Überwachung der Nierenfunktion und Flüssigkeitstherapie

Die Überwachung der Nierenfunktion und die Verwaltung der Flüssigkeitstherapie sind entscheidende Aspekte der Anästhesie und perioperativen Betreuung. Sie spielen eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts sowie der Nierenfunktion. Dieser Artikel bietet eine detaillierte Übersicht über die Methoden und Strategien in diesem Bereich.

Überwachung der Nierenfunktion

  • Bedeutung: Die Nierenfunktion beeinflusst maßgeblich die Flüssigkeits- und Elektrolytbalance sowie die Ausscheidung von Medikamenten.
  • Laboruntersuchungen: Regelmäßige Überprüfung von Serumkreatinin, Blutharnstoff-Stickstoff (BUN) und Elektrolyten (Blutsalze).
  • Urinausscheidung: Kontinuierliche Messung der Urinproduktion als Indikator für die Nierenperfusion (Nierendurchblutung) und -funktion.

Flüssigkeitstherapie

  • Ziele: Aufrechterhaltung der Homöostase, Optimierung des Volumenstatus und Prävention von Flüssigkeitsimbalancen.
  • Flüssigkeitsarten: Einsatz von kristalloiden und kolloidalen Lösungen, basierend auf dem klinischen Zustand des Patienten und dem chirurgischen Eingriff.

Bewertung des Volumenstatus

  • Klinische Einschätzung: Beurteilung des Volumenstatus anhand von Blutdruck, Herzfrequenz, zentralvenösem Druck (ZVD) und physikalischen Untersuchungen wie Hautturgor und Ödembildung.
  • Technologische Überwachungsmethoden: Einsatz von Pulskonturanalyse und Echokardiographie (Herzultraschall) zur genaueren Bestimmung des Volumenstatus.

Management von Elektrolytstörungen

  • Überwachung und Korrektur: Monitoring und Anpassung der Elektrolytkonzentrationen, insbesondere von Calcium, Natrium und Kalium, die für die kardiale und neuromuskuläre Funktion entscheidend sind.

Spezielle Überlegungen

  • Niereninsuffizienz: Anpassung der Flüssigkeitstherapie und Medikamentendosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
  • Risikopatienten: Besondere Aufmerksamkeit bei älteren Patienten, Patienten mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche) oder Sepsis (Blutvergiftung).

Schlussfolgerung

Die sorgfältige Überwachung der Nierenfunktion und ein angepasstes Flüssigkeitsmanagement sind für die Sicherheit und das Wohlergehen des Patienten während und nach der Anästhesie von größter Bedeutung. Ein fundiertes Verständnis dieser Prozesse ermöglicht es Anästhesisten, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren.