Strahlenbelastung in Strahlentherapieverfahren

In der Strahlentherapie ist die Strahlenbelastung je nach gewähltem Behandlungsverfahren unterschiedlich. Es ist entscheidend, die Strahlendosis präzise zu managen, um die Wirksamkeit der Behandlung zu maximieren und gleichzeitig das Risiko für den Patienten und das medizinische Personal zu minimieren.

Teletherapie (externe Strahlentherapie)

  • In der Teletherapie, einschließlich IMRT (Intensitätsmodulierte Strahlentherapie) und VMAT (Volumetrisch modulierte Arc-Therapie), variiert die Gesamtdosis zwischen 20 und 70 Gy, verteilt über mehrere Wochen.
    Die Standarddosis bei Mamma- oder Prostatakarzimom (Brust- bwz. Prostatakrebs) liegt etwa bei 45 bis 60 Gy, verabreicht in 1,8 bis 2 Gy pro Fraktion.

Brachytherapie

  • Bei der LDR-Brachytherapie für das Prostatakarzinom werden Dosen von etwa 145 Gy über Jod-125-Seeds verabreicht, die dauerhaft im Gewebe verbleiben.
  • In der HDR-Brachytherapie variiert die Dosis, häufig liegt sie bei 15 bis 30 Gy, verteilt auf mehrere Fraktionen über einige Tage. Für Cervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) kann eine Gesamtdosis von 24 bis 45 Gy in 6 bis 15 Fraktionen typisch sein.

Stereotaktische Strahlentherapie (SRS und SBRT)

  • SRS für Gehirntumoren kann eine einmalige Dosis von 12 bis 24 Gy umfassen.
  • SBRT bei Bronchial- oder Leberkarzinom (Lungen- bzw. Leberkrebs) wird typischerweise in Dosen von 18 bis 60 Gy, verteilt auf 1 bis 5 Fraktionen, angewendet.

Protonentherapie

  • Die Gesamtdosis ähnelt der Photonenstrahlung in der Teletherapie, jedoch mit einer präziseren Dosisverteilung, die gesundes Gewebe besser schont. Die spezifische Dosis hängt von der Tumorart und -lage ab.

Röntgentherapie

  • Für oberflächliche Tumoren werden oft niedrigere Dosen bis zu 10 Gy in mehreren Fraktionen verwendet.

Wichtigkeit des Dosismanagements

  • Die genaue Dosisplanung ist von zentraler Bedeutung und basiert auf Faktoren wie Tumorart, -größe, -lage, dem Gesundheitszustand des Patienten und der Kombination mit anderen Behandlungsformen.
  • Dosimetrie und Behandlungsprotokollierung sind für die Qualitätssicherung und Nachverfolgung unerlässlich.

Schutzmaßnahmen für Personal und Patienten

  • Medizinisches Personal nutzt persönliche Dosimeter und Schutzkleidung, und es werden regelmäßige Sicherheitsaudits und Schulungen durchgeführt.
  • Patienten erhalten individuelle Abschirmungen, und die Strahlenexposition wird sorgfältig überwacht.

Diese Überlegungen zur Strahlenbelastung und zum Dosismanagement sind wesentliche Aspekte der Strahlentherapie, die sowohl die Sicherheit als auch die Effektivität der Behandlung beeinflussen.