Augen- bzw. Lidreizungen – Einleitung

Augen- bzw. Lidreizungen (ICD-10-GM H10.-: Konjunktivitis) können Symptom bei vielen verschiedenen Erkrankungen sein.

Begleitend zur Augen- bzw. Lidreizung kann Juckreiz auftreten.

Im Laufe des Lebens leidet fast jeder mal unter Augenbeschwerden. Allerdings klingen die Beschwerden schnell wieder von selbst ab.

In Deutschland untersuchen Hausärzte wöchentlich etwa vier bis zehn Patienten mit Augenproblemen [1].

Augen- bzw. Lidreizungen können Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter "Augen- bzw. Lidreizungen/Differentialdiagnosen").

Augenschmerzen können Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter “Augenschmerzen/Differentialdiagnosen“).

Akute Augenrötung mit Schmerzen kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter "Augenrötung mit Schmerzen/Differentialdiagnosen").

Verlauf und Prognose

Verlauf

Augen- bzw. Lidreizungen können durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden, darunter infektiöse, allergische, mechanische oder chemische Reizungen. Der Verlauf ist stark von der zugrunde liegenden Ursache abhängig:

  • Infektiöse Ursachen: Bei bakteriellen oder viralen Infektionen kann die Reizung akut auftreten und mit Symptomen wie Rötung, Juckreiz, Schwellung und Ausfluss einhergehen.
  • Allergische Ursachen: Pollen, Tierhaare oder Staub können allergische Reaktionen auslösen, die zu Juckreiz, Rötung und Tränenfluss führen. Diese Beschwerden können saisonal oder bei Exposition gegenüber dem Allergen auftreten.
  • Mechanische oder chemische Reizungen: Fremdkörper im Auge oder Kontakt mit Chemikalien können ebenfalls zu akuten Reizungen und Schmerzen führen.

Prognose

Die Prognose von Augen- und Lidreizungen ist in der Regel gut, insbesondere wenn die Ursache schnell erkannt und behandelt wird:

  • Infektiöse Konjunktivitis (Bindehautentzündung): Mit entsprechender medikamentöser Behandlung (z. B. Antibiotika bei bakteriellen Infektionen) klingen die Symptome oft innerhalb weniger Tage bis Wochen ab. Virale Infektionen können ebenfalls von selbst ausheilen, wobei symptomatische Behandlung zur Linderung beitragen kann.
  • Allergische Reaktionen: Diese können durch die Vermeidung der auslösenden Allergene und den Einsatz von Antihistaminika oder entzündungshemmenden Augentropfen gut kontrolliert werden. Die Symptome klingen normalerweise schnell ab, sobald der Kontakt mit dem Allergen reduziert oder gestoppt wird.
  • Mechanische oder chemische Reizungen: Sofortige Entfernung des Fremdkörpers oder Spülen des Auges bei chemischen Reizungen verbessert die Prognose erheblich. Weitere Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß der Verletzung.

Wichtige Hinweise

  • Sofortige Überweisung: Patienten mit Verdacht auf Fremdkörper, Perforation, mikrobielle Keratitis sowie Leitsymptomen wie Augenschmerzen, Visusminderung, steinhartem Bulbus und/oder Hornhautbeteiligung sollten sofort an einen Augenarzt überwiesen werden.
  • Kontaktlinsenträger: Bei Verdacht auf eine mikrobielle Keratitis (Hornhautentzündung) ist eine sofortige augenärztliche Untersuchung erforderlich, da dies ein Notfall darstellt.

Zusammenfassung

Die meisten Fälle von Augen- und Lidreizungen haben eine gute Prognose, insbesondere wenn die Ursache rasch erkannt und angemessen behandelt wird. Eine medizinische Abklärung ist entscheidend, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen und geeignete therapeutische Maßnahmen zu ergreifen. Regelmäßige ärztliche Kontrollen und eine gute Augenhygiene können dazu beitragen, das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Literatur

  1. Teo MA: Improving acute eye consultations in general practice: a practical approach. BMJ Qual Improv Report 2014;3: doi:10.1136/bmjquality.u206617.w2852