Einleitung
Brustschmerzen (Thoraxschmerz)

Der Begriff Thoraxschmerz (Synonyme: Thoraxschmerzen; Brustkorbschmerzen; Brustschmerzen; Thorakale Schmerzen; Thorakales Schmerzsyndrom; Thorakalgie; Thorakodynie; Thoraxbeschwerden; Uncharakteristische Brustschmerzen; ICD-10 R07.4: Brustschmerzen, nicht näher bezeichnet) bezeichnet Schmerzen im Bereich des Brustkorbs (Thorax).

Thoraxschmerzen zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Symptomen und zählen zu den regelmäßigen Beratungsanlässen in einer Hausarztpraxis.

Thoraxschmerzen werden häufig nach der Ursache eingeteilt:

  • Kardiale Ursache – die Ursache liegt im Bereich des Herzens
  • Nicht-kardiale Ursache – beteiligt sind vor allem Lunge, Ösophagus (Speiseröhre) und Muskel- und Skelettsystem

Es werden fünf Ursachen des Thoraxschmerzes als "dramatisch" beschrieben: 

  • Akutes Koronarsyndrom (ACS; acute coronary syndrome),
  • Aortendissektion (Synonym: Aneurysma dissecans aortae) – akute Aufspaltung (Dissektion) der Wandschichten der Aorta (Hauptschlagader), mit einem Einriss der inneren Schicht der Gefäßwand (Intima) und einer Einblutung zwischen der Intima und der Muskelschicht der Gefäßwand (äußere Media), im Sinne eines Aneurysma dissecans (krankhafte Ausweitung der Schlagader),
  • Boerhaave-Syndrom (spontane Ösophagusruptur (Einreißen der Speiseröhre) durch Erbrechen),
  • Lungenembolie (Verschluss einer Lungenarterie durch einen Thrombus (Blutgerinnsel)) und
  • Spannungspneumothorax (es sammelt sich so viel Luft neben der Lunge an, dass ein gefährlicher Überdruck entsteht).

Man bezeichnet sie auch als "big five".

Im hausärztlichen Bereich ist die Ursache der Thoraxschmerzen meist im Bereich der muskuloskettalen Erkrankungen (rund 49 %) zu finden. Danach folgen kardiovaskuläre (ca. 16 %) und psychogene (ca. 11 %) Störungen sowie andere. In der notärztlichen Versorgung stellen kardiovaskuläre Erkrankungen mit 60 % die Hauptursache für Thoraxschmerzen dar.

Thoraxschmerzen können Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter "Differentialdiagnosen").

Geschlechterverhältnis: Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.

Häufigkeitsgipfel: Das Symptom tritt vorwiegend im mittleren Lebensalter auf, bei Kindern und Jugendlichen zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei bis zu 4 % (in Deutschland). 3,7 % der 45- bis 64-Jährigen leiden unter Thoraxschmerzen sowie 2,8 % der über 74-Jährigen.
Thoraxschmerzen machen rund 1,5 % aller neuen Arzt-Patienten-Kontakte in der Primärversorgung (gesundheitliche Grundversorgung) aus
.

Verlauf und Prognose: Thoraxschmerzen können akut auftreten – hierbei handelt es sich um einen Notfall – oder chronisch (länger andauernd) vorliegen. Die Prognose ist abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung, wobei sie am günstigsten ausfällt, wenn die Ursache im Muskel- und Skelettsystem liegt.


     
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