Weitere Therapie
Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Allgemeine Maßnahmen

  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Alkoholrestriktion (Verzicht auf Alkohol) – Wein und Bier (nicht-destillierte Alkoholika) erhöhen die Azidität (Säuregrad) des Magensaftes.*
  • Verzicht auf Koffeinkonsum – Bei der Mehrheit der Patienten führt die Aufnahme von koffeinhaltigen Getränken zur Verstärkung der Symptomatik.
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
  • Vermeidung psychosozialer Belastungen:
    • Stress

*Ein wesentlicher Risikofaktor für eine akute bzw. chronische Gastritis ist eine vermehrte Magensäureproduktion.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Vollwertige, ausgewogene Ernährung mit regelmäßiger Mahlzeitenaufnahme – dabei Lebensmittel und Getränke meiden, die Beschwerden auslösen oder verstärken.
    • Eine leichte Vollkost ist dann erforderlich, wenn die sehr wechselnde Symptomatik der Magenschleimhaut von der Nahrungsmittelaufnahme beziehungsweise vom Verzehr bestimmter Lebensmittel abhängig ist:
      • voluminöse und fettreiche Mahlzeiten
      • Hülsenfrüchte und Gemüse wie Weißkohl, Grünkohl, Paprika, Sauerkraut, Lauch, Zwiebeln, Wirsing, Pilze
      • rohes Stein- und Kernobst
      • frisches Brot, Vollkornbrot
      • hartgekochte Eier
      • kohlensäurehaltige Getränke
      • frittierte, panierte, geräucherte, sehr stark gewürzte oder sehr süße Lebensmittel
      • zu kalte bzw. zu heiße Lebensmittel
    • Durch die akute Magenschleimhautentzündung kann es zu einem Mangel an dem sogenannten Intrinsic Factor (IF) kommen, woraus eine verminderte Vitamin B12-Aufnahme im Darm und schließlich ein Vitamin B12-Mangel resultieren kann. Vitamin B12-reiche Lebensmittel sind:
      • Milchprodukte (Speisequark, magere Vollmilch, Brie 50 % F. i. Tr., Camembert 30 % F. i. Tr.)
      • Fleisch (Schnitzel, Rindfleisch, Hühnerleber, Lammleber, Schweineleber)
      • Fisch (Hummer, Aal, Flunder, Heilbutt, Seelachs, Rotbarsch, Thunfisch, Hering, Makrele, Bückling, Ostseehering, Austern, Steckmuscheln)
    • Im Rahmen der Therapie der chronischen Magenschleimhautentzündung mit Helicobacter-pylori-Infektion (chronische Gastritis vom Typ B) sind weitere folgende Maßnahmen relevant:
      • Auf Verunreinigungen in Lebensmitteln und Trinkwasser achten, kontaminierte Lebensmittel und kontaminiertes Trinkwasser strikt meiden.
      • Unterstützend zur antibiotischen Therapie sollten probiotische Lebensmitteln (ggf. Nahrungsergänzungsmittel mit probiotischen Kulturen) verzehrt werden. Zu bevorzugende Lebensmittel sind Milchsäure-vergorenes Sauerkraut, Rote Beete, Salzgurken, Schnittbohnen, probiotische Milchprodukte etc.
    • Die durch Medikamente verursachte Gastritis (chronische Gastritis vom Typ C) wird vor allem durch die chronische Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) ausgelöst. Die ASS ist ein Abkömmling der Salicylsäure, die natürlicherweise in pflanzlichen Lebensmitteln, vor allem in Beerenobst und Gewürzen vorkommt. Zur Therapie sollte je nach individuellen Symptomen und Verträglichkeit die Zufuhr salicylsäurehaltiger Lebensmittel eingeschränkt werden:
      • Obst wie Sultaninen, Rosinen, Himbeeren, rote und schwarze Johannisbeeren, getrocknete Datteln, Blaubeeren, Aprikosen, Apfelsinen, Orangen, Ananas, Brombeeren, Erdbeeren, Nüsse
      • Gemüse (deutlich geringerer Gehalt als in Beerenobst) wie Endiviensalat, Oliven, Champignons, Rettich, Radieschen, Paprika, Chicorée, Zucchini, Kresse, Porree
      • Gewürze wie Curry (Mischung), Paprika/scharf, Oregano, Basilikum, Kreuzkümmel (Cuminum cyminum; auch Kumin oder Cumin), Senf, Anissamen, Pfeffer, Zimt, Kardamom, Thymian, Dill, Muskat, Rosmarin
      • Sonstiges wie Tomatenmark, Worcestersauce (englische Würzsauce, die unter anderem viele verschiedene Gewürze enthält wie Senf, Pfeffer, Chili)
      • Getränke wie Portwein, Rum, schwarzer Tee
      Auch kann eine vermehrte Aufnahme von Benzoesäure (Konservierungsstoff) die Magenschleimhaut zusätzlich reizen. Folgende Lebensmittel sind benzoesäurehaltig:
      • Brot, Kuchen, Gebäck
      • Kartoffelprodukte
      • Wurstwaren
      • Feinkostsalate
      • Fertigprodukte, Süßwaren, Fast Food und andere industriell verarbeitete Produkte
      • Lebensmittel mit zusammengesetzten Zutaten (Hühnerfleisch mit pikant-fruchtiger Curry-Masalasauce)
      • Alkoholische Getränke wie Portwein und Rum
    • Da die Erkrankung mit Entzündungsprozessen einhergeht, sollten Erkenntnisse in Bezug auf eine antiinflammatorische (entzündungshemmende) Ernährung auch Grundlage der Ernährung bei einer Magenschleimhautentzündung sein. Siehe unter Ernährung bei „Subklinische Inflammation“.
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Psychotherapie

  • Ggf. Stressmanagement
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
     
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