Chiropraktik

Die Anfänge der Chiropraktik reichen bis ins Mittelalter zurück. Schon damals wusste man, dass ein Zusammenhang zwischen Schmerz, Knochen und Gelenken sowie Nerven besteht.

Die manuelle Behandlung der Wirbelsäule wird schon seit Jahrhunderten praktiziert.

Das Rückenmark steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Wirbelsäule. Somit ist nicht nur diese, sondern auch unser Rückenmark – ein Teil des zentralen Nervensystems – den täglichen Belastungen des Rückens im Alltag ausgesetzt.

Die Chiropraktik (Synonym: Chirotherapie) ist die manuelle Behandlung von Gelenken, vor allem im Wirbelsäulenbereich und der Muskulatur. Dabei werden spezielle Handgrifftechniken eingesetzt. Sie beruht auf der Erkenntnis, dass Verschiebungen der Wirbel aus ihrer physiologischen Lage heraus zu Irritationen des Nervensystems führen. Es entstehen Einklemmungen im Bereich zwischen den Wirbeln – sogenannte Subluxationen, die der Chiropraktiker durch Adjustieren der Wirbel wieder löst. Auch Gelenke können chiropraktisch therapiert werden.
Man spricht im Falle einer solchen Reizung des Nervensystems auch von einer Blockierung der Wirbelsäule. Diese Blockierungen können von Chiropraktikern erkannt und durch spezielle Handgriffe beseitigt werden.

Symptome und Beschwerden

Oftmals wird bei Symptomen und Beschwerden nicht an die Wirbelsäule als mögliche Ursache gedacht.

Probleme, die durch eine Wirbelsäulen-Blockierung entstehen können:

Ursachen von Subluxationen

Anormale Bewegung der Wirbelsäulenknochen

  • Falsche Bewegungen
  • Falsches Heben
  • Stress, Sorgen
  • Unfälle, Schleudertrauma
  • Ungünstige Schlafgewohnheiten
  • Starker Genussmittelkonsum – Alkohol, Tabak, Drogen, Koffein (Kaffee, schwarzer Tee)

Anormale nervöse Systemfunktionen

  • Eingeklemmter Nerv

Anormale Muskelfunktion

  • Verkümmern von Muskeln durch Unterbeanspruchung
  • Verhärtung oder Verkrampfung von Muskeln durch Überbeanspruchung

Anormale weiche Gewebefunktion

  • Bandscheiben – können reißen, sich vorwölben oder degenerieren
  • Bänder, Bindegewebe – Entzündungen, Schwellungen

Anormale Funktion der Wirbelsäule und des Körpers

  • Verhärtungen nach Störungen oder Verletzungen der Gelenke

Diagnostik

Feststellung einer Blockierung: Neben der allgemeinen Anamnese, die Aufschluss über die Krankenvorgeschichte und die aktuellen Beschwerden gibt, ist die manuelle Untersuchung von tragender Bedeutung.

Dabei werden folgende Bereiche untersucht:

  • Wirbelsäule
  • Wirbelsäulengelenke
  • Reflexe
  • Rückenmuskulatur

Bei normaler Gelenkbewegung ist das Ende der Bewegung fließend. Liegt eine Blockierung vor, endet die Gelenkbewegung oftmals abrupt. Auch Anspannungen oder Verhärtungen der tiefen Rückenmuskeln können Blockierungen verursachen.

Indikationen (Anwendungsgebiete) für Chirotherapie

Bei Blockierungen der Halswirbelsäule

  • Cephalgie (Kopfschmerzen)
  • Depression
  • Herzbeschwerden
  • Insomnie (Schlafstörungen)
  • Konzentrationsstörungen
  • Sehstörungen
  • Schmerzen im Gesicht
  • Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • Vertigo (Schwindel)

Bei Blockierungen der Brustwirbelsäule

  • Herzbeschwerden
  • Magen- und Verdauungsstörungen
  • Schulterschmerzen
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Schmerzen zwischen den Rippen
  • Störungen der Atmung

Bei Blockierungen der Lendenwirbelsäule

  • Bein- oder Kniebeschwerden
  • Darmkrämpfe
  • Fußbeschwerden
  • Hüftbeschwerden
  • Leistenzerrung
  • Oberschenkelschmerzen
  • Pelveopathie (Unterleibsbeschwerden bei Frauen, die über sechs Monate anhaltend oder rezidivierend auftreten und unabhängig sind von Geschlechtsverkehr und Zyklus sind)
  • Prostatabeschwerden
  • Schmerzen in der Nierengegend

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Akute Entzündungen: Besonders in den zu behandelnden Gelenken oder der Wirbelsäule.
  • Schwere Osteoporose: Aufgrund des erhöhten Risikos für Knochenbrüche.
  • Fortgeschrittene neurologische Störungen: Wie fortgeschrittene Multiple Sklerose (MS) oder andere schwere neurologische Erkrankungen.
  • Frakturen oder akute Verletzungen: Im Bereich der Wirbelsäule oder der Gelenke.
  • Bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Insbesondere bei instabiler Angina Pectoris oder kurz nach einem Herzinfarkt.
  • Tumore oder Krebserkrankungen: Im Bereich der Wirbelsäule oder Gelenke.

Vor der Therapie

  • Medizinische Anamnese: Detaillierte Erfassung der Krankenvorgeschichte und der aktuellen Beschwerden.
  • Manuelle Untersuchung: Überprüfung der Wirbelsäule, Gelenke und Muskulatur auf Blockierungen und Anspannungen.
  • Aufklärung und Einwilligung: Erklärung des Verfahrens und Einholung der Zustimmung zur Behandlung.

Das Verfahren

Die Chiropraktik, ein Verfahren der manuellen Therapie, konzentriert sich auf das Lösen von Blockierungen in der Wirbelsäule und anderen Gelenken.

Das Verfahren erfolgt in folgenden Schritten:

  1. Lagerung des Patienten: Der Patient wird so positioniert, dass der Chiropraktiker optimalen Zugang zur Wirbelsäule oder dem betroffenen Gelenk hat. Diese Lagerung ist entscheidend, um die spezifischen Behandlungstechniken effektiv anwenden zu können.
  2. Aufsuchen der Blockierung: Mit den Händen tastet der Chiropraktiker den entsprechenden Bereich ab. Durch diese manuelle Untersuchung identifiziert er die Stellen, an denen Spannungen oder Blockierungen vorliegen.
  3. Anwendung von Spannung und Probezug: Nach dem Auffinden der Blockierung übt der Chiropraktiker eine gezielte Spannung auf das betroffene Gebiet aus. Mit einem Probezug testet er, ob eine freie Bewegung des Wirbels oder Gelenks möglich ist und ob die Struktur bereit ist, in die korrekte Position zurückzukehren.
  4. Durchführung des chiropraktischen Impulses: Wenn der Probezug zeigt, dass eine Korrektur möglich ist, führt der Chiropraktiker einen gezielten Impuls durch. Dieser Impuls ist darauf ausgerichtet, den Wirbel oder das Gelenk sanft in die physiologisch korrekte Position zu bringen.
  5. Überprüfung und Anpassung: Nicht immer ist ein starker Impuls erforderlich. Oftmals löst sich die Blockierung bereits durch die vorbereitenden Schritte oder die angewendete Spannung.

Nach der Therapie

  • Nachsorgeanweisungen: Empfehlungen zur Körperhaltung und zu Aktivitäten nach der Behandlung.
  • Beobachtung von Reaktionen: Überwachung auf Anzeichen von Schmerzen oder Unwohlsein nach der Behandlung.
  • Folgetermine: Bei Bedarf Planung von weiteren Sitzungen zur Fortführung der Therapie.

Mögliche Komplikationen

  • Verstärkung von Schmerzen: Insbesondere unmittelbar nach der Behandlung.
  • Verletzungen: Selten, aber es können Verletzungen der Wirbelsäule oder Nerven auftreten.
  • Schwindel oder Kreislaufreaktionen: Vor allem unmittelbar nach der Behandlung.
  • Hämatome: An den Stellen, an denen Druck oder Impulse angewendet wurden.

Ihr Nutzen

Chiropraktik hilft dem Körper, sich selbst zu heilen. Der Behandler setzt lediglich Impulse und ermöglicht dem Körper so, sich zu regenerieren. Durch die Chiropraktik können Schmerzen sanft und natürlich beseitigt werden.

Sie verhilft Ihnen so zu mehr Wohlbefinden und Lebensfreude und trägt dazu bei, Ihre Lebensqualität deutlich zu steigern.


     
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Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
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