|=->> KOPIE VON Stoffwechselbedingte Azidose
Metabolische Azidose

Diese Störung des Säure-Basen-Haushaltes wird durch eine Stoffwechselstörung verursacht, die sich durch einen Überschuss an Säuren auszeichnet. In Folge dessen sinkt der pH-Wert des Blutes unter 7,36.

 

Symptome - Beschwerden 

  • Hyperventilation - verstärkte Atmung
  • Azidoseatmung - tiefe Atmung, so genannte Kussmaul-Atmung
  • Bradykardie - verlangsamter Herzschlag
  • Hyperkaliämie - erhöhter Kalium-Serumspiegel
  • Anorexie - Appetitlosigkeit
  • Adynamie - Schwäche, Kraftlosigkeit
  • Schock

Ursachen 

1. Additionsazidose - Subtraktionsazidose
Eine metabolische Azidose kann entweder durch eine erhöhte Aufnahme oder Produktion von Säuren im Stoffwechsel entstehen - Additionsazidose - oder aber durch vermehrte Verluste an Basen -Substraktionsazidose.

2. Renale - renal bedeutet zur Niere gehörend - Azidose

Die renale Azidose tritt auf, wenn die Niere nicht mehr in der Lage ist, genügend Säuren auszuscheiden.

  • Niereninsuffizienz - Nierenschwäche
  • Tubuläre Azidose 

3. Medikamente und Drogen 

Medikamente

  • Salicylate
  • Diuretika - Medikamente, die die Aufnahme bestimmter Ionen  - Natrium, Chlorid und Bikarbonat - hemmen und indirekt die Ausscheidung von Urin bewirken

Drogen

  • Alkohol
  • Methanol
  • Glykol

 

4. Sonstige Ursache

Man unterscheidet die metabolische Azidose mit großer bzw. kleiner Anionenlücke. Das Anion - ein negativ geladenes Ion - ist hierbei das Chlorid.
Eine kleine Anionenlücke weist auf organische Ursachen, wie Keto - oder Laktatazidose - durch Ketonkörper oder Milchsäure hervorgerufene Azidose -, hin.
Die große Anionenlücke weist eher auf Vergiftungen, zum Beispiel mit Alkohol, hin.


Diagnostik

Säure-Basen-Status

  • pH-Wert - erniedrigt
  • Bicarbonat aktuell - erniedrigt
  • Bicarbonat standard - erniedrigt
  • pCO2- Kohlendioxid-Partialdruck des Blutes - normal [nach teilweiser Kompensation durch Hyperventilation - verstärkte Atmung - erniedrigt[Hypokapnie)]
  • Basenexcess - Basenüberschuss - erniedrigt

Basenexcess
Die negative Basenabweichung kennzeichnet einen erhöhten Bedarf an Basen.

Weitere mögliche Untersuchungen

  • pO2 - Sauerstoff-Partialdruck des Blutes - normal
  • Sauerstoffsättigung

Kompensation

Der Körper versucht die metabolische - stoffwechselbedingte Störung - Azidose respiratorisch, das heißt durch die Atmung zu kompensieren, indem die Atmung gesteigert wird (Hyperventilation). In besonders akuten Fällen führt dieses zur so genannten Kussmaul-Atmung. Diese verstärkte Atmung führt zum vermehrten Abatmen von CO2 aus der Lunge, mit gleichzeitigem Anstieg des pH-Wertes des Blutes. 
Dieser Kompensationsmechanismus ist jedoch begrenzt, sodass im Regelfall keine ausreichende Erniedrigung des pH-Wertes, des Bicarbonats und der pCO2 Senkung erfolgen.


Therapie

Zur Behandlung der metabolischen Azidose werden Basen verabreicht
  • Na-Bicarbonat
  • Kaliumzitrat
  • Magnesiumzitrat
  • Calciumzitrat

Diese basischen Mineralstoffe bauen das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen wieder auf.

Diese können in Form von basischen Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden.

Achtung!
Eine basische Nahrungsergänzung, beispielsweise mit Na-Bikarbonat als Natriumhydrogencarbonat, ist magenunverträglich
, wenn keine magensäurefeste Verkapselung gewählt wird.
Die Zufuhrt von Natriumhydrogencarbonat ohne magensäurefeste Verkapselung führt zur CO2-Bildung im Magen und damit zur Beeinträchtigung der bakteriziden – bakterientötenden – Wirkung der Magensäure.

Nur durch eine magensäurefeste Verkapselung von Natriumhydrogencarbonat erfolgt die Freisetzung im Dünndarm.


Weitere Informationen zum gestörten Säure-Basen-Haushalt


     
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