Spezielle Untersuchungen und Risikobewertung

Spezielle Untersuchungen sind ein integraler Bestandteil der präoperativen Beurteilung, um patientenspezifische Risiken zu identifizieren und zu minimieren. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Arten von Untersuchungen und die damit verbundenen Risikobewertungen.

Kardiovaskuläre Risikobewertung

  • EKG: Standarduntersuchung für Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen oder bei Hochrisikooperationen.
  • Echokardiogramm (Herzultraschall): Einsatz bei Patienten mit bekannten Herzklappenerkrankungen oder Herzinsuffizienz (Herzschwäche).
  • Stress-Tests: Bewertung der kardialen Belastbarkeit bei Patienten mit Verdacht auf koronare Herzkrankheit (KHK; Herzkranzgefäßerkrankung).

Pulmonale Risikobewertung

  • Lungenfunktionstests: Wichtig bei Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD oder Asthma bronchiale.
  • Arterielle Blutgasanalyse: Beurteilung des Gasaustausches bei Patienten mit schweren pulmonalen Erkrankungen.

Nierenfunktion und metabolische Bewertung

  • Blutuntersuchungen: Überprüfung der Nierenfunktion durch Kreatinin und Blutharnstoff-Stickstoff (BUN).
  • Elektrolyt- und Glukosekontrolle: Identifikation von Elektrolytstörungen und Diabetesmanagement.

Hämatologische Untersuchungen

  • Komplettes Blutbild: Ermittlung von Anämien oder Blutgerinnungsstörungen.
  • Gerinnungsprofile: Wichtig bei Patienten unter Antikoagulanzientherapie oder mit bekannter Blutgerinnungsstörung.

Neurologische und psychologische Bewertung

  • Kognitive Tests: Beurteilung der mentalen Fitness, insbesondere bei älteren Patienten.
  • Psychologische Evaluation: Identifikation von Angstzuständen oder Depressionen, die das postoperative Ergebnis beeinflussen könnten.

Präoperative Bildgebung

  • Röntgenaufnahmen: Standard bei bestimmten orthopädischen Eingriffen.
  • Computertomographie (CT)/Magnetresonanztomographie (MRT): Bei spezifischen Indikationen wie unklaren Tumoren oder bei neurochirurgischen Eingriffen.

Risikomodifikation und Patientenvorbereitung

  • Optimierung von Vorerkrankungen: Anpassung der Medikation und Behandlung bestehender medizinischer Zustände.
  • Patientenaufklärung: Informationen über das Risiko und Management von potenziellen Komplikationen.

Schlussfolgerung

Spezielle Untersuchungen und Risikobewertungen sind unerlässlich, um individuelle Risiken präoperativ zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung zu ergreifen. Diese Prozesse tragen dazu bei, die Sicherheit und den Erfolg chirurgischer Eingriffe zu maximieren.