Bei der transkutanen elektrischen Nervenstimulation (TENS) handelt es sich um ein Verfahren zur Schmerztherapie.
Das Verfahren
Bei der transkutanen elektrischen Nervenstimulation werden in einem kleinen Gerät elektrische Impulse erzeugt, die dann mittels Elektroden auf den Körper an die schmerzende Stelle übertragen werden.
Das Verfahren kann in zwei Wirkungsweisen unterteilt werden
- Die Impulse stimulieren körpereigene schmerzhemmende Systeme zur Ausschüttung von Endorphine (so genannte körpereigene Glückshormone) und sorgen so dafür, das der Schmerz weniger wahrgenommen wird.
- Sie hindern die Nerven an der Leitung der Schmerzimpulse zum Gehirn.
Am besten belegt ist eine Frequenz der Impulse von 80 Hz, damit lässt sich die Schmerzschwelle bis zu 20 % anheben.
Mit dieser Methode lassen sich oftmals Schmerzmedikamente einsparen oder reduzieren und somit sinkt die Gefahr schwerer Nebenwirkungen.
Wichtig für die korrekte Anwendung ist die richtige Elektrodengröße, die passende Platzierung der Elektroden und die richtige Einstellung der Stromfrequenz. Studien haben ergeben, dass auch eine Platzierung der Elektroden weit entfernt von der schmerzenden Stelle zu einer Schmerzlinderung führt, die jedoch geringer ausfällt als die Schmerzlinderung bei einer Elektrodenplatzierung nahe der Schmerzquelle.
Je nachdem, wo der Schmerz liegt, werden verschiedene Anordnungen der Elektroden angegeben.
Die Dauer einer Behandlung liegt im allgemeinen bei etwa 30 Minuten pro Sitzung. Da der Erfolg meist nur wenige Stunden anhält, wird häufig mehrmals pro Tag behandelt. Bei akuten Erkrankungen klingen die Beschwerden meist schnell ab. Bei chronischen Erkrankungen muss jedoch meist eine Heimbehandlung erwogen werden.
Die transkutane elektrische Nervenstimulation wird bei folgenden akuten und chronischen Erkrankungen eingesetzt
- Herpes zoster-Neuralgie – Nervenschmerzen bei einer Gürtelrose
- Phantomschmerz
- Neuralgien (Nervenschmerzen)
- Hexenschuss
- Rheumatische Erkrankungen
- Degenerative Erkrankungen des Skelettsystems durch Abnutzung oder Überlastung
- Sportverletzungen
- Schmerzen durch angeborene oder erworbene Fehlbildungen des Bewegungsapparates
- Schmerzen im Rahmen einer Krebserkrankung
- Schmerzen im Rahmen von Durchblutungsstörungen
Bei folgenden Zuständen sollte keine Therapie mit einem TENS-Gerät durchgeführt werden
- Personen mit Herzschrittmachern
- Personen mit Epilepsie
- Auf geschädigter Haut sollten keine Elektroden platziert werden
Das TENS-Gerät ist nach einer Einweisung durch den behandelnden Arzt einfach und gefahrlos anzuwenden.
Ihr Nutzen
Durch die Anwendung des TENS-Gerätes können in vielen Fällen Schmerzen ohne Nebenwirkungen verringert oder gar bekämpft werden. Das TENS-Gerät lässt sich mit Medikamenten und anderen schmerzbekämpfenden Maßnahmen gut kombinieren.