Interventionelle Schmerztherapie

Die interventionelle Schmerztherapie umfasst eine Vielzahl von Verfahren, die darauf abzielen, chronische Schmerzen direkt an ihrer Quelle zu behandeln. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die gängigsten interventionellen Techniken und ihre Anwendungen.

Nervenblockaden

  • Epidurale Steroidinjektionen: Häufig verwendet zur Behandlung von Rückenschmerzen, insbesondere bei Radikulopathie. Injektion von Steroiden in den Epiduralraum zur Reduzierung von Entzündung und Schmerz.
  • Facettengelenksinjektionen: Zielgerichtete Injektionen in die Facettengelenke der Wirbelsäule zur Schmerzlinderung bei Arthritis oder Rückenschmerzen.

Neurolytische Verfahren

  • Radiofrequenzablation (RFA): Verwendung von Hitze, erzeugt durch Radiofrequenzwellen, um Schmerzsignale blockierende Nerven zu zerstören. Häufig eingesetzt bei chronischen Gelenk- und Rückenschmerzen.
  • Chemische Neurolyse: Injektion von Alkohol oder Phenol in oder um Nerven zur Unterbrechung der Schmerzleitung, z. B. bei Tumorschmerzen.

Neuromodulation

  • Spinal Cord Stimulation (SCS): Platzierung von Elektroden im Epiduralraum (Raum zwischen dem Durasack und der von Periost (Knochenhaut) ausgekleideten Wand des Wirbelkanals) zur Abgabe von elektrischen Impulsen, die die Schmerzleitung zum Gehirn modifizieren. Verwendet bei chronischen Nervenschmerzen oder nach erfolglosen Rückenoperationen.
  • Periphere Nervenstimulation: Ähnlich wie SCS, aber die Elektroden werden entlang spezifischer peripherer Nerven platziert.

Intrathekale Schmerzpumpen

  • Medikamentenpumpen: Implantierte Pumpen, die Schmerzmittel direkt in den Liquorraum abgeben. Einsatz bei Patienten mit schweren, chronischen Schmerzen, die auf andere Therapien nicht ansprechen.
    Liquorraum: Verbund von flüssigkeitsführenden Räumen, die als innerer Liquorraum innerhalb von Gehirn und Rückenmark liegen.

Minimale invasive Verfahren

  • Kyphoplastie und Vertebroplastie: Verfahren zur Stabilisierung von Wirbelbrüchen, die durch Osteoporose (Knochenschwund) verursacht wurden, zur Schmerzlinderung und Wiederherstellung der Mobilität.
  • Diskogene Verfahren: Einschließlich Diskektomien (Entfernen von geschädigtem Bandscheibengewebe) oder Injektionen zur Behandlung von Bandscheibenschmerzen.

Risiken und Überlegungen

  • Sorgfältige Patientenauswahl und Risikobewertung sind entscheidend, da diese Verfahren invasiver sind als konservative Schmerztherapien.
  • Potenzielle Risiken umfassen Infektionen, Nervenschäden und, bei Pumpensystemen, Gerätefehlfunktionen.

Schlussfolgerung

Interventionelle Schmerztherapie bietet effektive Lösungen für Patienten mit chronischen Schmerzen, bei denen herkömmliche Behandlungsmethoden versagt haben. Eine genaue Diagnose, sorgfältige Verfahrensauswahl und professionelle Durchführung sind entscheidend für den Erfolg dieser Therapien.