Haarentfernung (Epilation) per Lasertherapie
Laserepilation

Viele Menschen sind täglich lange damit beschäftigt, störende Körperhaare zu entfernen. Augenbrauenzupfen, Achseln- oder Beinerasieren gehören zu der täglichen Routine in fast jedem Badezimmer.

Die Laserepilation (Synonyme: Laser-Epilation, Laserenthaarung, Haarentfernung per Lasertherapie, Haarentfernung per Laser) ist eine moderne Methode zur dauerhaften Entfernung dieser störenden Haare. Das Verfahren beruht auf dem Prinzip der selektiven Photothermolyse, einem physikalischen Effekt, der durch eine Lasertherapie erzielt wird. Infolgedessen werden durch Wärmeentwicklung die Haarwurzeln zerstört.

Folgende Körperstellen können mittels Laser von störenden Haaren befreit werden:

  • Kinn, Oberlippe, Wangen, Augenbrauen, Ohren
  • Hals
  • Schulter, Nacken
  • Achselhöhlen
  • Intimbereich, Bikinizone, Po
  • Brust
  • Bauch, Rücken
  • Hände, Arme
  • Füße, Beine

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Dauerhafte Haarentfernung bei transplantierter, behaarter Haut in üblicherweise unbehaarten Bereichen
  • Geschlechtsumwandlung vom Mann zur Frau bei Transsexualität
  • Hirsutismus – Verstärkung der Körperbehaarung, die dem männlichen Behaarungstyp entspricht und z. B. durch gynäkologische Störungen bzw. Störungen im Hormonhaushalt verursacht sein kann.
  • Hypertrichose – androgenunabhängige verstärkte Körper- und Gesichtsbehaarung (ohne ein männliches Verteilungsmuster)
  • Konstitutionelle Hypertrichose – z. B. bei Südländern

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Medikamenteneinnahme, die zu einer erhöhten Lichtsensibilität führt
  • Erkrankungen, wie beispielsweise lichtinduzierte Dermatosen oder kutane Porphyrien
  • Patienten mit ausgeprägten Pigmentierungsstörungen sowie überzogenen Erwartungen oder fehlender Compliance

Vor der Behandlung

Vor der Laserepilation sollte ein intensives Anamnesegespräch durchgeführt werden, das die Krankengeschichte und die Motivation zu dem Eingriff einschließt. Die Durchführung, eventuelle Nebenwirkungen und die Folgen der Operation sollten ausführlich erörtert werden.

Erfragt werden sollte auch, ob der Patient zu Pigmentstörungen neigt. 

Beachte: Die Anforderungen der Aufklärung sind strenger als üblich, da Gerichte im Bereich der ästhetischen Chirurgie eine „schonungslose“ Aufklärung fordern.

Eine vorherige Sonnenexposition sollte vermieden werden, da die Behandlung bei nicht gebräunter bzw. heller Haut erfolgreicher ist. Aus diesem Grund kann der Einsatz einer Bleichcreme sinnvoll sein. Außerdem sollte der Patient andere Cremes und Make-up entfernen sowie eine Rasur durchführen, damit die Haarwurzeln direkter erreicht werden können.

Des Weiteren sollten Sie vor dem Eingriff für die Dauer von sieben bis zehn Tagen weder Acetylsalicylsäure (ASS) noch Schlafmittel oder Alkohol zu sich nehmen. Sowohl Acetylsalicylsäure (Thrombozytenaggregationshemmung) als auch andere Analgetika verzögern die Blutgerinnung und können zu unerwünschten Blutungen führen. Raucher sollten ihren Nikotinkonsum bereits vier Wochen vor dem Eingriff stark einschränken, um die Wundheilung nicht zu gefährden.

Das Verfahren

Zu Beginn der Laserepilation sollte erst ein Testareal behandelt werden, um die Verträglichkeit festzustellen. Die Wirkung des Lasers ist von der Wellenlänge des Lichts, der Impulsdauer und der Energiedichte abhängig. Die Behandlung wird mit einer niedrigen Energiedichte gestartet und langsam gesteigert.

Wie bereits erwähnt, basiert die Laserepilation auf dem Prinzip der selektiven Photothermolyse. Das Pigment Melanin (brauner Hautfarbstoff) verleiht sowohl der Haut als auch den Haaren ihre Farbe, allerdings ist es in den Haaren am höchsten konzentriert. Das Melanin stellt somit das sogenannte Zielchormophor dar. Es absorbiert das Laserlicht am besten und wird dadurch stark erhitzt. Die Hitze zerstört den Haarfollikel und das Haar fällt aus. Da sich auf der Hautoberfläche schnell Wärme entwickelt, ist eine Kühlung der Haut sehr sinnvoll. Es kommen unterschiedliche Kühlsysteme zur Anwendung, hierzu zählen Eiswürfel, Kühlsprays und transparente Kühlgele.

Folgende Laser bzw. Lichtbehandlungsmethoden sind für die Epilation geeignet:

  • Rubinlaser
  • Alexandritlaser
  • Dioden-Laser
  • Nd:Yag-Laser
  • Epilight*
  • Epilux*
  • Photoderm*

*Lichtbehandlungsmethoden

Da die menschlichen Haare in Phasen wachsen und die Enthaarung nur in der
Anagenphase (Wachstumsphase; dauert 2-6 Jahre) erfolgreich ist, sind mehrere Sitzungen notwendig, um alle Haarwurzeln zu zerstören. Circa 90 % der Haare befinden sich in der Wachstumsphase (Anagenphase). Die restlichen Haare sind in der Katagenphase (Übergangsphase; dauert nur wenige Tage bis 3 Wochen) und der Telogenphase (Ruhephase; dauert ca. 2-4 Monate). Die Haare fallen während der Telogenphase (Ruhephase) des Haares aus.

Im Haarzyklus liegt der ideale Zeitpunkt für die Laserepilation in der Anagenphase. Die Behandlung muss deshalb mehrfach in Intervallen von 4-6 Wochen wiederholt werden. Da der Erfolg der Laserepilation vom Melaningehalt der Haare abhängig ist, sind die Resultate bei dunkelhaarigen Patienten mit heller Haut am besten. Die Wirksamkeit ist bei blonden, grauen oder weißen Haaren sehr gering bzw. gar nicht gegeben. 

Nach der Behandlung

Im Anschluss an die Laserepilation sollte eine starke Sonnenexposition unbedingt vermieden werden. Falls Schwellungen und Rötungen auftreten, können die behandelten Areale mit Eiswürfeln oder kühlenden Auflagen beruhigt werden. Falls Follikulitiden (Entzündungen der Haarfollikel) auftreten, kann eine lokale antiseptische Therapie (z. B. mit Cremes zur Entfernung der Bakterien, die die Entzündung hervorrufen) durchgeführt werden.

Mögliche Komplikationen

Frühkomplikationen

  • Hautrötungen und Schwellungen: Unmittelbar nach der Behandlung können Rötungen und leichte Schwellungen auftreten, ähnlich wie bei einem leichten Sonnenbrand. Diese Symptome klingen normalerweise innerhalb weniger Stunden bis Tage ab.
  • Schmerzempfindung: Während und unmittelbar nach der Behandlung kann es zu einem brennenden Gefühl oder Unbehagen kommen.
  • Blasenbildung und Krustenbildung: In seltenen Fällen kann es zur Blasenbildung kommen, die Krusten bilden und abheilen können.
  • Überempfindlichkeitsreaktionen: In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auf das verwendete Gel oder andere Materialien auftreten

Spätkomplikationen

  • Hyperpigmentierung: Eine verstärkte Pigmentierung der behandelten Haut, oft als Reaktion auf die IPL-Exposition, kann auftreten, insbesondere bei Patienten mit dunkleren Hauttypen oder bei unzureichendem Sonnenschutz nach der Behandlung.
  • Hypopigmentierung: Eine Verringerung der Hautpigmentierung kann ebenfalls vorkommen, wobei die behandelten Bereiche heller als die umgebende Haut erscheinen.
  • Narbenbildung: Obwohl selten, kann es in einigen Fällen, besonders bei unsachgemäßer Anwendung oder schlechter Wundpflege, zur Narbenbildung kommen.
  • Änderungen in der Hauttextur: Manche Patienten erleben Veränderungen in der Hauttextur, wie eine erhöhte Trockenheit oder Rauheit.
  • Wiederkehrende Hautprobleme: Im Falle von IPL-Behandlungen für Haarentfernung oder bestimmte Hautzustände, kann es zu einem Wiederauftreten oder einer Verschlimmerung des ursprünglichen Hautproblems kommen.

Ihr Nutzen

Die Laserepilation dient Ihrer Schönheit und Ihrem Wohlbefinden. Lästige Härchen können gründlich und wirkungsvoll entfernt werden und Ihre Haut ist streichelzart und weich.

Literatur

  1. Dirschka T, Sommer B: Klinikleitfaden ästhetische Medizin. Elsevier, Urban & Fischer Verlag 2002

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Lasertherapie der Haut. (AWMF-Registernummer: 013-095), Januar 2022 Langfassung

     
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