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Vitalstoff-Therapie
Mikrobiologische Therapie - Symbioselenkung

Mittels Mikrobiologischer Therapie – auch Symbioselenkung genanntwird das bakterielle Gleichgewicht im Darm wieder hergestellt (Darmsanierung) und ein gesundes Darmmilieu aufgebaut.

Dies geschieht durch Gabe von Probiotika – pro bios (für das Leben) –, das heißt Darm-Bakterien-Präparaten. Diese enthalten lebende Mikroorganismen, die dem Darm nutzen und die bei einer Dysbiose vermindert vorhanden sind.

Probiotika sollten mindestens milchsäurebildenden Laktobazillen und Bifidobakterien enthalten.

Liste probiotischer Keime

Laktobazillen

  • L. acidophilus
  • L. plantarum
  • L. casei subspecies rhamnosus
  • L. brevis
  • L. delbrückii subspecies bulgaricus
  • L. fermentum
  • L. helveticus
  • L. johnsonii

Bifidobakterien

  • B. bifidum
  • B. longum
  • B. infantis
  • B. breve
  • B. adolescentis

Andere

  • Streptococcus salivarius subspecies thermophilus
  • Lactococcus lactis subspecies lactis
  • Lactococcus lactis subspecies cremoris
  • Enterococcus faecium
  • Leuconostoc mesenteroides subspecies dextranium
  • Propionibacterium freudenreichii
  • Pediococcus acidilactici
  • Saccharomyces boulardii

Die so aufgenommenen Bakterien reichern sich im Darm an und vermehren sich, so dass nach und nach wieder ein normales, das heißt gesundes Darmmilieu entsteht.

Wissenschaftliche Studien

Laktosemalabsorption

Patienten mit einem Mangel an Laktase – Laktose-spaltendem Enzym – vertragen die in Joghurt enthaltene Laktose besser als diejenige in Milch [16].
Dies wird auf die im Joghurt enthaltenen probiotischen Bakterien zurückgeführt [17].

Cholesterinsenkung

Einige milchsäureproduzierende Bakterien können dazu beitragen, den Cholesterinserumspiegel zu senken. Besonders fermentierte Milch und mit Lactobacillus acidophilus angereicherte Milch führten in Studien zum Absinken des Serumcholesterins [18-20].

Infektiöse Durchfallerkrankungen

Bei Durchfallerkrankungen von Kindern konnte mittels Verzehr von milchsäureproduzierenden Bakterien die Dauer des Durchfalls auf etwa die Hälfte reduziert werden.
Des Weiteren werden Nebenwirkungen oraler Antibiotika durch die Bakterien reduziert [8-10, 31].

Entzündliche Darmerkrankungen

Es konnte in einigen Studien herausgefunden werden, dass Colitis ulzerosa-Patienten, die mit dem E.coli-Stamm Nissle behandelt wurden, einen deutlichen Rückgang von Krankheitszeichen innerhalb von 12 Monaten aufwiesen [11-12].

Divertikulose, Divertikulitis

Sowohl in der Prävention als auch Therapie der Divertikulitis und Divertikulose haben sich verschiedene Bakterienstämme als wirksam erwiesen [25-27]. Daher wird diese Art der Therapie in der Zukunft eine größere Rolle einnehmen als bisher.

Kolon irritabile – Reizdarmsyndrom

In einer Studie an 77 Teilnehmern mit Reizdarmsyndrom konnte durch die Behandlung mit dem Bifidobakterium infantis eine Normalisierung des Verhältnisses von entzündungshemmenden und entzündungsfördernden Signalstoffen sowie eine Verbesserung der Symptome erreicht werden [23, 32].

Magenschleimhautentzündung Gastritis

In einer Studie an 138 Patienten konnte gezeigt werden, dass die Verabreichung von probiotischem Joghurt mit Lactobazillen und Bifidobakterien die Eradikationsrate von Helicobacter pylori in Kombination mit antibiotischer Therapie verbessern konnte [30].

Urogenitale Infekte

Durch mit milchsäurebildenden Bakterien angereicherten Joghurt konnte in einer Studie die Häufigkeit von Candida-Infektionen (Hefepilz-Infektionen) der Scheide deutlich reduziert werden [13-14].
Auch die Rezidivhäufigkeit (Wiederauftreten) von Harnwegsinfektionen konnte gesenkt werden [15].

Krebserkrankungen

Anhand von Studien konnte festgestellt werden, dass milchsäureproduzierende Bakterien in der Lage waren, Tumorenstehung und Tumorwachstum bei Ratten zu hemmen [1].Gleichzeitig bewirkten sie bei gesunden Menschen eine Verringerung der Erbgut verändernden Wirkung des Darminhaltes [2-6].

Bei oberflächlichem Harnblasenkrebs (superficiale Harnblasenkarzinom) konnte durch Verzehr von milchsäureproduzierenden Bakterien die Rezidivrate (Wiederauftreten) des Tumors reduziert werden [7].

In einer randomisierten klinischen Studie verhinderte die Einnahme von Lactobacillus casei das Auftreten von insbesondere atypischen Adenomen, welche als Vorstufe für das kolorektale Karzinom – Darmkrebs – gelten [24].

Bestrahlung

Es konnte festgestellt werden, dass Patienten nach Beckenbestrahlung weniger unter Durchfall litten, wenn sie milchsäureproduzierende Bakterien einnahmen [21].

Gleichzeit konnte durch den Verzehr fermentierter Milchprodukte das Ausmaß der Spätfolgen der Bestrahlung reduziert werden [22].

Atopisches Ekzem Neurodermitis

Die Gabe von probiotischen Bakterien konnte bei Neugeborenen das Auftreten von Neurodermitis um die Hälfte reduzieren. Dabei erhielten sowohl die Mütter vor der Geburt als auch die Neugeborenen bis sechs Monate nach der Geburt den probiotischen Bakterienstamm Lactobacillus GG [28]. In einem späteren Follow-up (Nachverfolgung) der Studienteilnehmer zeigte sich ein Fortbestehen dieser Schutzwirkung [29].

NK-Zellaktivität – natürliche Killerzellen

Probiotika (Laktobakterien) erhöhen die Zahl der NK-Zellen im Blut und deren zytotoxische Aktivität.
Anmerkung: NK-Zellen zählen zu den wichtigsten Säulen der zellulären Immunabwehr – vor allem bei Virusinfektionen und Tumorerkrankungen.

Begleitende Therapie
Im Zuge der Symbioselenkung werden mitunter auch
Vitalstoffe* verabreicht.

Einige Ärzte verwenden auch Phytotherapeutika zur Anregung und positiven Beeinflussung der Verdauungsorgane. Dieses sind der Magen, die Bauchspeicheldrüse und die Leber sowie die Gallenblase. Diese Organe produzieren wichtige Enzyme und weitere Stoffwechselprodukte, die für die Verdauung und somit für die Verwertung unserer Nahrung unabdingbar sind.

Dieses ermöglicht, dass der Körper alles, was er benötigt, aus der Nahrung aufnehmen kann.

*Zu den Vitalstoffen gehören unter anderem Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, lebensnotwendige Aminosäuren, lebensnotwendige Fettsäuren etc.

Ein weiterer, sehr wichtiger Bestandteil der Symbioselenkung ist die Ernährungsumstellung: Essen soll nicht nur satt machen, sondern dem Körper alle wichtigen Nähr- und Vitalstoffe zuführen, die er täglich benötigt.

Ihr Nutzen

Somit führt die Symbioselenkung einerseits zu einer Wiederherstellung der gesunden Darmflora sowie zu einer Stärkung der Verdauungsorgane und des Immunsystems. Andererseits wird durch die gleichzeitige Ernährungsumstellung Vorsorge getroffen, um zukünftig das gesunde Gleichgewicht im Darm aufrecht zu erhalten.

Durch Reduktion der anderen schädigenden Einflüsse wie Rauchen oder Einnahme von Antibiotika etc. wird ebenso eine Stabilisierung des Darm-Milieus erreicht.

Durch die mikrobiologische Therapie (Symbioselenkung) werden die Auswirkungen einer gestörten Darmflora wie Allergien, Magen-Darm-Beschwerden etc.– ursächlich mitbehandelt und können so wirkungsvoll gelindert beziehungsweise geheilt werden.


Vitalstoff-Analyse für den Mann
Vitalstoff-Analyse für die Frau


Vitalstoff-Analyse


Literatur

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    Nutrition cancer 1996; 25: 197-204
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