Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch einen hereditären Laktasemangel mit bedingt sein können:
Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm (K00-K67; K90-K93)
- Malabsorptionssyndrom – großes Spektrum von Erkrankungen, das durch eine gestörte Aufnahme von Substraten aus dem Darm entstehen (siehe unten)
Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)
- Osteopathie – Knochenerkrankungen
Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (R00-R99)
- Gedeihstörung
Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch einen sekundären Laktasemangel mit bedingt sein können:
Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm (K00-K67; K90-K93)
- Malabsorptionssyndrom – großes Spektrum von Erkrankungen, das durch eine gestörte Aufnahme von Substraten aus dem Darm entstehen (siehe unten)
Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)
- Osteoporose (Knochenschwund)
Bei Menschen mit einem primären Lactasemangel kann durch die niedrige Enzymaktivität der über Milch und Milchprodukte aufgenommene Milchzucker, in geringer Menge verzehrt, nicht in die beiden Monosaccharide Glucose und Galactose aufgespalten werden. In der Folge kommt es nicht zur Resorption der Monosaccharide.
Je nach Ausmaß des Lactasemangels tritt mehr oder weniger viel Milchzucker in den bakteriell besiedelten Dickdarm über. Dort wird Lactose von Bakterien beispielsweise zu Milchsäure, Essigsäure, Kohlendioxid sowie Wasserstoff abgebaut. Die bakterielle Aufspaltung der Lactosemoleküle in kleinere Moleküle bringt eine Steigerung des osmotischen Drucks und damit einen Wassereinstrom ins Darminnere mit sich. Zudem haben die beim Abbau entstehenden Spaltprodukte, insbesondere niedermolekulare Säuren, eine auf die Darmschleimhaut irritierende Wirkung und steigern die Kontraktionswellen der glatten Muskulatur des Darms (Peristaltik) [2].
Schließlich führen die Peristaltiksteigerung und der Wassereinstrom ins Darminnere zu den klinisch typischen Symptomen bei Disaccharidasenmangel [2].
Patienten mit ständig wässrigen Durchfällen haben einen erhöhten Flüssigkeits- und Vitalstoffbedarf (Mikronährstoffe). Sie verlieren insbesondere hohe Mengen an wasserlöslichen Vitaminen und Elektrolyten. Außerdem werden die einzelnen Vitalstoffe (Mikronährstoffe) durch die verminderte Verweildauer im Darm schlechter resorbiert.
Betroffene [1] sollten auf eine vermehrte Flüssigkeitszufuhr und eine hohe Aufnahme achten von:
- B-Vitaminen, wie Vitamin B2, B3, B5, B6, Folsäure und B12
- Vitamin C
- Elektrolyten, wie Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium und Chlorid
- Zink
Bei Verzicht auf Milch und Milchprodukte – Vitalstoffmangel (Mikronährstoffe)
Vitalstoff (Makro- und Mikronährstoffe) |
Mangelsymptome |
Vitamin A |
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Vitamin D | Verlust von Mineralstoffen aus den Knochen – Wirbelsäule, Becken, Extremitäten – führt zu
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Vitamin E |
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Vitamin K | Blutgerinnungsstörungen, die zu
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Vitamine der B-Gruppe, wie Vitamin B1 und B2 |
Störungen im zentralen und peripheren Nervensystem führt zu
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Calcium | Demineralisation des Skelettsystems erhöht das Risiko für
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Molybdän |
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Zink |
Mangelsymptome bei Kindern: Niedrige Zinkkonzentrationen im Plasma und in den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) verursachen
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Biologisch hochwertiges – tierisches – Protein |
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Aminosäuren wie Lysin, Threonin, Methionin, Tryptophan |
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Lactoseintoleranz-Patienten mit ständig wässrigen Durchfällen – Vitalstoffmangel (Mikronährstoffe)
Vitalstoff (Makro- und Mirkronährstoffe) |
Mangelsymptome |
Vitamin C | Schwäche der Blutgefäße führt zu
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B-Vitamine, wie Vitamin B1, B2, B3, B5, B6 |
Störungen im zentralen und peripheren Nervensystem führt zu
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Folsäure | Schleimhautveränderungen im Mund, Darm und Urogenitaltrakt führen zu
Störungen in der DNA-Synthese – eingeschränkte Replikation – und verminderte Zellvermehrung erhöhen das Risiko für
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Vitamin B12 |
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Calcium | Demineralisation des Skelettsystems erhöht das Risiko für
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Magnesium | Erhöhte Erregbarkeit von Muskeln und Nerven führt zu
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Natrium |
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Kalium |
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Chlorid |
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Zink |
Mangelsymptome bei Kindern Niedrige Zinkkonzentrationen im Plasma und in den weißen Blutkörperchen verursachen
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Literatur
- Biesalski, H. K., Fürst, P., Kasper, H., Kluthe, R., Pölert, W., Puchstein, Ch., Stähelin, H., B.
Ernährungsmedizin.
Kapitel 27, 347-352
Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1999 - Kasper, H.
Ernährungsmedizin und Diätetik.
Kapitel 3, 165-181
Urban & Fischer Verlag; München/Jena 2000 - Schmidt, Dr. med. Edmund, Schmidt, Nathalie
Leitfaden Makronährstoffe.
Kapitel 2, 96-228 (3.1.), 230-312 (3.2.), 318-339 (3.3.)
Urban & Fischer Verlag; München, Februar 2004