Gesundheitsvorsorge für Frauen
Die Gesundheitsvorsorge für die Frau dient der frühzeitigen Erkennung von Erkrankungen, noch bevor Beschwerden auftreten. Sie umfasst medizinisch empfohlene, vorsorgliche Leistungen, die der Vorbeugung (Primärprävention) dienen und geschlechtsspezifisch angepasst sind. Eine gezielte Vorsorge verbessert die Lebensqualität, fördert Vitalität in jeder Lebensphase und unterstützt eine nachhaltige Gesundheitsförderung.
Medizinische Vorsorgeuntersuchungen
- Gesundheitsuntersuchung („Check-up“) ab dem 35. Lebensjahr
- Ganzkörperstatus (körperliche Untersuchung des gesamten Körpers) inkl. Blutdruck, BMI, orientierende körperliche Untersuchung (oberflächlicher Gesundheitscheck)
- Anamnese (Befragung zur Krankengeschichte) zu Lebensstil, Impfstatus, familiären Risiken
- Beratung zu Prävention (Vorbeugung), Ernährung und Bewegung
- Zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung
- Ab dem 18. Lebensjahr zweimal jährlich
- Hautkrebs-Screening ab dem 35. Lebensjahr
- Ganzkörperinspektion der Haut (Untersuchung der gesamten Hautoberfläche) alle 2 Jahre zur Früherkennung von Hautkrebs
- Darmkrebsvorsorge ab dem 50. Lebensjahr
- iFOBT (Stuhltest auf verstecktes Blut) jährlich
- Koloskopie (Darmspiegelung) ab dem 55. Lebensjahr (alle 10 Jahre bei unauffälligem Befund)
- Alternativ: Stuhltest alle 2 Jahre
- Gynäkologische Krebsvorsorge ab dem 20. Lebensjahr
- Jährliche Tastuntersuchung der inneren Geschlechtsorgane
- Zytologischer Abstrich (Pap-Test) bis zum 35. Lebensjahr jährlich, danach alle 3 Jahre kombiniert mit HPV-Test (Virusnachweis von Humanen Papillomviren)
- Chlamydien-Screening bis zum 25. Lebensjahr
- Jährlicher Urin- oder Abstrichtest auf Chlamydia trachomatis (bakterielle Geschlechtskrankheit zur Früherkennung)
- Mammographie-Screening
- Zwischen 50.-69. Lebensjahr alle 2 Jahre im Rahmen der Brustkrebsvorsorge
- Aufklärung zur Brustselbstuntersuchung (BSU)
- Hepatitis B-/C-Screening ab dem 35. Lebensjahr
- Einmalige Blutuntersuchung auf Hepatitis-B-Oberflächenantigen (HBs-Antigen) und Hepatitis-C-Antikörper (HCV-Antikörper) zur Erkennung chronischer Virusinfektionen
Fakultative ergänzende Vorsorgemodule
Diese Module sind freiwillige Zusatzchecks ohne Krankheitsanzeichen:
- Vorsorgeplan für die Frau
- Übersichtlicher Plan für empfohlene Vorsorgeuntersuchungen in verschiedenen Lebensphasen
- Gesundheitscheck für die Frau
- Computergestützte Risikoanalyse anhand persönlicher Daten, Lebensstil, familiärer Belastung, Hormon- und Mikronährstoffstatus
- Optional psychologische Tests, elektrische Impedanzanalyse (BIA), Laboruntersuchungen
- Ziel: Individueller Gesundheits- und Vorsorgeplan
- Anti-Aging-Check für die Frau
- Analyse von Alterungsprozessen wie Hormonveränderungen, Haut- und Gewebeelastizität, Muskel- und Knochengesundheit
- Integration hormoneller und ernährungsmedizinischer Diagnostik
- Individuelle Empfehlungen zur Ernährung, Bewegung und zur Förderung von Vitalität
- Psycho-Mental-Tests
- Validierte psychometrische Verfahren zur Selbstbeurteilung von Stress, Depression, Konzentration, Schlafstörungen
- Automatisierte Auswertung mit ärztlicher Interpretation
- Grundlage für nicht-pharmakologische Empfehlungen
- Stress-Test
- Strukturierte Belastungsanalyse in drei Schritten:
- Identifikation von Stressoren
- Bewertung der Auswirkungen auf Wohlbefinden und Lebensqualität
- Analyse von Copingstrategien und psychosozialer Ressourcen
- Ziel: Prävention stressbedingter Erkrankungen (z. B. Hypertonie (Bluthochdruck), Burnout, Tinnitus (Ohrgeräusche))
- Strukturierte Belastungsanalyse in drei Schritten:
- Gesund abnehmen – medizinisch begleitetes Gewichtsmanagement
- Einstieg über ärztlich strukturierten Gesundheitscheck inkl. BIA (s. u.), Vitalparameter, Mikronährstoffprofil
- Drei-Phasen-Programm:
- Startphase – metabolische Vorbereitung durch Glykogenentleerung
- Reduktionsphase – gezielter Fettabbau bei Erhalt der Muskelmasse
- Haltephase – Langzeitstabilisierung durch Verhaltensmodifikation und Bewegung
- Optional: psychometrische Diagnostik (z. B. emotionales Essverhalten), Laborkontrollen, Rezeptpläne
- Ziel: BMI-Normalisierung (ab BMI ≥ 25) mit ärztlicher Nachbetreuung und ohne Jo-Jo-Effekt
Supplementierung im Rahmen der Gesundheitsvorsorge für Frauen
Zielgerichtete Supplementierung kann eine sinnvolle Ergänzung der medizinischen Gesundheitsvorsorge für Frauen darstellen – insbesondere zur Unterstützung des hormonellen Gleichgewichts, der Knochengesundheit, der Immunfunktion und der kognitiven Leistungsfähigkeit. Voraussetzung ist eine ärztliche Evaluation und ggf. laborgestützte Diagnostik.
Mikronährstoffe
Vitamine
- Vitamin A (Retinol, Beta-Carotin) – Beitrag zur Erhaltung der Haut, Schleimhäute und Sehkraft sowie antioxidativer Zellschutz
- Vitamin C (Ascorbinsäure) – Immunfunktion, antioxidativer Schutz und Kollagensynthese
- Vitamin D – Erhalt der Knochenstruktur, Muskelkraft und Immunregulation
- Vitamin E (Tocopherol) – Zellschutz, Hormonbalance und antioxidative Wirkung
- Vitamin K – Unterstützung der Blutgerinnung und Knochendichte
- Vitamin B1 (Thiamin) – Unterstützung des Energiestoffwechsels und der Herzfunktion
- Vitamin B2 (Riboflavin) – Zellschutz, Schleimhautstabilität und Hautgesundheit
- Vitamin B3 (Niacin) – Erhalt der Nervenfunktion, Haut- und psychischen Gesundheit
- Vitamin B5 (Pantothensäure) – Mitwirkung an der Steroidhormonsynthese und geistigen Leistungsfähigkeit
- Vitamin B6 (Pyridoxin) – Beitrag zur Hormonregulation, Immunfunktion und Verringerung von PMS-Beschwerden
- Vitamin B12 (Cobalamin) – Unterstützung der Blutbildung, Nervenfunktion und DNA-Synthese
- Folsäure (Vitamin B9) – Zellteilung, Schwangerschaftsvorsorge und Homocysteinregulation
- Biotin – Erhalt von Haut, Haaren und Nägeln sowie Beitrag zum Energiestoffwechsel
Mineralstoffe
- Magnesium – Muskelentspannung, Stressresistenz und Beitrag zur Knochengesundheit
Spurenelemente
- Chrom – Glukoseverwertung und Insulinsensitivität
- Jod – Schilddrüsenhormonsynthese und Regulation des Stoffwechsels
- Molybdän – Cofaktor im Aminosäurenstoffwechsel und antioxidativen Systemen
- Eisen – Blutbildung und Sauerstofftransport (besonders relevant im gebärfähigen Alter)
- Selen – Schilddrüsenfunktion, antioxidative Enzymaktivität und Immunprotektion
- Zink – Immunabwehr, Hautstruktur, antioxidativer Zellschutz
Antioxidantien
-
Vitamin C, Vitamin E, Zink und Selen – Zellschutz vor oxidativem Stress und Unterstützung gesunder Alterungsprozesse
Fettsäuren
- Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) – entzündungsmodulierend, kardioprotektiv und neuroprotektiv
- Omega-6-Fettsäure (Gamma-Linolensäure) – hormonelle Balance und Unterstützung der Hautbarrierefunktion
Sekundäre Pflanzenstoffe (Phytotherapeutika)
- Kürbiskernöl – potenzielle Unterstützung der Blasenfunktion und antioxidativer Schutz
- Polyphenole aus Frucht- und Gemüseextrakten – Zellschutz, antientzündliche Eigenschaften und Beitrag zur Gefäßgesundheit
Wichtiger Hinweis: Die Supplementierung sollte individuell angepasst und durch ärztliche Beratung begleitet werden.
Laborleistungen zur Vorsorge
Folgende Blut- und Urinuntersuchungen helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen:
- Kleines Blutbild – Hämoglobin (Hb), Hämatokrit (Hk), Erythrozyten (Ery), Leukozyten, Thrombozyten, MCH, MCV, MCHC
- Cholesterinwerte (Gesamt, HDL, LDL), Triglyzeride – Fettstoffwechsel
- Nüchternblutzucker, HbA1c – Glukosestoffwechsel
- Kreatinin, eGFR – Nierenfunktion
- Urinuntersuchung – Protein, Glucose, Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Nitrit
- Mikroalbumin im Urin – Früherkennung von Nierenschäden
- hsCRP (hoch-sensitives C-reaktives Protein) – Entzündungsmarker mit hoher prognostischer Aussagekraft für kardiovaskuläre Risiken nach der Menopause sowie chronisch-entzündliche und degenerative Erkrankungen im Alter (z. B. Osteoporose, kognitive Defizite)
- TSH – Schilddrüsenwert
- Ferritin, Eisen – Eisenstatus
- Homocystein, Lipoprotein (a) – Herz-Kreislauf-Risiken
Erweiterte Labordiagnostik: "Präventive Labordiagnostik für Frauen"
Medizingerätediagnostik zur Vorsorge
Apparative Untersuchungen ohne Beschwerden zur Früherkennung:
- Ruhe-EKG – Herzrhythmusbeurteilung ab dem 50. Lebensjahr
- Abdomensonographie (Ultraschall der Bauchorgane) – Beurteilung von Leber, Nieren, Milz, Gallenblase
- Mammasonographie (Brustultraschall) – bei dichtem Brustgewebe sinnvoll
- Vaginalsonographie (Ultraschall durch die Scheide) – zur Beurteilung von Gebärmutter, Eierstöcken und Schleimhaut
- Elektrische Impedanzanalyse (BIA) – Körperfett, Muskelmasse und Körperwasser werden gemessen
- Beckenboden-Sonographie – zur Einschätzung der Beckenbodenfunktion
Hinweis: Aufwendigere Verfahren wie Mamma-MRT, erweiterte Zytologie oder urologische Vorsorgeuntersuchungen sind nur bei bestimmten Risiken sinnvoll und keine reinen Vorsorgeleistungen.
Fazit
Die Gesundheitsvorsorge für die Frau kombiniert bewährte Screeningmethoden mit modernen Checkprogrammen. Ergänzende Module wie Anti-Aging-, Stress- oder Gewichtschecks ermöglichen eine individuell angepasste Vorsorge. So können Frauen aktiv ihre Gesundheit stärken – lebenslang und wissenschaftlich fundiert.