Safer Sex schützt vor Hepatitis

Es gibt fünf verschiedene Arten von Virus-Hepatitiden: A, B, C, D, E.

Hepatitis A

Hepatitis A ist die häufigste Form und betrifft vor allem Länder mit schlechten hygienischen Bedingungen. In Deutschland kommt sie selten vor. 50 % der Fälle gehen auf Infektionen während einer Reise in Hochprävalenzländer zurück (Reisehepatitis). Hepatitis A heilt immer aus. Es besteht eine lebenslange Immunität.

Übertragung

Die Übertragung erfolgt durch Kontakt- oder Schmierinfektion fäkal-oral (Übertragungsweg für Infektionen, bei dem mit dem Stuhl (fäkal) ausgeschiedene Erreger über den Mund (oral) aufgenommen werden), z. B. durch kontaminiertes Trinkwasser und/oder kontaminierte Lebensmittel wie rohe Meeresfrüchte, mit Fäkalien gedüngtes Gemüse und Salate, über Kontakt- und Schmierinfektion, über verunreinigte Injektionskanülen bei Drogenabhängigen und über anal-orale Sexualpraktiken.

Schutzmaßnahmen

  • Kondome bzw. Femidome, Lecktücher
  • Vermeiden oral-genitaler Kontakte mittels Zunge, Penis, Finger
  • Gemeinsame Benutzung von Sexspielzeug vermeiden
  • Kondom, Femidom, Lecktuch vor dem Wechsel zu einer anderen Körperöffnung wechseln

Hepatitis-A-Impfung ist ein sicherer Schutz.

Hepatitis B

Hepatitis B ist eine weltweit verbreitete sehr ansteckende Viruserkrankung und viel infektiöser als HIV. Schon kleinste Mengen des Virus reichen zur Übertragung der Erkrankung aus.

Übertragung

Das Virus kann in allen Körperflüssigkeiten gefunden werden, z. B. Blut, Speichel, Sperma, Vaginalsekret, Darmsekret und Tränenflüssigkeit. Es wird insbesondere beim Sex (oral, vaginal, anal), dem gemeinsamen Gebrauch von Sexspielzeug und in der Drogenszene von Spritzen und Zubehör, aber auch von Zahnbürsten, Rasierern etc. übertragen. Auch in der Schwangerschaft, während der Geburt und beim Stillen kann es übertragen werden.

Besonders gefährdet sind homosexueller Kontakt bzw. Personen mit häufig wechselnden Partnern, verunreinigte Injektionskanülen und Instrumente, die im Rahmen von Tätowierungen und Piercings benützt werden.

Schutzmaßnahmen

  • Kondome bzw. Femidome, Lecktücher
  • Vermeiden oral genitaler Kontakte mittels Zunge, Penis, Finger
  • Gemeinsame Benutzung von Sexspielzeug vermeiden
  • Kondom, Femidom, Lecktuch vor dem Wechsel zu einer anderen Körperöffnung wechseln

Hepatitis-B-Impfung ist ein sicherer Schutz.

Hepatitis C

Hepatitis C wird vor allem durch Blut übertragen und ist deshalb in der Drogenszene weitverbreitet. Durch verunreinigte Instrumente im Rahmen von Tätowierungen und Piercings (bis zu 3 Monaten ist eine Übertragung möglich) und Nadelstichverletzungen mit viruspositivem Blut durch medizinisches Personal sind gefährdet. Beim Sex wird das Virus seltener übertragen. Männer, die Sex mit Männern haben (MSM; men who have sex with men), sind besonders gefährdet. Die größte Gefährdung betrifft Schwule, die HIV-positiv sind.

Die Erkrankung ist heilbar. Ohne Behandlung können schwere gesundheitliche Folgen, z. B. Leberzirrhose (Leberschrumpfung; fortgeschrittene chronische Lebererkrankung) auftreten. Nach erfolgreicher Behandlung ist eine Reinfektion möglich.

Schutzmaßnahmen

  • Kondome bzw. Femidome
  • Lecktücher
  • Saubere Spritzen beim Drogenkonsum
  • Kein gemeinsames Nutzen von Utensilien zum Drogenspritzen
  • Röhrchen zum Koksen nicht teilen
  • Keine Rasierer teilen
  • Benutzen von Handschuhen beim Fisten
  • Kein Partnertausch bei Sexpartys ohne Wechsel von Kondomen/Femidomen/Lecktüchern
  • Beim Fisten für jede Person einen neuen Handschuh verwenden.
  • Für jede neue Person ein neues Kondom über den Dildo oder das Sexspielzeug ziehen oder Dildos/Sexspielzeuge vor der Weitergabe gründlich reinigen
  • Für jede Person einen eigenen Gleitmitteltopf verwenden.
  • Das Gleitgel nicht mit anderen teilen.

Hepatitis D

Hepatitis D tritt ausschließlich mit Hepatitis B zusammen auf. Es wird durch Blut übertragen und betrifft praktisch ausnahmslos Menschen, die Drogen spritzen. Eine Impfung gegen Hepatitis B schützt auch gegen Hepatitis C. Hepatitis D kann durch Virusstatika (Mittel, die Viren hemmen) geheilt werden.

Übertragung und Schutzmaßnahmen siehe Hepatitis B.

Hepatitis E

Hepatitis E ist in Deutschland selten, in Afrika, Asien, im Nahen Osten und Mexiko hingegen häufig. Es infizieren sich überwiegend Rucksacktouristen. Für Schwangere bedeutet eine Infektion, im Gegensatz zur Normalbevölkerung, häufig Lebensgefahr, ohne dass die Ursache bisher bekannt ist. Die Erkrankung heilt von allein aus. Reinfektionen sind möglich.

Übertragung

Das Virus wird fäkal-oral (wie Hepatitis A) übertragen über kontaminiertes Trinkwasser und/oder verunreinigte Lebensmittel, besonders durch unzureichend gegartes Schweinefleisch (Leber) bzw. Wildfleisch (Wildschweine, Hirsche) und daraus hergestellten Produkten. Es kann auch durch Blut übertragen werden.

Schutzmaßnahmen

  • Verzicht auf Reisen in Länder mit schlechten hygienischen Bedingungen
  • Nur abgekochtes Wasser trinken bzw. benutzen
  • Verzicht auf rohes Fleisch und Fisch, Eiswürfel, Meeresfrüchte
  • Eine sexuelle Übertragung scheint eine Ausnahme zu sein.

Es gibt bisher keine Impfung.

Literatur

  1. Hepatitis: www.aidshilfe.de/Hepatitis
     
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