Einleitung
Ischialgie/Lumboischialgie

Bei der Ischialgie – umgangssprachlich Ischiasschmerzen genannt – (Synonyme: akute Ischialgie; akute Ischialgie mit Wurzelirritation; akute Lumboischialgie; chronische Lumboischialgie; Iliosakralgelenkschmerzen; infektiöse Ischialgie; Ischialgie; Ischialgie mit Lumbago; Ischialgie mit Lumbalgie; Ischias; Ischiasschmerzen; Ischiassyndrom; Ischiolumbalgie; L5-Syndrom; lumbale Neuritis; lumbale radikuläre Neuropathie; lumbale Radikulitis a.n.k.; lumbales Radikulärsyndrom; lumbales vertebragenes lokales Schmerzsyndrom; lumbales Wurzelkompressionssyndrom; lumbales Wurzelreizsyndrom; lumbale Wurzelreizung; Lumboischialgie; Lumboischialgie mit Blockierung; lumbosakrale Neuritis; lumbosakrale radikuläre Neuropathie; lumbosakrale Radikulitis a.n.k.; lumbosakrales Wurzelreizsyndrom; Neuralgie des Plexus lumbosacralis; Neuritis der Wurzel des Nervus spinalis; Neuritis des Nervus ischiadicus; Neuritis des Plexus brachialis; radikuläre Neuropathie a.n.k.; Radikulärsyndrom a.n.k.; Radikulitis; Radikulopathie; Rückenneuralgie; S1-Ischialgie; S1-Syndrom; sakrales Wurzelreizsyndrom; sakrale Wurzelkompression; sakrale Wurzelreizung; spinale radikuläre Schmerzen; spinale Wurzelschmerzen; Spinalnervenneuritis; thorakale Neuritis a.n.k.; thorakale radikuläre Neuropathie a.n.k.; thorakale Radikulitis a.n.k.; vertebragene Radikulitis; Wurzelkompressionssyndrom; Wurzelneuritis ‒ s.a. Radikulitis; Wurzelreizsyndrom; Wurzelreizung im LWS-Bereich; Wurzelsyndrom a.n.k.; ICD-10-GM M54.3: Ischialgie) handelt es sich um Schmerzzustände im Versorgungsbereich des Nervus ischiadicus, die meist durch eine Reizung der Nervenwurzeln bedingt sind.

Bei gleichzeitig bestehenden Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) spricht man von einer Lumboischialgie (Synonyme: Lumboischialgie; Lumboischialgie mit Blockierung; ICD-10-GM M54.4: Lumboischialgie).

Die Ursache für eine Ischialgie/Lumboischialgie ist meistens ein Bandscheibenvorfall (lat. Prolapsus nuclei pulposi, Discushernie, Diskusprolaps, auch Bandscheibenprolaps, BSP), der bei einem Bandscheibenschaden (Diskopathie) plötzlich auftreten kann.

Mehr als zwei Drittel Bevölkerung Deutschlands klagte schon einmal über Rückenschmerzen.
50 % der berufstätigen Personen geben an, mindestens einmal im Jahr Rückenschmerzen zu haben.

Rückenschmerzen gelten als häufigste Ursache für eine Behinderung bei jungen Menschen unter 45 Jahren.

Man kann Rückenschmerzen wie folgt einteilen:

  • akute unkomplizierte Rückenschmerzen – Dorsalgie (Rückenschmerzen), Lumbago (sogenannter "Hexenschuss")
  • radikuläre Kreuzschmerzen – Schmerzen, die von einer Spinalnervenwurzel ausgehen, z. B. Ischialgie
  • komplizierte Kreuzschmerzen – Schmerzen aufgrund von Tumorerkrankungen, Frakturen (Knochenbruch) oder ähnlichem; treten bei 1 % der Patienten auf

Die diskogen (bandscheibenbedingten) ausgelösten spezifischen Rückenschmerzen lassen sich in zwei Untergruppen unterteilen:

  • lokale Rückenschmerzen diskogen bedingt – meist ausgelöst durch median liegenden Bandscheibenprolaps (BSP/Bandscheibenvorfall; Durchbrechung des Anulus fibrosus/Faserring), seltener durch reine Protrusion (Bandscheibenvorwölbung; partiell oder ganz erhaltener Anulus) 
  • Radikulopathie (Reizung oder Schädigung der Nervenwurzeln) – als Folge eines Bandscheibenprolaps (BSP) mit mediolateraler ("von der Mitte zur Seite hin") oder lateraler ("zur Seite") Lage; dadurch Komprimierung der absteigenden Fasern oder die Radices (Wurzeln) von Spinalnerven.

Geschlechterverhältnis: Männer sind von Ischialgien häufiger betroffen als Frauen.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend zwischen dem 20. bis 50. Lebensjahr auf.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) der Ischialgie beträgt ca. 150 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr (in Deutschland).

Verlauf und Prognose: Rückenschmerzen können akut oder chronisch sein. Von akuten Rückenschmerzen spricht man, wenn die Schmerzen nicht länger als 12 Wochen andauern. Sie sind meist harmlos und verschwinden spontan (von selbst). Von chronischen Rückenschmerzen spricht man, wenn die Schmerzen – kurzfristig rezidivieren (wiederkehrend) oder andauernd – über drei Monate anhalten.

Halten die Rückenschmerzen länger als drei Tage an, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen. Gehen die Rückenschmerzen mit Lähmungserscheinungen, Kribbeln oder Empfindungsstörungen der Beine einher, ist eine sofortige ärztliche Konsultation erforderlich.

Die Therapie der Ischialgie/Lumboischialgie umfasst eine Pharmakotherapie (Analgetika (schmerzstillende Medikamente) und Antiphlogistika (entzündungshemmende Medikamente)) sowie physiotherapeutische Maßnahmen. Bei radikulären und komplizierten Ursachen (z. B. Nucleus pulposus-Prolaps/Bandscheibenvorfall) kann eine Operation erforderlich werden.
Oft hören die Schmerzen
nach ein paar Tagen bis höchstens sechs Wochen spontan (von selbst) auf.
Präventiv sollten die Stärkung der Rückenmuskulatur sowie rückenschonendes Verhalten im Vordergrund stehen.


     
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