Komplementäre Medizingerätediagnostik: Verfahren der alternativen Funktionsdiagnostik im Überblick
Die komplementäre Medizingerätediagnostik umfasst eine Reihe nicht-invasiver, meist bioelektrischer oder energetischer Verfahren, die außerhalb des schulmedizinisch anerkannten Diagnosestandards liegen. Ziel dieser Verfahren ist es, funktionelle Dysbalancen, energetische Blockaden oder sogenannte Störfelder zu identifizieren, die aus Sicht der Komplementärmedizin zur Entstehung chronischer Beschwerden beitragen können. Die Methoden beruhen vielfach auf biophysikalischen oder bioinformatorischen Theorien, deren Wirkmechanismen bislang nicht oder nur unzureichend durch kontrollierte wissenschaftliche Studien belegt sind.
Abgrenzung zur Schulmedizin
Keines der hier aufgeführten Verfahren ist Bestandteil der evidenzbasierten Diagnostik nach international anerkannten Leitlinien. Ihre Anwendung erfolgt überwiegend in naturheilkundlich oder alternativmedizinisch orientierten Praxen. Eine diagnostische und therapeutische Nutzung darf nicht als Ersatz für schulmedizinische Verfahren angesehen werden, sondern ggf. nur als ergänzende Maßnahme im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes.
Bioresonanztherapie (BRT)
- Elektro-physikalisches Verfahren zur Messung und Modulation elektromagnetischer Schwingungen des Körpers
- Übertragung von „harmonischen“ (gesundheitlich förderlichen) und „disharmonischen“ (belastenden) Frequenzmustern über Elektroden oder Magnetfelder
- Anwendung v. a. bei Allergien, chronischer Erschöpfung, Unverträglichkeiten oder funktionellen Beschwerden
Elektroakupunktur (z. B. nach Voll, EAV)
- Diagnostische Weiterentwicklung der klassischen Akupunktur
- Messung des elektrischen Hautwiderstandes an Akupunkturpunkten zur Beurteilung des Energieflusses in Meridianen
- Ergänzende Anwendung zur Bestimmung von Organschwächen, Regulationsstörungen oder Medikamentenverträglichkeit
Kirlian-Fotographie
- Fototechnisches Verfahren zur Darstellung elektrischer Entladungen im Hochfrequenzfeld
- Auswertung der lichtartigen Korona („Aura“), die angeblich Rückschlüsse auf den energetischen Zustand oder emotionale Belastungen erlaubt
- Reine Demonstrationsmethode ohne diagnostische Relevanz in der evidenzbasierten Medizin
Neuraltherapie – Störfelddiagnostik
- Lokalanästhetische Injektion (z. B. Procain) in definierte Gewebeareale zur Diagnose und Behandlung sogenannter Störfelder
- Diagnostik basiert auf dem „Sekundenphänomen“: spontane Verbesserung fernliegender Beschwerden nach Injektion
- Anwendung bei chronischen Schmerzen, vegetativen Beschwerden oder therapieresistenten Krankheitsbildern
Vega-Check
- Bioenergetisches Verfahren zur ganzkörperlichen Funktionsanalyse über Hautsensoren
- Erhebung individueller Frequenzmuster und angeblicher Organbelastungen mittels softwaregestützter Auswertung
- Einsatz zur Früherkennung von Regulationsstörungen, Vitalitätsdefiziten und Umweltbelastungen
Fazit
Die komplementäre Medizingerätediagnostik ist konzeptionell stark von energetisch-informatorischen Denkmodellen geprägt. Die Verfahren entziehen sich einer standardisierten Validierung im Sinne der evidenzbasierten Medizin und sind diagnostisch nicht mit konventionellen Verfahren wie Bildgebung, Labordiagnostik oder Funktionsprüfungen vergleichbar. Ihr Einsatz erfordert Aufklärung über die wissenschaftlich ungesicherte Datenlage sowie eine klare Einbindung in einen integrativen, verantwortungsvollen Behandlungskontext.