Ursachen
Leukoplakie der Mundschleimhaut

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Der klinische Befund einer vorwiegend weißen Schleimhautveränderung korreliert histopathologisch mit Hyperkeratose (verstärkte Verhornung) und Dyskeratose des Plattenepithels. Die weiße Farbe entsteht durch Quellung der verhornten Zellen. Ursächlich für die dysplastischen Veränderungen werden genetische Mutationen angenommen. Je ausgeprägter die Dysplasie (Abweichung der Gewebestruktur vom normalen Bild), desto größer die Wahrscheinlichkeit der malignen (bösartigen) Transformation. Dies gilt insbesondere für Erythroplakien (scharf begrenzte, rote Läsion der Schleimhaut).

Ätiologie (Ursachen)

Die Ätiologie der Leukoplakie der Mundschleimhaut ist nicht vollkommen geklärt. Gerauchter Tabak wird als Hauptfaktor angesehen. Alkohol gilt als Co-Faktor, der eine Permeabilitätsveränderung des oralen Epithels verursacht und das Eindringen der Karzinogene des Tabaks in subepitheliale Kompartimente begünstigt.

Dennoch ist die Assoziation nicht in allen Erkrankungsfällen gegeben: Idiopathische Leukoplakie. Auch bei der aggressiven Verlaufsform einer proliferativen verrukösen Leukoplakie liegen häufig keine bekannten Risikofaktoren vor.

Bei der Candida-infizierten Leukoplakie besteht Unklarheit, ob die Candidose ursächlich für die Entstehung der Leukoplakie ist oder ob es sich um eine Superinfektion der leukoplakisch veränderten Schleimhaut handelt.

Biographische Ursachen

  • Genetische Faktoren – in Diskussion
  • Lebensalter – höheres Alter 
  • Sozioökonomische Faktoren – niedriger sozioökonomischer Status

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Schlechte Ernährungsgewohnheiten (Fehl- und Mangelernährung)
    • Vitaminmangel (A, C) bzw. Risikogruppe für Folsäuremangel
  • Genussmittelkonsum
    • Tabak
      • Rauchtabak
      • Kautabak
    • Alkohol
    • Arecanuss (Betelnüsse; Betel-Kauene)
  • Mundhygiene
    • unzureichend
    • unzureichende Inanspruchnahme zahnärztlicher Kontrollen
    • Indolenz hinsichtlich chronisch traumatischer Irritationen
    • unterschiedliche Mundspülungen
  • Psycho-soziale Situation
    • Morsicatio (habituelles Wangenkauen)

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Candidiasis (Mundsoor) [Candida-infizierte Leukoplakie] bei reduziertem Allgemeinzustand:
    • Antibiose (Antibiotikatherapie)
    • Diabetes mellitus
    • Immundefekte
  • Epstein-Barr-Virus [orale Haarleukoplakie bei AIDS]
  • Humane Papillomviren (HPV) in Diskussion; weitere Viren in Diskussion
  • Leukoplakie über vorstehenden Schleimhauttumoren (z. B. Fibromen)
  • Mechanische Irritation durch Zahnfehlstellung

Weitere Ursachen

  • Galvanismus (elektrische Mundströme) – in Diskussion
  • Mechanische Irritation durch
    • schadhafte Zähne
    • schadhafte Restaurationen
    • schlecht sitzende Prothesen/-Klammern
  • UV-Licht-Exposition bei Lippenläsionen
     
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