Zusatzindikationen hormoneller Kontrazeptiva

Neben der eigentlichen Aufgabe der Kontrazeption haben hormonelle Kontrazeptiva (empfängnisverhütende Mittel) weitere nützliche Indikationen.

Zusatz- bzw. Nebenindikationen hormoneller Kontrazeptiva:

  • Zyklusanomalien bzw. Blutungsanomalien (z. B. Polymenorrhoe, d. h. das Intervall zwischen den Blutungen ist kleiner als 25 Tage; Hypermenorrhie, d. h die Blutung ist zu stark; in der Regel verbraucht die Betroffene mehr als fünf Vorlagen/ Tampons pro Tag; Menorrhagie, d. h. die Blutung ist verlängert (> 6 Tage) und verstärkt)
  • Dysmenorrhoe (schmerzhafte Regelblutung)
  • Akne
  • Endometriose (Vorkommen von Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) außerhalb der Gebärmutter, beispielsweise in oder auf den Ovarien (Eierstöcken), den Tuben (Eileitern), der Harnblase oder dem Darm; Einsatz von kombinierten oralen Kontrazeptiva (KOK) nach unvollständiger operativer Endometriosesanierung kann den Schmerzscore um 50 % senken)
  • Erhaltung der Knochendichte bei perimenopausalen Frauen
  • Verbesserung unreine Haut/Akne
  • Hirsutismus (vermehrte Terminalbehaarung (Langhaare) der Frau, gemäß dem männlichen Verteilungsmuster; androgenabhängig)
  • Therapie ovarielle Hyperandrogenämie/Eierstockbedingte Mehrausschüttung von männlichen Hormonen (antiandrogene Gestagene)
  • Therapie der Endometriose (Vorkommen von Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) extrauterin (außerhalb der Gebärmutterhöhle), beispielsweise in oder auf den Ovarien (Eierstöcken), den Tuben (Eileitern), der Harnblase oder dem Darm)
  • Langzyklen (Vermeidung von Oligo-Amenorrhoe – das Intervall zwischen den Blutungen ist größer als 31 Tage, die Blutungen treten zu selten auf bzw. keine Menstruationsblutung seit mehr als drei Monaten; durch kontinuierliche Einnahme monophasischer kombinierter oraler Kontrazeptiva, KOK, COC)
  • Menstruelle Migräne (Migräne, die ausschließlich zum Zeitpunkt der Regelblutung auftritt)
  • Ovarialtumoren (Eierstocktumoren) und -zysten, benigne (gutartige)
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS; starke psychische und körperliche Beschwerden, die vor Einsetzen der Menstruationsblutung auftreten) bzw. prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS)
  • Reduktion des Risikos für Ovarial- und Endometriumkarzinom (Eierstockkrebs und Gebärmutterschleimhautkrebs)
  • Reduktion des Risikos für kolorektale Karzinome (Darmkrebs)
  • Uterus myomatosus/uterine Myome mit Blutungsstörungen
  • Abnahme gutartiger Brusterkrankungen

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Hormonelle Empfängnisverhütung. (AWMF-Registernummer: 015 - 015), August 2019 Langfassung
     
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