Klassifikation
Gastroösophageale Refluxkrankheit

Im Rahmen einer Ösophagogastroduodenoskopie (Magenspiegelung) kann man aufgrund des festgestellten Ausmaßes der Läsionen (Gewebeverletzungen) eine gastroösophageale Refluxkrankheit wie folgt klassifizieren:

Die Krankheitsstadien der Refluxösophagitis werden nach Savary und Miller [1] in vier Stadien unterschieden:

 Stadium
 Beschreibung 
 0  Keine Schleimhautveränderungen
 I
 Eine oder mehrere nicht konfluierende Schleimhautläsionen mit Rötung und Exsudation
 II
 Konfluierende erosive und exsudative Läsionen, die noch nicht die gesamte Zirkumferenz (lat.: Umfang) des Ösophagus (Speiseröhre) einnehmen
  • Oberflächliche Erosion (rote Flecken)
  • Tiefe Erosionen mit fibrinoider Nekrose (rote Flecken mit weißlichem Zentrum)
 III  Die Läsion nimmt die gesamte Zirkumferenz des Ösophagus ein
 IV
 Komplikationen: Ulcus oesophagei (Speiseröhrengeschwür), Barrett-Ösophagus, Strikturen (hochgradige Verengungen) und andere chronische Schleimhautläsionen
  • IVa: Zylinderepithelmetaplasie mit und ohne Ulzera (Geschwüre)
  • IVb: Narbenstriktur mit Stenose (Verengung)


Die Los-Angeles-Klassifikation berücksichtigt die endoskopischen Ausmaße der Defekte und unterteilt sie in vier Stadien (A-D) ein [2, 3]:

 Stadium
 Mukosaläsionen (Schleimhautdefekte)
 A In distaler ("untere") Speiseröhre, ≤ 5 mm
 B In distaler Speiseröhre, > 5 mm  
 C konfluierend ("Zusammenfließen"), ≤ 75 % der Zirkumferenz der Speiseröhre
 D konfluieren, 75 % der Zirkumferenz der Speiseröhre

Die Los Angeles Klassifikation ist als einzige in zahlreichen Studien evaluiert.

Die MUSE-Klassifikation unterscheidet die vier endoskopisch beurteilbare Formationen [4]:

 Metaplasie
 Ulkus
 Striktur
 Erosion

Die vier Kriterien werden wie folgt beschrieben: 0 = fehlend; 1 = geringfügig; 2 = mittelgradig; 3 = schwergradig. Die Muse-Klassifikation ist zwar die genauste, aber auch die im Alltagsgebrauch unhandlichste Klassifikation.

Literatur

  1. Savary M, Miller G: L’oesophage. Manuel et atlas d’endoscopie. Soleure: Garsmann AB, 1977
  2. Armstrong D, Bennet JR, Blum AL, Dent J et al.:The endoscopic assessment of esophagitis: a progress report on observer agreement. Gastroenterology 1996; 111: 85-92. 8
  3. Lundell LR, Dent J, Bennet JR, Blum AL et al.: Endoscopic assessment of oesophagitis and further validation of the Los Angeles classification. Gut 1999; 45: 172-180.
  4. Armstrong D, Emde C, Inauen W, Blum AL: Diagnostic assessment of gastroesophageal reflux disease: what is possible vs. what is practical? Hepatogastroenterolgy 1992; 39: 3-13
     
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