Pedographie

Die Pedographie (Synonyme: Elektropedographie; Fußdruckmessung) ist eine elektronische Vermessung der Füße, die sowohl der statischen und dynamischen Druckverteilung unter den Sohlen als auch der Ganganalyse dient. Gerade spezifische Beschwerden bzw. Schmerzen im Bereich des Fußes werden in der klinischen Beobachtung und in der konventionellen Ganganalyse oft nicht hinreichend erfasst, sodass eine Pedographie erforderlich ist.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Bewertungen orthopädietechnischer Versorgungen
  • Diabetischen Fuß – Erfassung der diabetischen Neuropathie (Schädigung der Nerven in den Füßen, die durch Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) verursacht wird) durch Charakterisierung von Gangstörungen und abnormen Belastungen.
  • Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises – wenn die Füße betroffen sind
  • Fußfehlstellungen – Pes transversus (Spreizfuß), Pes equinus (Spitzfuß), Pes planus (Plattfuß), Pes valgus (Knickfuß), Pes cavus (Hohlfuß)
  • Hallux valgus – Abweichung der Großzehe, sogenannte Schiefzehe
  • Pes equinovarus (Klumpfuß)
  • Therapiekontrolle – z. B. nach Operationen am Fuß
  • Fehlbelastungen
  • Metatarsal- und Rückfußfrakturen – Knochenbrüche des Mittelfußes und des Fußrückens
  • unspezifische orthopädische Veränderungen

Vor der Untersuchung

Wichtige vorbereitende Maßnahmen, die vor der Durchführung einer Pedographie zu beachten sind, wie beispielsweise die Entfernung von Schuhwerk und Strümpfen, Reinigung und Trocknung der Füße, und die Instruktion des Patienten über den Ablauf der Untersuchung.

Das Verfahren

Die Pedographie ist ein computergestütztes Verfahren, das insbesondere die Druckverteilung der Fußsohlen präzise erfassen kann. Die Messsysteme sind in der Lage, die Drücke zeitlich und örtliche aufzulösen und so die Belastungscharakteristik den jeweiligen Fußregionen und Skelettelementen zuzuordnen. Der Patient bewegt sich barfüßig auf einer Druckverteilungsmessplatte, die meist fest in den Boden eingelassen ist. Diese Platte ist mit bis zu 1.000 Sensorpunkten ausgestattet. Das Druckverteilungsmuster wird direkt auf einem Bildschirm dargestellt, wobei unterschiedlichen Druckstufen verschiedenen Farben zugeordnet sind. Der Patient sollte sich auf möglichst natürliche Weise über die Messplatte bewegen, um Schrittanpassungen zu vermeiden. Begleitend wird oft auch eine Elektromyographie (EMG) durchgeführt (Messung der elektrischen Aktivität der Muskulatur, die Auskunft über den Zustand derselben gibt).

Die Pedographie erfasst folgende Messparameter sowohl im Stand als auch im Gehen:

  • Spitzendrücke
  • Zeitpunkt der Spitzendrücke
  • Kontaktflächen
  • lokale und relative Impulse
  • Belastungsdauer
  • Druckverteilung – insbesondere während des Abrollvorgangs
  • mittlerer Anpressdruck

Alternativ zur Messplatte wird auch die Messsohle verwendet. Der Patient trägt diese Sohle zusammen mit dem Schuhwerk. Mit dieser Methode kann die Interaktion zwischen Fuß und Schuh direkt bewertet werden. Dies ist besonders im Bereich der Orthopädieschuhtechnik bei der Beurteilung von Einlagen und Schuhzurichtungen von Bedeutung. Außerdem kann das System flexibel unter natürlichen, alltäglichen Bedingungen angewendet werden.

Ihr Nutzen

Die Pedographie ist ein etabliertes Verfahren und stellt vor allem in der Diagnostik und Früherkennung des diabetischen Fußes eine wertvolle Ergänzung dar.

Literatur

  1. Arnold J, Krauspe R: Der Klumpfuß. Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane. Georg Thieme Verlag 2006
  2. Fleischner G: Podologische Orthopädie. Verlag Neuer Merkur GmbH 2003
  3. Stein V, Greitemann B: Rehabilitation in Orthopädie und Unfallchirurgie. Methoden – Therapiestrategien – Behandlungsempfehlungen. Springer Verlag 2005

     
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