Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) – Einleitung

Unter Dysmenorrhoe – umgangssprachlich Menstruationsbeschwerden genannt – (Synonyme: Menstruationsschmerzen; Regelschmerzen; ICD-10-GM N94.6: Dysmenorrhoe, nicht näher bezeichnet) versteht man die schmerzhafte Regelblutung der Frau.
Die Schmerzen treten meist schon kurz vor dem Beginn der Menstruation auf und sind am ersten Tag der Regelblutung am stärksten.

Formen der Dysmenorrhoe

  • Primäre Dysmenorrhoe (ICD-10-GM N94.4):
    • Tritt seit der Menarche (erste Regelblutung, meistens im Alter von 12-13 Jahren) auf.
  • Sekundäre Dysmenorrhoe (ICD-10-GM N94.5):
    • Schmerzhafte Regelblutung bei Frauen, die zuvor schmerzlose Menstruationsblutungen hatten. Häufig aufgrund von organischen Ursachen wie Endometriose, Myome (gutartige Muskelgeschwülste) oder entzündlichen Erkrankungen des Beckens.

Epidemiologie

HäufigkeitsgipfelDas Maximum des Auftretens der primären Dysmenorrhoe liegt bevorzugt in der Adoleszenz (ca. 80 % im Alter von 15 bis 17 Jahren) [1].

Prävalenz (Krankheitshäufigkeit)
Bis zu 80 % der Frauen in Deutschland leiden unter Dysmenorrhoe. Circa 30 % davon benötigen während der Menstruation aus diesem Grund Analgetika (Schmerzmittel).

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Die Dysmenorrhoe tritt zyklisch auf und hält in den meisten Fällen nur wenige Tage an. Die Intensität der Schmerzen kann variieren, und bei vielen Frauen nimmt die Schmerzintensität mit zunehmendem Alter oder nach der Geburt ab.

Prognose

  • Primäre Dysmenorrhoe: Die Lebensqualität der Frauen ist in der Regel nur wenig bzw. nicht eingeschränkt, da die Schmerzen durch symptomatische Therapie gut behandelt werden können. Hormonelle Kontrazeptiva und nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) sind häufig effektiv.
  • Sekundäre Dysmenorrhoe: Die Prognose hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Die Behandlung zielt darauf ab, die organische Ursache zu beseitigen, was oft zu einer Linderung der Symptome führt.

Literatur

  1. Hillen TI, Grbavac SL, Johnston PJ et al.: (1999) Primary Dysmenorrea in young Western Australian women: prevalence, impact and Knowledge of treatment. J Adolesc Health 25:40-45

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Chronischer Unterbauchschmerz der Frau. (AWMF-Registernummer: 016-001), November 2015 Deutsche Schmerzgesellschaft e. V.