Zur Prävention der transitorischen ischämischen Attacke (TIA) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Fehlernährung:
- zu viel gesättigte Fettsäuren
- zu viel Mono- und Disaccharide
- ballaststoffarme Ernährung
- Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – siehe Prävention mit Mikronährstoffen
- Fehlernährung:
- Genussmittelkonsum
- Alkohol – (Frau: > 20 g/Tag; Mann: > 30 g/Tag)
- Tabak (Rauchen)
- Drogenkonsum
- Amphetamine (indirektes Sympathomimetikum)
- Heroin
- Kokain
- Amphetamine (indirektes Sympathomimetikum)
- Körperliche Aktivität
- Körperliche Inaktivität
- Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas)
- Psycho-soziale Situation
- Chronischer Stress (Dauerstress) [1]
- Feindseligkeit [1]
Sekundärprävention
- Telemedizinische Überwachung mittels eines ambulant implantierten Bio-Monitors: Durch die tägliche Datenübertragung ist ein Vorhofflimmern jederzeit nachweisbar. Dieses reduziert durch rechtzeitige Intervention die Zahl der erneuten TIA/Schlaganfälle.
- Pioglitazon senkte in einer großen placebokontrollierten Studie bei insulinresistenten Patienten nach Apoplex oder TIA die Rate erneuter Schlaganfälle oder Myokardinfarkte. Es führte dabei gleichzeitig zu einer erhöhten Rate an Frakturen (Knochenbrüche) und zur Gewichtszunahme [2].
Beachte: In zahlreichen Studien ist auch für Pioglitazon eine erhöhte Inzidenz kardialer Dekompensationen ("Herzschwäche") belegt. Es ist kontraindiziert bei Patienten mit Herzinsuffizienz (NYHA I-IV). - Eine Re-Analyse früherer randomisierter klinischer Studien im Lancet zeigte, dass die frühzeitige Einleitung einer Therapie mit Acetylsalicylsäure (ASS) bei Patienten mit transitorischer ischämischer Attacke (TIA) oder Apoplex (Schlaganfall) die effektivste Maßnahme einer Sekundärprävention sein könnte. Hier zu den Ergebnissen einer Studie, die dieses bestätigt [2]:
- 2 von 6.691 Patienten (0,03 Prozent), die sofort nach der TIA mit ASS behandelt wurden, erlitten in den nächsten beiden Wochen einen erneuten schweren Schlaganfall; Kontrollgruppe: 23 von 5.726 Patienten (0,4 Prozent)
- frühzeitige Einleitung einer Therapie mit Acetylsalicylsäure (ASS) nach Apoplex, d. h. innerhalb der ersten sechs Wochen, erlitten 84 von 8.452 (0,9 Prozent) der Patienten, die ASS erhalten hatten, einen weiteren ischämischen Apoplex. Vergleichsgruppe ohne ASS: 175 von 7.326 Patienten (2,3 Prozent).
- Falls Patienten eine duale Plättchenhemmung (Clopidogrel und Aspirin) zur Sekundärprävention einer TIA/Apoplex erhalten, ist dieses nur in den ersten drei Wochen nach einem ischämischen Ereignis anzustreben und anschließend ist auf eine Monotherapie umzustellen. Dieses führt dazu, dass die Rate schwerer ischämischer Ereignisse in den ersten 30 Tagen reduziert wird, und damit zugleich berücksichtigt, dass schwere Blutungen nach einer Woche häufiger auftreten [3, 4].
Literatur
- Everson-Rose SA, Roetker NS, Lutsey PL, Kershaw KN, Longstreth WT Jr, Sacco RL, Diez Roux AV, Alonso A: Chronic stress, depressive symptoms, anger, hostility, and risk of stroke and transient ischemic attack in the multi-ethnic study of atherosclerosis. Stroke. 2014 Aug;45(8):2318-23. doi: 10.1161/STROKEAHA.114.004815.
- Rothwell PM et al.: Effects of aspirin on risk and severity of early recurrent stroke after transient ischaemic attack and ischaemic stroke: time-course analysis of randomised trials. Lancet. 2016 Jul 23;388(10042):365-375. doi: 10.1016/S0140-6736(16)30468-8.
- Wand Y et al.: Clopidogrel With Aspirin in Acute Minor Stroke or Transient Ischemic Attack (CHANCE) Trial: One-Year Outcomes. Send to Circulation. 2015 Jul 7;132(1):40-6. doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.114.014791. Epub 2015 May 8.
- Johnston SC et al.: Clopidogrel and Aspirin in Acute Ischemic Stroke and High-Risk TIA. NEJM May 16, 2018 doi: 10.1056/NEJMoa1800410