Einleitung
Schnarchen (Rhonchopathie)

Unter Schnarchen (Rhonchopathie) (Synonyme: Mundatmung; Rhonchopathie (Schnarchen); Schnarchen; Snoring; ICD-10-GM R06.5: Mundatmung) versteht man Geräusche (teilweise bis zu 90 dB laut), die dadurch entstehen, dass die Rachenmuskulatur beim Schlafenden erschlafft und Zäpfchen und Gaumensegel in der Atemluft flattern.

Schnarchen wird zu den Parasomnien gezählt. Dabei handelt es sich um Aktivierungen verschiedener Körpersysteme, die während des Schlafes auftreten. Zu diesen Phänomenen zählt auch das Schlafwandeln (Somnambulismus), das Zähneknirschen (Bruxismus) und das Sprechen im Schlaf (Somniloquie).

Bei vielen Betroffenen tritt das Schnarchen in Abhängigkeit von der Körperlage auf. Bevorzugt wird in Rückenlage geschnarcht.

Bei Kindern, die schnarchen, sollte grundsätzlich eine Abklärung der Ursache erfolgen, um schwerwiegende Störungen rechtzeitig beheben zu können.

Vom primären Schnarchen (Synonyme: habituelles Schnarchen, Schnarchen ohne Atempausen, benignes Schnarchen) spricht man, wenn Atemrhythmus und Schlafqualität ungestört sind. Dieses tritt tritt überwiegend bei Männern und im mittleren Lebensalter auf. 

Schnarcht der Betroffene laut und vor allem unregelmäßig, so sollte jedoch untersucht werden, ob ein sogenanntes Schlafapnoe-Syndrom vorliegt. Dabei handelt es sich um Atemaussetzer im Schlaf, die durch die Verlegung der Atemwege entstehen und häufig mehrere hundertmal pro Nacht auftreten. Die Atemaussetzer müssen definitionsgemäß mindestens 10 Sekunden dauern, um den Verdacht auf ein Schlafapnoe-Syndrom stellen zu können.
Das Schlafapnoe-Syndrom betrifft etwa 4 % der männlichen Bevölkerung (vor allem im mittleren Lebensalter) und 2 % der erwachsenen Frauen (meist nach der Menopause/Wechseljahre der Frau).

Es kann in die folgenden beiden Untergruppen eingeteilt werden:

  • Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom – gekennzeichnet durch die Obstruktion (Einengung) oder komplettem Verschluss der oberen Atemwege während des Schlafes; häufigste Form der Schlafapnoe
  • Zentrales Schlafapnoe-Syndrom – gekennzeichnet durch wiederholte Atemstillstände durch fehlende Aktivierung der Atemmuskeln
  • Darüber hinaus existieren noch verschiedene Mischformen der beiden Gruppen

Schnarchen kann einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom um viele Jahre vorausgehen.

Geschlechterverhältnis: Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Häufigkeitsgipfel: Schnarchen tritt mit zunehmendem Alter gehäuft auf.
Das primäre Schnarchen tritt überwiegend bei Männern im mittleren Alter auf.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 60 % der Männer und 40 % der Frauen (in Deutschland). In der Altersgruppe der über 50-Jährigen Männer sind sogar 60-80 % betroffen. Bei Kindern liegt die Prävalenz bei 10 %.

Verlauf und Prognose: In den meisten Fällen muss das Schnarchen nicht behandelt werden, da keine Gefahr für die Gesundheit besteht. Es handelt sich in diesen Fällen um das sogenannte primäre Schnarchen, das heißt Atemrhythmus und Schlafqualität bleiben ungestört.
Liegt allerdings ein Schlafapnoe-Syndrom vor, erleiden die Betroffenen durch die Atemaussetzer einen Sauerstoffmangel, der sie schlecht schlafen lässt. Somit sind sie tagsüber müde. Weiterhin kann das Schlafapnoe-Syndrom verschiedene Folgeerkrankungen (z. B. Hypertonie (Bluthochdruck), Koronare Herzkrankheit (KHK)) nach sich ziehen. Es sollte also in jedem Fall behandelt werden.
Nicht selten führt Schnarchen dazu, dass Ehepartner aufgrund der "Lärmbelästigung" in getrennten Schlafzimmern nächtigen. In solchen Fällen ist es auch für die Partnerschaft wichtig, dass gegen das Schnarchen etwas unternommen wird.

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Diagnostik und Therapie des Schnarchens des Erwachsenen. (AWMF-Registernummer: 017-068), Januar 2019 Kurzfassung Langfassung

     
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