Ovarialzysten und weitere gutartige Neubildungen des Ovars – Prävention

Eine Prävention von Ovarialzysten und weiteren gutartigen Neubildungen des Ovars ist nur sehr eingeschränkt möglich (Ausnahmen: Funktionelle Zysten, Überstimulationssyndrom s. u.), da es keine bekannten Risikofaktoren gibt. 

Familiäre Belastung

Es gibt keine systematischen Untersuchungen zur familiären Belastung bei benignen (gutartigen) Veränderungen des Ovars. Es ist aber bekannt, dass in Familien mit genetisch bedingten Mammakarzinomen auch Ovarialkarzinome gehäuft auftreten (90 % aller Ovarialkarzinome treten sporadisch auf. Nur etwa 5 % kommen familiär gehäuft vor. Es handelt sich um das sog. familiäre Brust- und Eierstockkrebssyndrom (hereditary breast ovarian cancer syndrome, HBOC). Bei der Mehrzahl dieser Patientinnen finden sich genetische Veränderungen in den Genen BRCA 1 und BRCA 2).

Da viele benigne Ovarialtumoren maligne entarten können, ist es sinnvoll bei einer solchen Konstellation etwa ab dem 30. bis 40. Lebensjahr ein bis zweimal im Jahr eine gynäkologische Kontrolle einschließlich einer Sonographie (Ultraschalluntersuchung) unter diesen Aspekten durchzuführen.

Prävention funktioneller Ovarialzysten

Die Einnahme von Ovulationshemmern oder Gestagenen in einer Dosierung, die eine hypophysäre Suppression auslöst, führt zu: 

  • einer Senkung der Rezidivhäufigkeit (Häufigkeit des Wiederauftretens) oder der gänzlichen Vermeidung  von Follikel-, Corpus luteum- und Thekaluteinzysten,
  • einer Senkung der Rezidivhäufigkeit oder der gänzlichen Vermeidung von Endometriosezysten,
  • einer Minderung der Ausprägung des PCO-Syndroms (Polyzystische Ovarien, Polyzystisches Ovar Syndrom, Stein-Leventhal-Syndrom, Polyzystisches Ovar Syndrom, Syndrom des polyzystischen Ovars, Syndrom polyzystischer Ovarien, Syndrom sklerozystischer Ovarien) .

Medikamente

  • Eine mögliche Komplikation während der medikamentösen Therapie bei Kinderwunschpatientinnen  ist das Überstimulationssyndrom (ovarielles Hyperstimulationssyndrom, OHSS), das als Folge der Applikation/Gabe von humanen Choriongonadotropin (HCG) auftreten kann. Es lässt sich auch bei vorsichtiger Gabe und intensivem Monitoring nicht immer vermeiden.