www.dgf-tv.de
Magenresektion
Operative Eingriffe am Magen, vor allem eine Magenresektion, führen zu Störungen wesentlicher Funktionsabläufe des oberen Verdauungsorgans [3]. Wesentlich ist der Wegfall der Speicherfunktion. Der Magen ist nicht mehr in der Lage, den Speisebrei dosiert an den Zwölffingerdarm abzugeben. Die Nahrung wird unter solchen Umständen unkontrolliert in den oberen Dünndarm transportiert. Dieser sturzartige Übertritt kann einen als „Dumpingsyndrom“ bezeichneten Beschwerdekomplex auslösen [4].

Man unterscheidet das Früh-Dumping, was kurze Zeit nach der Nahrungsaufnahme auftritt, von dem so genannten Spät-Dumping (postalimentäres Spätsyndrom). Letzteres tritt etwa 1-2 Stunden nach der Nahrungsaufnahme auf. [4].

Früh-Dumpingsyndrom

Das Früh-Dumpingsyndrom wird durch eine Dehnung des oberen Dünndarms infolge des plötzlich eintretenden Speisebreis verursacht. Weiterhin kommt es aufgrund des hohen osmotischen Drucks des Speisebreis zu einem vermehrten Flüssigkeitseinstrom aus der Blutbahn in den Darm. Dadurch wird die unphysiologische Wanddehnung noch verstärkt [4]. Dieser Einstrom von Wasser ins Darminnere führt zu einer Abnahme des Blutvolumens und folglich zu einem Blutdrucksabfall [4].

Spät-Dumpingsyndrom

Das wesentlich später auftretende Spät-Dumpingsyndrom resultiert aus einem Abfall der Blutzuckerkonzentration. Der Speisebrei hat insbesondere nach dem Verzehr von wasserlöslichen Kohlenhydraten – Zucker aller Art – einen hohen osmotischen Druck. Aufgrund dessen wird zum einen der Speisebrei kurz nach der Nahrungsaufnahme sturzartig in den Darm abgegeben und zum anderen verstärkt Wasser ins Darminnere geleitet [4]. In der Folge kommt es zu einer intensiven und schnell ablaufenden Resorption des Zuckers, wodurch der Blutzuckerspiegel schnell über die Norm ansteigt. Insulin wird vermehrt ausgeschüttet. Nach kurzer Zeit stellt sich jedoch die Zuckerresorption ein, was zu einem Ungleichgewicht zwischen dem Überschuss an Insulin und der nun stagnierenden Blutglucose – aufgrund der aufgehobenen Zuckerresorption – führt. Schließlich fällt der Blutzuckerspiegel unter der Norm ab – Hypoglykämie.

Unzureichende Deckung des Energie- und Vitalstoffbedarfs

Die fehlende Reservoirfunktion des Magens hat eine unzureichende Nährstoffausnutzung zur Folge. Aufgrund dessen weisen etwa 40 % aller Magenresezierten Untergewicht auf [4].
Die Ursache der verminderten Nahrungsausnutzung liegt in der unzureichenden Stimulierung der Bauchspeicheldrüse, da der Zwölffingerdarm bei Betroffenen nicht vom Speisebrei durchlaufen wird. Durch den schnellen Übertritt großer Mengen an Speisebrei in den oberen Dünndarm kommt es zu einer verminderten Ausscheidung der Verdauungssäfte aus der Bauchspeicheldrüse. Hierbei ist die Enzym- und Bikarbonatsekretion verringert und der Speisebrei kann mit Galle und Bauchspeichelsaft nur unzureichend vermischt werden [1]. Infolge der unphysiologischen Passageverhältnisse sowie Belastung des Dünndarms wird die Dünndarmfunktion erheblich beeinträchtigt.
Aus diesem Grund können Nähr- und Vitalstoffe nicht ausreichend resorbiert werden. Dem Körper droht eine Unterversorgung mit Energie und ein Mangel vor allem an Vitamin D sowie Calcium [1]. Ein häufig auftretender sekundärer Lactasemangel, der den unphysiologischen Passageverhältnissen zugrunde liegt, verstärkt die Vitamin D- und Calcium-Defizite, da Betroffene in diesem Fall auf Milch und Milchprodukte weitgehend verzichten müssen. Um spezifische Mangelsymptome zu vermeiden, muss auf eine ausreichende Vitalstoff-Zufuhr über lactosearme Käsesorten sowie Sauermilchprodukte geachtet werden.
Je nachdem, wie hoch der Magenschleimhautverlust durch die Magenresektion ist, kann sich auch ein Vitamin B12-Defizit infolge einer reduzierten Intrinsic-Factor-Produktion entwickeln [1].
Die ungenügende Ausscheidung von Verdauungssekreten aus der Bauchspeicheldrüse geht meist mit einem höhergradigen Fettdurchfall einher [1]. Diese können zu hohen Verlusten fettlöslicher Vitamine – Beta-Carotin, Vitamin A, D, E, K – sowie essentieller Fettsäuren führen. Das Nahrungsfett sollte zur Therapie zum Teil durch die sehr gut verträglichen mittelkettigen Triglyceride – MCT-Fettsäuren1 – ersetzt werden [1].

Des Weiteren gehören bei partieller oder totaler Magenentfernung ein unzureichender Appetit und ein früh einsetzendes Sättigungsgefühl zu den Ursachen einer mangelhaften Deckung des Energie- und Vitalstoffbedarfs. Ein Vitamin D- und Calcium-Mangel führt zur Überfunktion der Nebenschilddrüse – vergrößertes Nebenschilddrüsengewebe – und zu einer verstärkten Produktion von Parathormonen. Dieser sekundäre Hyperparathyreoidismus bringt Symptome, wie Durchfall, blutigen Stuhl, Gewichtsabnahme, rheumatische Beschwerden, Knochenerweichung – Osteomalazie und Abnahme der Knochensubstanz – Osteoporose mit sich [1].

Refluxösophagitis

50 % der Patienten mit totaler Magenresektion leiden unter einer Schleimhautentzündung der Speiseröhre – Refluxösophagitis. Dabei werden die unteren Abschnitte der Speiseröhre durch zurückfließenden Magensaft geschädigt. Refluxösophagitis bringt Symptome, wie Luftaufstoßen, Schluckbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen sowie -brennen [5.6.]. Betroffene neigen unter diesen Umständen zu einer Mangelernährung, welche wiederum mit einer unzureichenden Nähr- und Vitalstoffaufnahme einhergeht [4].
Um die Ösophagusschleimhaut vor weiteren radikalischen Angriffen zu schützen und die Vitalstoffmängel auszugleichen, sollten insbesondere

  • Antioxidantien, wie Vitamin A, C, E und Selen
  • Carotinoide
  • Vitamin B-Komplex
  • Omega-3-Fettsäuren

vermehrt zugeführt werden [5.6.].

Betroffene sollten außerdem aufgrund ihres erhöhten Nähr- und Vitalstoffbedarfs mit Vitamin D, B12 sowie Calcium substituiert werden. Außerdem sind bei unzureichender Nahrungszufuhr und früh einsetzendem Sättigungsgefühl eher häufigere und kleine Mahlzeiten sowie Nahrung mit hoher Energiedichte zu empfehlen. Zusätzlich ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – mindestens 35 Milliliter pro Kilogramm am Tag – zu achten [5.6.].

Beschwerden – Symptome

  • Schwäche- und Schwindelgefühl
  • Schweißausbruch
  • Druckgefühl im Oberbauch
  • Beschwerden infolge des erniedrigten Blutzuckers – Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Benommenheit, Schläfrigkeit [4]

Therapie

Zur diätetischen Behandlung sollten speziell voluminöse Mahlzeiten sowie wasserlösliche und damit schnell resorbierbare Kohlenhydrate – Zucker aller Art – gemieden werden. Auf diese Weise werden die für das Früh-Dumping verantwortliche Hyperosmolarität des Speisebreis und die für das Spät-Dumping verantwortliche schnelle Glucoseresorption mit nachfolgendem niedrigem Blutzuckerspiegel vermieden [1].

Mangel an Intrinsic-Faktor

Eine partielle und totale Resektion des Magens sowie eine chronische Gastritis vom Typ A führen aufgrund des Mangels beziehungsweise Fehlens an Salzsäure im Magen zu Bereitstellungsproblemen des Intrinsic-Faktors. Durch die Funktionsbeeinträchtigung der Magenschleimhaut, ist die Synthese des Intrinsic-Factors gestört [1]. Das Glykoprotein wird jedoch für die Resorption von Vitamin B12 benötigt [4].

Folgen

Fehlt der Intrinsic-Faktor im Magen, kann sich Vitamin B12 nicht an das Glykoprotein binden und anschließend nicht durch die Zellmembran in die Blut- und Lymphbahnen transportiert werden [4]. Infolge des Intrinsic-Factor-Mangels wird zudem der Darm-Leber-Kreislauf – enterohepatischer Kreislauf, der für die Regelung des Vitamin B12-Gleichgewichts unerlässlich ist, unterbrochen. Vitamin B12 kann demnach weder im Darm umgewandelt noch der Leber zugeführt werden [1].Patienten mit chronischer Gastritis oder einer Magenentfernung sind deshalb einem erhöhten Risiko eines Vitamin B12-Mangels ausgesetzt [1].

Erkrankungen des Magens – chronische Gastritis, Magenresektion, Zollinger-Ellison-Syndrom – Vitalstoffmangel

Vitalstoff Mangelsymptome
Vitamin A
  • Müdigkeit, Appetitverlust
  • Verminderte Produktion von Antikörpern und geschwächtes Immunsystem
  • Verminderter antioxidativer Schutz
  • Gestörte Dunkelanpassung, Nachtblindheit
  • Erkrankungen der Atemwege, Atemwegsinfektionen durch Veränderung der Schleimhaut
  • Störungen der Spermatogenese
  • Anämie (Blutarmut)
Erhöhtes Risiko für
  • Lungen-, Blasen-, Prostata-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Magen- und Darmtumoren
  • Nierensteinbildung
  • Eintrocknung bis Verhornung von Schleimhäuten – im Mundbereich, in der Speicheldrüsen-Ausführungsgänge
  • Verstärkung der Schleimhautatrophie
  • Begünstigt Gewebsumwandlung
  • Schwund an Zell- und Gewebemasse von Speicheldrüsen und Kehlkopf, Rückbildung der Organe
  • Trockene, spröde Nägel und Haare
  • Trockene, raue, juckende Haut mit Ausschlägen
  • Verringerter Geruchssinn, Tastsinn, Hörstörungen
Mangelsymptome bei Kindern
  • Wachstumsstörungen der Röhrenknochen
  • Störungen in der Bildung des Zahngewebes – Dentinstörungen
  • Fehlbildungen im Bereich des Hörorgans, des Verdauungs- und Urogenitaltrakts [5.2.]
Beta-Carotin
  • Verminderter antioxidativer Schutz, erhöhte Gefahr für Lipidperoxidation sowie oxidative DNA-Schäden
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Eintrocknung bis Verhornung von Schleimhäuten – im Mundbereich, in der Speicheldrüsen-Ausführungsgänge
  • Verstärkung der Schleimhautatrophie
  • Begünstigt Gewebsumwandlung
  • Erhöhtes Risiko für Haut-, Lungen-, Prostata-, Gebärmutterhals-, Brust-, Speiseröhren-, Magen- und Dickdarmkrebs
  • Reduzierter Haut- und Augenschutz [5.2.]
Vitamin D Verlust von Mineralstoffen aus den
Knochen – Wirbelsäule, Becken, Extremitäten –
führt zu
  • Hypokalzämie
  • Osteoporose – verminderte Knochendichte
  • Deformierungen
  • Muskelschwäche, besonders an Hüfte und Becken
  • Erhöhtes Risiko einer späteren Osteoporose
  • Ausbildung einer Osteomalazie
Symptome einer Osteomalazie
  • Knochenschmerzen – Schulter, Wirbelsäule, Becken, Beine
  • Spontanfrakturen, häufig im Beckenring
  • Trichterbrust
  • „Kartenherzform“ des weiblichen Beckens
  • Verlust des Gehörs, Ohrensausen
  • Gestörtes Immunsystem mit wiederholten Infektionen
  • Erhöhtes Risiko für Dickdarm- und Brustkrebs
Mangelsymptome bei Kindern
  • Beeinträchtigung der Entwicklung von Knochen und Zähnen
  • Verminderte Mineralisierung der Knochen mit Neigung zu Spontanfrakturen und Knochenverbiegungen – Ausbildung einer Rachitis
Symptome einer Rachitis
  • Störungen im Längenwachstum der Knochen
  • Verformtes Skelett – Schädel, Wirbelsäule, Beine
  • Atypisches herzförmiges Becken
  • Verzögerte Erhaltung der Milchzähne, Kieferdeformierung, Zahnfehlstellung [5.2.]
Vitamin E
  • Mangelnder Schutz gegen radikalische Angriffe und Lipidperoxidation
  • Vermindert die Immunreaktion
  • Hohe Infektanfälligkeit
  • Erkrankung der Muskelzellen infolge einer Entzündung des Muskelgewebes – Myopathien
  • Schrumpfung sowie Schwächung der Muskeln
  • Erkrankung des peripheren Nervensystems, neurologische Störungen, Störungen in der neuromuskulären Informationsübertragung – Neuropathien
  • Verringerte Zahl und Lebenszeit der roten Blutkörperchen
Mangelsymptome bei Kindern
  • Anämie (Blutarmut)
  • Beeinträchtigung der Blutgefäße führt zu Blutungen
  • Störungen in der neuromuskulären Informationsübertragung
  • Erkrankung der Netzhaut, Sehstörungen – Neugeborenenretinopathie
  • Chronische Lungenerkrankung, Atemnot – bronchopulmonale Dysplasie
  • Hirnblutungen [5.2.]
Vitamin K Blutgerinnungsstörungen, die zu
  • Einblutungen in Gewebe und Organe
  • Blutungen aus Körperöffnungen
  • Kleinen Blutmengen im Stuhl führen können
Verminderte Aktivität der Osteoblasten führt zu
  • Vermehrten Calciumausscheidung über den Harn
  • Schweren Knochendeformierungen [5.2.]
B-Vitamine, wie Vitamin
B1, B2, B3, B5, B6
Störungen im zentralen und peripheren
Nervensystem führt zu
  • Nervenerkrankung in den Extremitäten, Schmerzen oder Taubheit der Extremitäten
  • Muskelschmerzen, -schwund und -schwäche, unwillkürliche Muskelzuckungen
  • Überregbarkeit des Herzmuskels, Minderung des Herzminutenvolumens – Tachykardie
  • Gedächtnisverlust
  • Allgemeiner Schwächezustand
  • Gestörte Kollagen-Synthese mit Folge von schlechter Wundheilung
  • Schlaflosigkeit, nervöse Störungen, Sensibilitätsstörungen
  • Eingeschränkte Reaktion der weißen Blutkörperchen auf Entzündungen
  • Blutarmut aufgrund von verminderter Produktion von roten und weißen Blutkörperchen und Blutplättchen
  • Verminderte Produktion von Antikörpern
  • Beeinträchtigung der zellulären und humoralen Immunabwehr
  • Verwirrungszustände, Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Störungen, Magenschmerzen, Erbrechen, Übelkeit
Mangelsymptome bei Kindern
  • Störungen der Proteinbiosynthese und Zellteilung
  • Störungen des Zentralnervensystems
  • Störung der Nervenfunktion und Herzschwäche – Beriberi
  • Skelettmuskelschwund
  • Erhöhtes Risiko für Herzfunktionsstörungen und -versagen [5.2.]
Folsäure Schleimhautveränderungen im Mund,
Darm und Urogenitaltrakt führen zu
  • Verdauungsstörungen – Durchfall
  • Reduzierter Aufnahme von Nähr- und Vitalstoffen
  • Gewichtsverlust
Blutbildstörungen
  • Blutarmut führt zu schneller Ermüdbarkeit, Kurzatmigkeit, verminderter Konzentrationsfähigkeit, allgemeiner Schwäche
Gestörte Bildung von weißen Blutkörperchen
führt zur
  • Verminderung der Immunreaktion auf Infektionen
  • Verminderten Antikörperbildung
  • Gefahr von Blutungen durch verminderter Produktion von Blutplättchen
Erhöhte Homocysteinwerte erhöhen das Risiko
für
  • Arteriosklerose
  • Koronare Herzkrankheiten (KHK)
Neurologische und psychiatrische Störungen,
wie
  • Gedächtnisschwäche
  • Depressionen
  • Aggressivität
  • Reizbarkeit
Mangelsymptome bei Kindern
Störungen in der DNA-Synthese – eingeschränkte
Replikation – und verminderte Zellvermehrung
erhöhen das Risiko für
  • Missbildungen, Entwicklungsstörungen
  • Wachstumsverzögerung
  • Ausreifungsstörungen des Zentralnervensystems
  • Knochenmarksveränderung
  • Mangel an weißen Blutkörperchen sowie an Blutplättchen
  • Anämie (Blutarmut)
  • Verletzungen der Dünndarmschleimhaut
  • Störungen der Proteinbiosynthese und der Zellteilung [5.2.]
Vitamin B12
  • Verminderte Sehkraft und blinde Flecken
  • Funktioneller Folsäure-Mangel
  • Geschwächtes antioxidatives Schutzsystem
Blutbild – perniziöse Anämie
  • Anämie (Blutarmut) vermindert die Konzentrationsfähigkeit, führt zur Müdigkeit, verminderten Leistungsfähigkeit, Gedächtnisschwäche, Kurzatmigkeit und einer gelblich verfärbten Haut
  • Reduzierung der roten Blutkörperchen, überdurchschnittlich groß und hämoglobinreich
  • Gestörtes Wachstum der weißen Blutkörperchen schwächt das Immunsystem
  • Gefahr von Blutungen durch verminderter Produktion von Blutplättchen
Magen-Darm-Trakt
  • Gewebsschwund und Entzündung der Schleimhäute
  • Raue, brennende Zunge
  • Verminderte Resorption von Nähr- und Vitalstoffen
  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
Neurologische Störungen
  • Taubheit und Kribbeln der Extremitäten, Verlust des Tast-, Vibrations- und Schmerzempfindens
  • Schlechte Koordination der Muskulatur, Muskelschwund
  • Unsicherer Gang
  • Rückenmarksschädigung
Psychiatrische Störungen
  • Gedächtnisstörungen, Verwirrtheit, Depression
  • Aggressivität, Erregungszustände, Psychosen [5.2.]
Vitamin C
  • Antioxidantienmangel
Schwäche der Blutgefäße führt zu
  • Abnormalen Blutungen
  • Schleimhautblutungen
  • Einblutungen in die Muskulatur verbunden mit Schwäche in stark beanspruchten Muskeln
  • Entzündetem sowie blutendem Zahnfleisch (Gingivitis)
  • Gelenksteife und -schmerzen
  • Schlechte Wundheilung
Carnitindefizit führt zu
  • Erschöpfungserscheinungen, Müdigkeit, Gleichgültigkeit, Reizbarkeit, Depressionen
  • Erhöhtes Schlafbedürfnis, verminderte Leistungsfähigkeit
  • Abwehrschwäche mit erhöhter Infektionsgefahr
  • Verminderter Oxidationsschutz erhöht das Risiko für Herzerkrankungen, Apoplex (Schlaganfall)
Mangelsymptome bei Kindern
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Immer wieder auftretende Infekte der Atemwege, der Harnblase sowie der Tuba auditiva, die über die Paukenhöhle des Mittelohrs mit dem Nasenrachenraum verbunden ist
Erhöhtes Risiko für Vitamin C-Mangelerkrankung
– Möller-Barlow-Krankheit im Säuglingsalter
mit Symptomen wie
  • Große Blutergüsse (Hämatome)
  • Pathologische Knochenbrüche verbunden mit starken Schmerzen
  • Zusammenzucken nach jeder leichtesten Berührung – „Hampelmann-Phänomen“
  • Stillstand des Wachstums [5.2.]
Calcium Demineralisation des Skelettsystems erhöht
das Risiko für
  • Verminderte Knochendichte
  • Osteoporose, vor allem bei Frauen mit Östrogenmangel
  • Knochenerweichung sowie Knochendeformierungen – Osteomalazie
  • Neigung zu Stressfrakturen des Skelettsystems
  • Muskelkrämpfe, Krampfneigung, verstärkte Muskelkontraktion
  • Herzrhythmusstörungen
  • Blutgerinnungsstörungen mit erhöhter Blutungsneigung
  • Erhöhte Erregbarkeit des Nervensystems, Depressionen
Erhöhtes Risiko für
  • Hypertonus (Bluthochdruck)
Mangelsymptome bei Kindern
  • Beeinträchtigte Entwicklung von Knochen und Zähnen
  • Verminderte Knochendichte beim Neugeborenen
  • Verminderte Mineralisierung der Knochen mit Neigung zu Spontanfrakturen und Knochenverbiegungen – Ausbildung einer Rachitis
Symptome einer Rachitis
  • Störungen im Längenwachstum der Knochen
  • Verformtes Skelett – Schädel, Wirbelsäule, Beine
  • Atypisches herzförmiges Becken
  • Verzögerte Erhaltung der Milchzähne, Kieferdeformierung, Zahnfehlstellung
Zusätzlicher Vitamin D-Mangel führt zur
  • Überfunktion der Nebenschilddrüse – vergrößertes Nebenschilddrüsengewebe – und zu einer verstärkten Produktion von Parathormonen –
  • Hyperparathyreoidismus
  • Hyperkalzämisches Koma [5.3.]
Magnesium
  • Gesteigerte Kontraktionswellen der glatten Muskulatur in den Hohlorganen
  • Erhöhter Spannungs- und Aktivitätszustand der glatten Muskulatur
  • Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe, Durchfall sowie Obstipation [5.6.]
Erhöhte Erregbarkeit von Muskeln und Nerven
führt zu
  • Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen
  • Muskel- und Gefäßkrämpfen
  • Taubheitsgefühl sowie Kribbeln in den Extremitäten
  • Herzjagen und -rhythmusstörungen, Beklemmungsgefühl
Erhöhtes Risiko für
  • Verminderte Immunreaktion
  • Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
  • Akuter Hörsturz
Mangelsymptome bei Kindern
  • Wachstumsverzögerung
  • Hyperaktivität
  • Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen
  • Muskelzittern, -krämpfe
  • Herzjagen und -rhythmusstörungen
  • Verminderte Immunreaktion [5.3.]
Natrium
  • Ermüdbarkeit, eventuelle Bewusstlosigkeit, Teilnahmslosigkeit, Verwirrtheit, fehlende Antriebskraft, verminderte Leistungsfähigkeit – Kurzzeitgedächtnis
  • Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, fehlender Durst
  • Hypertonus (Bluthochdruck); Kollapsneigung, Überregbarkeit des Herzmuskels, Minderung des Herzminutenvolumens – Tachykardie
  • Muskelkrämpfe
  • Verminderte Harnausscheidung [5.3.]
Kalium
  • Muskelschwäche, Muskellähmung
  • Müdigkeit, Teilnahmslosigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, verminderte Darmtätigkeit bis zum Darmverschluss
  • Verminderte Sehnenreflexe
  • Herzrhythmusstörungen, Herzvergrößerung, Tachykardie, Atemnot [5.3.]
Eisen
  • Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS)
  • Appetitlosigkeit
  • Störungen der Wärmeregulation
  • Hohe Infektanfälligkeit der oberen Atemwege
  • Trockene Haut mit Juckreiz
  • Herabgesetzte Konzentrations- und Merkfähigkeit
  • Erhöhte Milchsäurebildung bei körperlicher Belastung verbunden mit Muskelkrämpfen
  • Vermehrte Aufnahme von Umweltgiften
  • Körpertemperaturregulation kann gestört sein
  • Blutarmut
Mangelsymptome bei Kindern
  • Störung der physischen, psychischen und motorischen Entwicklung
  • Verhaltensstörungen
  • Konzentrationsschwäche, Lernstörungen
  • Störungen in der kindlichen Intelligenzentwicklung
  • Appetitlosigkeit
  • Hohe Infektanfälligkeit der oberen Atemwege
  • Körpertemperaturregulation kann gestört sein [5.3.]
Selen
  • Gewichtsverlust, Darmträgheit, Verdauungsstörungen
  • Depressionen, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit
  • Gedächtnisverlust, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen
  • Immunschwäche
  • Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS)
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen aufgrund des Mangels an selenabhängigen Dejodasen
  • Verminderte Aktivität der Glutathionperoxidasen führt zum Anstieg von Peroxiden und damit zur verstärkten Radikalbildung und zur vermehrten Bildung entzündungsfördernder Prostaglandine
  • Gelenkschmerzen aufgrund entzündungsfördernder Prozesse
  • Erhöhte Anfälligkeit der Mitochondrien
  • Infertilität des Mannes
Erhöhtes Risiko für
  • Leberschädigung
  • Muskelschmerzen und -verhärtung
  • Keshan-Krankheit - virale Infektionen, Erkrankung des Herzmuskels – Kardiomyopathie, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen
  • Kashin-Beck-Krankheit – degenerative Gelenkkrankheit mit Störungen des Knochen- und Gelenkstoffwechsels, die zu Arthrosen und schweren Gelenkdeformationen führen kann
Mangelsymptome bei Kindern
  • Immunschwäche
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen
  • Verstärkte Radikalbildung
  • Erhöhte Anfälligkeit der Mitochondrien
  • Erhöhte Anfälligkeit auf Infektionen
  • Erhöht den Bedarf an Vitamin E [5.3.]
Qualitativ hochwertiges Protein
  • Störungen in der Verdauung und in der Aufnahme von Vitalstoffen und daraus resultierende Wasser- und Elektrolytverluste
  • Muskelschwund
  • Neigung zur Wasseransammlung in den Geweben – Ödeme [5.4.]
Aminosäuren, wie Leucin,
Isoleucin, Valin
, Tyrosin,
Histidin, Glutamin, Carnitin
  • Störungen in der Funktion von Nerven und Muskeln
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Eingeschränkte Energieproduktion und daraus resultierende Ermüdungserscheinungen und Muskelschwäche
  • Beeinträchtigung der Hämoglobinbildung
  • Starke Gelenkschmerzen und -versteifungen bei Arthritispatienten
  • Hoher Abbau von Muskelmasse und Proteinreserven
  • Ungenügender Schutz vor Freien Radikale
  • Schwächung des Immunsystems, da Aminosäuren die Hauptenergiequellen für das Immunsystem darstellen
  • Störungen im Verdauungssystem
  • Schwankungen des Blutzuckerspiegels
  • Erhöhte Blutfett- und Cholesterinwerte
  • Herzrhythmusstörungen [5.4.]
Essentielle Fettsäuren –
Omega-3- und-6-Verbindungen
  • Geschwächtes Immunsystem, erhöhte Anfälligkeit auf Infektionen
  • Gestörter Herzrhythmus
  • Gestörte Sehkraft
  • Gestörte Wundheilung
  • Gestörte Blutgerinnung
  • Haarausfall
  • Hypertonus (Bluthochdruck)
  • Hyperlipidämie (Fettstoffwechselstörung)
  • Nierenschäden und Blut im Urin
  • Reduzierte Funktionstüchtigkeit der roten Blutkörperchen
  • Hautveränderungen – schuppige, rissige, verdickte Haut
  • Fertilitätsstörungen bei Frauen und Männern
  • Verminderte Leberfunktion
  • Verstärkung der Symptome von Arthritis, Allergien, Arteriosklerose, Thrombose, Ekzemen, des prämenstruellen Syndroms – Ermüdung, Konzentrationsschwäche, deutliche Veränderung des Appetits, Kopf-, Gelenk- oder Muskelschmerzen
  • Erhöhtes Krebsrisiko
Mangelsymptome bei Kindern
  • Störungen im Ganzkörperwachstum
  • Ungenügende Entwicklung des Gehirns
  • Verringerung der Lernfähigkeit
  • Neurologische Störungen – Konzentrations- und Leistungsschwäche [5.4.]
Sekundäre Pflanzenstoffe, wie
Carotinoide, Saponine, Sulfide,
Polyphenole
  • Geschwächte Immunabwehr
  • Hoher LDL-Cholesterinspiegel
Ungenügender Schutz vor
  • Krankheitserregern – Bakterien, Viren
  • Entzündungsreaktionen
  • Freien Radikalen, wie hochreaktive aggressive Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle, welche DNA, Proteine sowie Lipide oxidativ schädigen können – oxidativer Stress
Freie Radikale führen zur
  • Peroxidation der im LDL-Cholesterin enthaltenden ungesättigten Fettsäuren
  • Ablagerung des oxidierten LDL-Cholesterins an den Gefäßinnenwänden
  • Verengung der Gefäße hat Arterienverkalkung zur Folge
Erhöhtes Risiko für
  • Arteriosklerose und Herzerkrankungen
  • Blutgefäßverstopfung – Thrombosen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Herz- und Gefäß-Erkrankungen – kardiovaskuläre Erkrankungen
  • Myokardinfarkt (Herzinfarkt) – insbesondere bei niedrigem Plasmaspiegel von Polyphenolen
  • Speiseröhren-, Magen-, Darm-, Haut-, Lungen-, Leber-, Prostata-, Gebärmutterhals-, Blasen- und Brustkrebs [5.1.]

1
MCT = Fette mit mittelkettigen Fettsäuren; ihre Verdauung und Resorption erfolgt schneller und unabhängig von Gallensäuren, daher werden sie bevorzugt bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und des Darms eingesetzt.


Literatur

  1. Biesalski, H. K., Fürst, P., Kasper, H., Kluthe, R., Pölert, W.,
    Puchstein, Ch., Stähelin, H., B.
    Ernährungsmedizin. Kapitel 27, 342-374
    Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1999
  2. Biesalski, H. K.; Köhrle, J.; Schümann, K.
    Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Kapitel 49, 319-325 (2.1.), 378-382 (2.2.)
    Georg Thieme Verlag; Stuttgart/New York 2002
  3. Huth, K., Kluthe, R.
    Lehrbuch der Ernährungstherapie. Kapitel 11, 12, 256-271
    Georg Thieme Verlag Stuttgart New York, 1995
  4. Kasper, H.
    Ernährungsmedizin und Diätetik. Kapitel 3, 133-211
    Urban & Fischer Verlag; München/Jena 2000
  5. Schmidt, Dr. med. Edmund, Schmidt, Nathalie
    Leitfaden Mikronährstoffe. Kapitel 1, 48-82 (5.1.), 2, 96-228 (5.2.), 230-312 (5.3.),
    318-339 (5.4.)
    3, 411-413 (5.5.), 5, 500-512 (5.6.)
    Urban & Fischer Verlag; München, Februar 2004
     
Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
Suchen im
Gesundheits-Lexikon

 
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
 
Anzeige EU-CELL Vitalstoffe - Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe und vieles mehr - Ein Geschenk für das Leben
ArztOnline.jpg
 
 
DocMedicus                          
Gesundheitsportal

Unsere Partner