Folgende Symptome und Beschwerden können gemeinsam bei einem exzessiv schreienden Säugling auftreten:
Leitsymptom
- exzessiv schreiender Säugling
Begleitsymptome
- Trinkverweigerung
- Fieber
- Sabbern
- Schwierigkeiten beim Stuhlgang
- Unruhe
- Aufgetriebener Bauch
Cave (Achtung)!
- Kindesmisshandlung ausschließen!
Dreierregel von Wessel et al. [1]
Exzessives Schreien liegt vor, wenn ein gesunder Säugling Unruhe, Quengeln oder Schreien zeigt:
- während mehr als 3 h/Tag
- an mehr als 3 Tagen/Woche und
- seit mehr als 3 Wochen.
Warnzeichen (red flags)
- Lethargische Kind, das vorher viel geschrien hat → denken an: Vorliegen einer schweren Erkrankung
- Fieber (> 38,5 °C)
- Anhaltendes Erbrechen
- Diarrhoe (Durchfall)
- Trinkverweigerung
- Keine Gewichtszunahme
- Vorwölbung in der Leistenregion (sichtbar oder tastbar) → denken an: Leistenhernie (Leistenbruch), ggf. inkarzerierte Hernie (Bruch mit kritischer Einklemmung des Bruchinhaltes in der Bruchpforte)
- Anhaltender Steifigkeit sowie Schlaffheit → denken an: Vorliegen einer neurologischen Erkrankung
- Fontanelle dauerhaft vorgewölbt → Umgehende Überweisung an einem Pädiater erforderlich
Literatur
- Wessel MA, Cobb JC, Jackson EB et al.: Paroxysmal fussing in infancy, sometimes called colic. Pediatrics 1954;14(5):421-435