu Rötungen!
    • Als Waschsubstanz eignen sich seifenfreie pH-neutrale Waschsyndets (zusammengesetzter Begriff aus synthetischen Detergentien; damit werden synthetische waschaktive Substanzen bezeichnet), die sparsam angewendet werden sollten.
    • Zur Hautpflege geeignet sind Öl-in-Wasser-Emulsionen und Hydrogele.
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
  • Vermeidung von Umweltbelastungen:
    • Chinin – ein Alkaloid, das aus der Chinarinde gewonnen wird
    • Halogene – dieses sind Fluor, Chlor, Brom und Jod, sowie das aufgrund seiner Radioaktivität äußerst seltene und weitgehend unerforschte Element Astat
    • Kontakt zu Substanzen wie Öl, Pech oder Dioxin

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Chemisches Peeling (unter niedrigdosierter Isotretinoin-Therapie möglich; keine gesteigerte Narbenbildung oder schlechte Wundheilung [2]]
  • Dermabrasion (manuelle Dermabrasion oder Mikrodermabrasion ist auch dann möglich, wenn Patienten in den vorausgehenden Monaten Isotretinoin eingenommen hatten oder während der Dermabrasion mit dem Vitamin-A-Metabolit behandelt wurden; keine Hinweise für Narbenbildung [2])
  • Glykolsäure-Peeling – Peeling mit 10- bis 40%iger Glykolsäure; Indikation: leichte Akne [3]
  • Lasertherapie
    • IPL-Behandlungen (intense pulsed light" (IPL)) – zur Reduktion entzündlicher Trigger sowie der Talgproduktion
    • fraktionierte Laserbehandlung (hier: Diodenlaser) – führt in der entzündlichen Phase zu einem Remodeling und reduziert auch bereits entstandene Narben.
  • Photodynamische Therapie (PDT): dient der Verringerung der Anzahl an entzündlichen und nicht inflammatorischen Läsionen (entzündungsbedingte Hautveränderungen) – eine Tageslicht-PDT geht mit weniger Schmerzen einher als die konventionelle Variante [5].

Therapieverfahren bei Acne inversa (auch Akne inversa geschrieben; Synonyme: Aknetetrade; Hidradenitis suppurativa) [4]

Therapieverfahren Vermuteter Wirkmechanismus 
CO2-Laser Ablativ: Entfernung des Gewebes
fraktioniert: Verbesserung der Wundheilung und Beweglichkeit; ggf. zur Reduktion einer Narbenkontraktur
Externe Bestrahlung Zerstörung des Gewebes
Photodynamische Therapie (PDT) Selektive Zerstörung von Zellen in den Bereichen mit Hidradenitis suppurativa
Radiofrequenz (RF) Reduktion der Talgdrüsenproduktion
Nicht-ablative Laser  Zerstörung der Haarfollikel (dabei bleibt die Hautoberfläche intakt)
Intense Pulsed Light (IPL) Zerstörung der Haarfollikel;  Verbesserung des Hautbildes durch antiinflammatorische (entzündungshemmende) Effekte

Die Kombination aus IPL und Radiofrequenz (= LAight-Therapie) kann schon in sehr frühen Stadien und postoperativ zur Vermeidung von Rezidiven eingesetzt werden.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
    • Beachtung folgender ernährungsmedizinischer Empfehlungen:
      • Im Rahmen einer "Anti-Akne-Diät" sollten folgenden Lebensmittel bevorzugt bzw. gemieden/reduziert werden [1]:
        • Meiden/reduzieren: Mono- und Disaccharide (Einfach- und Zweifachzucker), z. B. Weißmehlprodukte, zuckerreiche Getränke; Milch und Milchprodukte; gesättigte Fettsäuren (enthalten in tierischen Produkten); Trans-Fettsäuren (z. B. in Fast-Food-Produkten, Backwaren, Chips, Snacks, Keksen, frittierten Speisen)
        • Bevorzugen: Gemüse (sekundäre Pflanzenstoffe, vor allem Polyphenole); Fisch (Omega-3-Fettsäuren)
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns

Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)

  • Eine fachlich gute manuell-physikalische Therapie mit Entfernung oder Entleerung der Komedonen (von lat.: con-edere ‚mitessen', daher auch Mitesser genannt) kann ergänzend zu der medikamentösen Therapie durchgeführt werden.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

Literatur

  1. Melnik BC: Linking diet to acne metabolomics, inflammation, and comedogenesis: an update. Clin Cosmet Investig Dermatol. 2015 Jul 15;8:371-88. doi: 10.2147/CCID.S69135. eCollection 2015.
  2. Spring LK et al.: Isotretionoin and Timing of Procedural Interventions. Author Affiliations JAMA Dermatol. Published online June 28, 2017. doi:10.1001/jamadermatol.2017.2077
  3. De Vries FMC et al.: The efficacy and safety of non-pharmacological therapies for the treatment of acne vulgaris: A systematic review and best-evidence synthesis. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2018 Jul;32(7):1195-1203. doi: 10.1111/jdv.14881. Epub 2018 Mar 6.
  4. Lyons AB, Townsend SM, Turk D et al.: Laser and light-based treatment modalities for the management of hidradenitis suppurativa. Am J Clin Dermatol. 2020 Apr;21(2):237-243. doi: 10.1007/s40257-019-00491-1.
  5. Slutsky-Bank E et al.: A split-face clinical trial of conventional red-light photodynamic therapy versus daylight photodynamic therapy for acne vulgaris. J Cosmet Dermatol. 2021 Aug doi: 10.1111/jocd.14359.
     
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