Bluthusten (Hämoptoe) – Einleitung

Unter Hämoptoe (Synonyme: Auswurf mit Blut; Bluthusten, blutiges Sputum; Blutspucken; Blutsturz; Haemoptysis; Hämoptoe; Hämoptyse; Husten mit Blutung; Husten mit Hämorrhagie; Sputum mit Blut; ICD-10-GM R04.2: Hämoptoe) versteht man den Auswurf von Blut aus den unteren Luftwegen.

Vom Bluthusten zu unterscheiden ist "ausgehustetes Blut" (falsche Hämoptyse). Dabei handelt es sich um Blut aus der Nase oder dem Rachenraum, welches mit dem Speichel zusammen ausgehustet wird.

Des Weiteren ist zu differenzieren zwischen einer milden und einer massiven Hämoptoe. Eine massive Hämoptoe führt schnell zur Verlegung der Atemwege und über die Asphyxie (drohender Erstickungszustand) zum Tod.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) von Bluthusten beträgt circa 0,1 % aller ambulanten [1] und bei nahezu 0,2 % aller hospitalisierten Patienten pro Jahr [2].

Bluthusten kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter “Differentialdiagnosen“). Am häufigsten sind entzündliche Atemwegserkrankungen gefolgt von Malignomen (Krebserkrankungen).

Verlauf und Prognose: Verlauf und Prognose sind abhängig von der Ursache der Erkrankung. 
Da Bluthusten eine potentiell vital bedrohliche Notfallsituation ist, erfordert diese eine umgehende Abklärung der Ursache sowie Therapie.

Bei einer massiven Hämoptoe beträgt die Letalität (Sterblichkeit bezogen auf die Gesamtzahl der an der Krankheit Erkrankten) bei konservativer Therapie 50-100 %.

Literatur

  1. Earwood JS, Thompson TD: Hemoptysis: evaluation and management. Am Fam Physician 2015; 91: 243-9
  2. Abdulmalak C, Cottenet J, Beltramo G et al.: Haemoptysis in adults: a 5-year study using the French nationwide hospital administrative database. Eur Respir J 2015 Aug;46(2):503-11. doi: 10.1183/09031936.00218214. Epub 2015 May 28.