Ästhetische Medizin – Überblick zu Verfahren, Indikationen und Teilbereichen
Die ästhetische Medizin (Schönheitsmedizin) befasst sich mit medizinisch fundierten Verfahren zur Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes. Im Zentrum stehen die Behandlung altersbedingter oder genetisch bedingter Veränderungen, die Harmonisierung individueller Proportionen sowie die Wiederherstellung eines jugendlichen Hautbildes. Ziel ist nicht nur die kosmetische Optimierung, sondern auch die Stärkung des Selbstwertgefühls und des subjektiven Wohlbefindens.
Mit dem Fortschreiten des Lebensalters kommt es zu strukturellen Veränderungen der Haut, des Unterhautfettgewebes (Fettpolster unter der Haut), der mimischen Muskulatur (Gesichtsmuskulatur) und des Bindegewebes. Auch exogene Einflüsse wie UV-Strahlung, Nikotin oder hormonelle Dysbalancen (Ungleichgewicht im Hormonhaushalt) tragen zur Hautalterung bei. Die ästhetische Medizin bietet eine Vielzahl differenzierter Verfahren, um diesen Veränderungen präventiv und therapeutisch zu begegnen – auf nicht-invasivem, minimalinvasivem oder chirurgischem Weg.
Indikationen der ästhetischen Medizin
Die häufigsten Behandlungsanlässe in der ästhetischen Medizin umfassen:
- Faltenbildung im Gesicht und Dekolletébereich
- Elastizitätsverlust der Haut (Hauterschlaffung)
- Unregelmäßige Hautpigmentierung oder Lichtschäden
- Übermäßige Fettansammlungen oder erschlaffte Körperkonturen
- Haarausfall oder unerwünschter Haarwuchs
- Unästhetische Narben, Besenreiser oder Dehnungsstreifen
- Zahnästhetische Disharmonien (z. B. Zahnverfärbungen, Lücken)
Teilbereiche und Verfahren der ästhetischen Medizin
Die ästhetische Medizin gliedert sich in mehrere klar definierte Teilbereiche. Die nachfolgende Systematik stellt die wichtigsten Themenbereiche dar – jeweils verlinkt zu den zugehörigen Fachartikeln.
Hautanalyse, Hautpflege und Hauttypen
Diagnostik, Pflege und kosmetisch-dermatologische Einordnung der Hautbeschaffenheit
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Hautanalyse (Hautzustandsmessung) – Objektive apparative Verfahren zur Ermittlung von Hauttyp, Feuchtigkeitsgehalt, Talgproduktion, Pigmentverteilung und UV-Schädigung bilden die Grundlage für indikationsgerechte Behandlungen.
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Hauttypen
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Hautpflege und -prophylaxe (Vorbeugung)
Faltenbehandlung und Hautverjüngung
Nicht-invasive und minimalinvasive Verfahren zur strukturellen Hautverbesserung
- Faltenbehandlung
- Hautverjüngung (Anti-Aging-Verfahren)
- Dermabrasion – Abschleifen der Haut
- Dermaroller (Mikronadelung)
- Endermologie (Tiefengewebsmassage)
- Lasertherapie in der Ästhetischen Medizin/Dermatologie
- Intense Pulsed Light (IPL, Lichtimpulstherapie)
- Selektive Photothermolyse (gezielte Lichtwärmebehandlung)
- Kryochirurgie (Kältebehandlung)
- Warzentherapie – wIRA-Methode (Wärmestrahlungstherapie)
Körperformung und Fettgewebsmodulation
Medizinische Verfahren zur Harmonisierung der Körperkontur
- Fettabsaugung (Liposuktion)
- Injektionslipolyse (Fett-weg-Spritze)
- Körperformung (Body-Contouring)
- Schweißdrüsenbehandlung (Hyperhidrose-Therapie)
- Lifting (Straffungsoperation)
Ästhetisch-plastische Chirurgie
Operative Korrektur und Rekonstruktion funktioneller und ästhetischer Strukturen
Haarästhetik
Behandlungen bei unerwünschtem Haarwuchs oder Haarverlust
Ästhetische Zahnmedizin
Optimierung von Zahnform, -stellung und Zahnfarbe
Gefäßästhetik
Behandlung kosmetisch störender Gefäßveränderungen
Pigmentästhetik, Permanent Make-Up und Körpermodifikation
Langzeitpigmentierung und deren Entfernung
- Permanent Make-Up
- Permanent Make-Up-Entfernung per Laser
- Tätowierung
- Tätowierungsentfernung
- Piercing
Zuständige Fachdisziplinen
Je nach Indikation und gewähltem Verfahren kommen folgende ärztliche Fachrichtungen infrage:
- Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie (Schönheitschirurgen)
- Dermatologen mit Zusatzqualifikation für ästhetische Medizin (Hautärzte)
- Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen
- HNO-Fachärzte mit ästhetischem Schwerpunkt
- Gynäkologen mit Spezialisierung auf Intimästhetik
Fazit
Die ästhetische Medizin stellt ein interdisziplinäres Fachgebiet dar, das auf medizinisch fundierten Verfahren zur Hautverbesserung, Körperformung und äußeren Harmonisierung basiert. Eine strukturierte Hautanalyse bildet die Grundlage jeder Behandlung. Entscheidend für ein sicheres und natürliches Ergebnis sind ärztliche Fachkompetenz, individuelle Beratung und die Wahl eines qualifizierten Behandlers. Die systematische Gliederung der Verfahren ermöglicht eine gezielte Orientierung für interessierte Patienten.