PCA 3-Test

Der PCA 3-Test (Synonym: Prostate Cancer Gene 3) ist ein molekulargenetischer Urintest, bei dem Prostatazellen aus einer Urinprobe analysiert werden.

PCA3 bezeichnet eine nichtcodierende Ribonukleinsäure (engl. non-coding RNA, ncRNA), die als Biomarker für das Prostatakarzinom (Prostatakrebs) dient.

Das prostataspezifische Gen wird von malignen (bösartigen) Prostatazellen ca. 100-fach überexprimiert (→ verstärkte Synthese/Produktion des Proteins) und abgegeben als das für normales Prostatagewebe gilt.

Einleitung

Das Prostatakarzinom gehört zu den häufigsten Tumorerkrankungen des Mannes.

Zu den Vorsorgeuntersuchungen zählen:

  • Digitale rektale Untersuchung (DRU) − Untersuchung des Mastdarms (Rektum) und der benachbarten Organe mit dem Finger (lat. digitus). Wichtiger Bestandteil der DRU ist die Tastuntersuchung der Prostata
  • Transrektale Prostatasonographie − Ultraschalluntersuchung der Prostata mit einer Sonde vom After/Enddarm aus
  • Bestimmung des PSA (Prostata-spezifischen Antigen)
  • Biopsie (Gewebeprobe) – ab einem PSA-Wert von > 4 ng/ml*

*ggf. früher bei dynamischem Anstieg (0,35-0,7 ng/ml/Jahr) oder fPSA < 15 %

Indikationen für den PCA 3-Test

  • Patienten mit einem oder mehr negativen Biopsieresultaten (gilt als primäre Indikation für diesen Test)
  • Patienten mit steigendem Serum-PSA
  • Patienten mit erhöhtem PSA und einem unterschiedlichen Grad einer Prostatitis (Prostataentzündung)
  • ggf. auch Patienten mit familiären Prostatakarzinomrisiko

Das Verfahren

Durchführung: Vor Gewinnung der Urinprobe erfolgt eine digitale rektale Palpation der Prostata (Prostatamassage): Ausreichend Druck auf die Prostata ausüben, die Oberfläche um etwa ein Zentimeter herunterdrücken (von der Basis zur Spitze und von der lateralen (seitlich) zur medianen Linie jedes Lappens) –  dieses ist dreimal zu wiederholen.

Beim PCA 3-Test werden abgeschilferte Zellen der Prostata im Urin analysiert. 

Der molekulargenetische Urintest weist die Menge einer von den Prostatazellen gebildeten Messenger-RNA (PCA3-Score) nach.

Hinweis: Für den Test werden ca. 10 ml Urin verwendet. Für die Genprobe ist ein Spezialtransportröhrchen erforderlich.

Diagnostik

Die Untersuchung beruht auf der quantifizierenden Messung der PCA 3-Konzentration und der PSA-Konzentration.
Aus dem Quotienten der beiden Werte x 10-3 ergibt sich der PCA 3-Score (PCA3 mRNA Score = PCA3-mRNA / PSA-mRNA x 1.000)
, der je nach dem Wert eine weiterführende Diagnostik mittels Biopsie nahe legt.

Die Ergebniswahrscheinlichkeit einer positiven Biopsie steigt mit der PCA3-Konzentration.

Der PCA3-Score ist dabei aussagekräftiger als % freies PSA für die Vorhersagewahrscheinlichkeit einer positiven Biopsie und korreliert mit dem klinischen Stadium (T2 versus T1) und der Aggressivität des Tumors (Gleason score ≥ 7 versus < 7) [1].

Literatur

  1. Haese A, de la Taille A, van Poppel H, Marberger M, Stenzl A, Mulders PF, Huland H, Abbou CC, Remzi M, Tinzl M, Feyerabend S, Stillebroer AB, van Gils MP, Schalken JA: Clinical utility of the PCA3 urine assay in European men scheduled for repeat biopsy. Eur Urol. 2008 Nov;54(5):1081-8. Epub 2008 Jun 26.

     
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